The Pretender

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Guten Tag!
Das letzte Rennwochenende des Jahres, ich könnte heulen!
Der Song heisst "The Pretender" und ist von den Foo Fighters. Ist ne super tolle Band!
Der Text passt so ein bisschen zur Szene mit Sam.

Enjoy!

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Genau das habe ich erwartet. Genau diese Befürchtung hatte ich, als Marc gesagt hat, er habe Alex gefragt. Nicht weil ich dachte Sam würde eifersüchtig sein, sondern weil er erstens schnell wütend werden kann und zweitens dachte, ich mag Marc nicht, da ich ihm das immer erzählt habe. Und der Fakt, dass Marc jetzt hier ist und ich ihn klar sichtlich mag, macht Sam wütend.
Ich habe ihn nicht viele Male eifersüchtig erlebt, aber jetzt gerade, da ist er sowas von eifersüchtig.
Wir stehen also in meinem Wohnzimmer, ich und Marc sind keine 20 Zentimeter voneinander entfernt und Sam schaut mit hochrotem Kopf zwischen uns her.
Es kann schon einen falschen Eindruck machen, das ganze hier. Aber Sam sollte wissen, dass ich nicht so bin. Dass ich mich nicht so schnell wieder auf jemanden einlasse.
"Was soll das?", brüllt er, worauf ich ein klein wenig zusammenzucke. Ich spüre, wie der Griff von Marc's Hand auf meiner Schulter etwas fester wird. Ich nehme seine Hand von meiner Schulter und schaue ihn mit einem beruhigenden Blick an, der ihm sagen soll, dass alles okay ist.
Ist es aber nicht.
Sam steht vor uns, seine Hände, die zu Fäusten geballt sind, zittern. Sein Kiefer ist angespannt. Er wartet auf eine Antwort.
"Sam beruhige dich, bitte", ich hebe beschwichtigend meine Hände.
Er lacht spöttisch auf.
"Ist das dein Ernst? Du sagst mir ich soll mich beruhigen?"
In dem Moment macht er mir Angst. Grosse Angst. Ich habe Sam schon wütend erlebt, aber ich war nie in der Situation, dass ich die Person bin auf die er wütend ist. Ich bin froh, dass Marc noch hier ist.
"Du verstehst hier etwas ganz falsch", sage ich langsam.
"Wow, ich habe nicht gedacht, dass du so bist. Echt nicht. Soviel habe ich dir also bedeutet."
Meine Augenbrauen ziehen sich sofort zusammen.
"Wage es nicht mir vorzuwerfen, du hättest mir nichts bedeutet. Wer hat unsere Beziehung zerstört Sam? Hm? Ich oder du? Ich bin nicht die, die mit jemand anderem rumgemacht hat, verdammt!", ich trete einen Schritt nach vorne, worauf Marc mich sachte am Arm festhält.
"Könnt ihr das nicht in einem normalen Gespräch regeln?", fragt Marc etwas verzweifelt.
"Du hast hier nichts zu sagen!", schnauzt Sam ihn an.
"Er hat nichts getan, lass ihn aus dem Spiel!", sage ich voller Zorn.
"Jetzt verteidigst du ihn schon? Ist er so gut im Bett, dass du dich gegen mich stellst?"
Ich möchte noch einen Schritt auf Sam zu machen, aber Marc hält mich mit eisernem Griff am Arm fest.
"Jetzt gehst du zu weit! Du darfst also mit dem halben Paddock bumsen und wirst dann wütend, wenn ich Marc nur zu mir einlade? Wir haben nicht mal was zusammen, was ist dein verdammtes Problem? Du begreifst einfach nicht was du falsch gemacht hast oder? Du siehst die Fehler nur bei mir. Bevor du mit dem Finger auf jemanden zeigst, gehe sicher dass deine Hände sauber sind!"
Sein Mundwinkel zuckt.
"Du lügst mir echt mitten ins Gesicht. Ich bin nicht blöd, wie du ihn anschaust, das zeigt ja schon dass ihr zusammen gevögelt habt! Ich verstehe nicht, wie ich etwas an dir finden konnte", sagt er abschätzig.
Die Wut brodelt in mir, meine Zähne sind aufeinander gepresst. So etwas lasse ich mir nicht gefallen.
Ich habe mich nicht mehr unter Kontrolle, reisse mich von Marc los und scheuere Sam eine, so stark, dass sein Kopf zur Seite fliegt. Er bleibt in dieser Position, die Augen geschlossen.
Dann dreht er sich um und geht zur Tür raus, ohne ein Wort zu sagen.
Ich stehe immer noch da mit einer enormen Wut in mir. Was bildet der sich ein?
So ein Mist, wieso muss er gerade so wie ein Arschloch reagieren? So viel zu 'das was von unserer Freundschaft übrig ist nicht zerstören'.
Erst als Marc mit seiner Hand vor meinem Gesicht herumwedelt komme ich wieder ganz zu mir. Ich habe nichtmal gemerkt, dass er vor mich getreten ist.
Weil mich seine Hände vor meinem Gesicht nerven, senke ich sie mit meinen.
Er blickt mir tief in die Augen.
"Geht es dir gut?", flüstert er.
Marcs Augen erforschen mein Gesicht.
"Ja...ja alles gut. Du hättest das nicht sehen sollen."
Er öffnet seinen Mund, wird aber von einem Geräusch unterbrochen. Die Tür geht erneut auf.
Nur ist es dieses Mal nicht Sam, sondern mein Vater.

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