Epicurists

411 18 23
                                    

Hallo...
Eigentlich war das früher geplant. Ich wollte das schon anfangs Woche hochladen.
Ich bin so am kämpfen. Der Kopf ist manchmal ein dunkler Ort.
Ich wünsche euch von Herzen, dass ihr eine gute Zeit habt und kein Down durchmachen müsst.

Der Song für das Kapitel ist "Epicurists" von Jack in Water.

Ich warne euch vor: Es gibt einen Zeitsprung. Und zwar einen von zwei Wochen, also nicht sonderlich lange. Es ist also Dezember, eine Woche vor Weihnachten. Und Gott, ich bin echt unzufrieden. Ich habe lange an dem Kapitel gearbeitet aber mir passt es trotzdem nicht so wirklich...


-


Samstag, 17. Dezember. London ist weiss. Der Schnee bedeckt die Stadt. Er begräbt sie unter Ruhe und Kälte. Ich liebe diese Stille des Winters. Eigentlich sehr ungewöhnlich, Schnee im Dezember. Selbst für London. Miss Lockwood von nebenan war ganz aus dem Häuschen. Sie hat mich sofort auf einen Tee eingeladen und hatte das dringende Bedürfnis, mir von den Wintern ihrer Kindheit zu erzählen. Damals schneite es noch viel öfter, viel stärker. Wenn ich sowas höre, dann fühle ich immer diesen Ärger über die Menschheit. Wie sehr wir unsere Erde kaputt machen. Erderwärmung. Eine Reaktion auf die Krankheit "Menschheit".
Eingewickelt in einen dicken Schal stehe ich einige Meter vom Big Ben entfernt und warte seit zehn Minuten auf Maddy. Dass sie auch immer zu spät kommen muss. Ich lenke mich damit ab Leute zu beobachten. Die Vorweihnachtszeit hat immer sowas Tröstliches an sich. Die glitzernden Lichter, fröhliche Menschen die durch die Stadt bummeln und natürlich - all die Leckereien die an den Ständen verkauft werden. Mein Blick wandert den grossen Weihnachtsbaum hoch der nicht weit entfernt vom Big Ben aufgestellt wurde. Erneut schaue ich auf die Uhr, 17:18. Bald sind es zwanzig Minuten. Was macht diese Frau schon wieder? Sie lässt sich immer irgendwo ablenken. Ich muss lächelnd den Kopf schütteln. Ach Maddy.
Ich lege meinen Kopf in den Nacken und schliesse die Augen. Die kühlen Schneeflocken rieseln auf mein Gesicht und schmelzen kurz nachdem sie mit meiner Haut in Berührung kommen. Winter, ich liebe dich.
Als ich mir schon überlegt habe einfach alleine Bummeln zu gehen entdecke ich eine wild winkende Maddy auf mich zu kommen und Dani, der von ihr mitgeschleift wird. Sie zieht in förmlich hinter sich her. Als die beiden bei mir ankommen lässt sie seinen Arm los und springt mir in die Arme. Und wie sie quietscht! Wann haben wir uns zuletzt gesehen? Letzte Woche? Man könnte meinen es ist länger her bei der Begrüssung! Lachend erwidere ich ihre Freude. Und dann kommt auch noch Dani dazu, der das ganze in eine Gruppenumarmung verwandelt als er die Arme um uns beide schlingt.
Aber ihn habe ich echt schon verdammt lange nicht mehr gesehen! Seitdem die MotoGP Saison vorbei war.
"Ich liebe euch", seufze ich laut.
Zu dritt machen wir uns auf in die City. Der erste Stopp ist das Somerset House. Wieso? Achtung, jetzt kommts: Wir gehen Schlittschuhlaufen! Jedes Jahr wird der Innenhof zur Eisfläche umgebaut. Ich war da mal als Teenager mit Sam, Alex und ihrem Vater und wollte wieder einmal dahin. Und wer wäre da eine bessere Begleitung als Dani und Maddy, vor allem da Dani nicht wirklich Schlittschuhlaufen kann? Wir haben ein echt langes Telefongespräch gebraucht um Dani dazu zu überreden. Maddy war es, die es schlussendlich geschafft hat - sie hat ihm versprochen, dass sie im Gegenzug mal mit ihm Windsurfen geht. Da konnte er nicht widerstehen.
Wir schnüren uns die Schlittschuhe an. Ich glaube Dani hat das mit voller Absicht so langsam wie möglich gemacht. Und los gehts! Ich bin die erste auf dem Eis. Es ist genau so wie ich es in Erinnerung hatte: Die Eisfläche wird blau beschienen und ein mächtiger Weihnachtsbaum thront am Ende der Fläche, fast als würde er ein Auge auf den Platz haben. Es sind schon einige Leute am Runden ziehen. Es ist grossartig! Dadurch, dass es immer wie dunkler wird sieht die Beleuchtung noch schöner aus.
Ich drehe mich geschickt um und sehe wie Maddy Dani gut zuspricht. Ich fahre auf sie zu.
"Du wirst nicht umfallen, dafür sorge ich schon", meint sie ermutigend.
Mit skeptischem Blick tritt er auf das Eis, die Hand hält sich verkrampft an der Bande fest.
"Vamos!" Maddy packt ihn am Arm und zieht ihn rücksichtslos aufs Eisfeld.
Dani strauchelt mit vor Angst geweiteten Augen. Maddy packt auch den anderen Arm und gibt ihm damit etwas Halt. Sie grinst vergnügt während Dani ihr gegenüber aussieht als würde er sich gleich übergeben. Er keucht auf, erleichtert darüber, dass er noch auf den Beinen steht.
"Siehst du, du bist nicht umgefallen", merkt Maddy freudestrahlend an.
Dani schnaubt was ihn sofort wieder aus dem Gleichgewicht bringt.
Die Szene bringt mich einfach zum Lachen.
Maddy winkt mich her und wir nehmen beide eine Hand von Dani und fahren los.


A home to a soulWo Geschichten leben. Entdecke jetzt