Electric Love

623 21 13
                                    

Bonjour!

Ich hab die Wochen überstanden! Das schlimmste dran waren die Referate! Ich bin niemand der gerne vor der Klasse redet, ich bekomm da immer fast nen Kollaps. Aber ich habs geschafft, egal obs gut oder schlecht war, Hauptsache durch!😄

Nächste Woche haben wir ne Gesundheit- und Präventionswoche, wo wir Montags und Dienstags ein Atelier besuchen - ich hab die Kurse Body-Talk und Depression genommen, da mir das vielleicht echt auch hilft und es mich interessiert - und Mittwochs und Donnerstag machen wir den Nothelfer. Ich habe an all diesen Tagen so ziemlich den ganzen Nachmittag frei, dann kann ich wieder mehr schreiben!! Nur ist es halt so, dass wir am Freitag 3 Prüfungen haben, an meinem Geburtstag! Ist echt beschissen, da wir eigentlich nur zwei hatten aber die Klasse wollte verschieben, weil die alle einen Tag vor der Prüfung immer noch nicht angefangen haben zu lernen. Wir haben an dem Tag Prüfung an Prüfung gereiht, keine einzige normale Lektion. Naja, jetzt ist's halt so. Wünscht mir auf jeden Fall Glück^^

Und LEUTE! Gehts euch noch gut?? 3'600 Reads, das ist unglaublich!!! Ich hätte nie nie nie und nimmer auch nur dran gedacht, dass ich so eine Zahl erreiche! Meinen herzlichsten Dank an jeden von euch lieben Menschen❤️

Der Song für's Kapitel ist "Electric Love" von Børns. Der macht super gute Laune, ich hab den eine Zeit lang rauf und runter gehört❤️

Viel Spass!

-

Das Kribbeln wird fast unerträglich und breitet sich über meinen ganzen Körper aus. In meinem Bauch rumort es. Es würde mich nicht wundern, wenn meine Haare zu Berge stünden, bei der ganzen Spannung.
Marc macht keine Anstalten irgendwas zu sagen. Er erhebt sich langsam, ohne auch nur eine Sekunde lang die Augen von mir zu nehmen. Fast als würde er befürchten, ich würde mich im nächsten Moment in Luft auflösen. Von dem Moment an weiss ich, dass Marc dasselbe fühlt wie ich, oder immerhin etwas ähnliches. Er gleitet um den Tisch herum und hält mir seine Hand hin. Ich finde sie, ohne den Blick zu senken. Wie könnte ich auch? Ich bin geradezu in einer Schockstarre! Seine Haut auf meiner zu spüren sendet nur noch mehr Stromschläge durch meinen Körper.
Ich stehe auf, total unvorbereitet auf alles, was heute noch passieren wird.
Marc bringt mich nochmal dazu, eine Drehung zu machen, und zieht mich dann an der Taille an sich ran. Ein bisschen eingeschüchtert hebe ich den Blick und sehe ihn sanft lächeln.
Er verschränkt unsere Hände miteinander, die freie Hand lässt er auf meiner Taille liegen. Ich platziere meine auf seiner Schulter. Will er jetzt etwa...? Kaum denke ich daran, fängt er schon an langsam hin und her zu wiegen zu einer Musik, die gar nicht da ist.
Wir tanzen, wenn man das überhaupt so nennen kann, ganz allein in einem leeren Raum ohne Musik. Aber das stört mich nicht. Es ist wundervoll.
"Ich bin echt erleichtert", bemerkt Marc.
Fragend schaue ich ihn an.
"Ich wüsste nicht wie ich mit dir hätte reden können, ohne die ganze Zeit daran zu denken, deine Hand zu halten oder dich zu umarmen oder dich zu küssen..."
Ich grinse geschmeichelt. Ich glaube ich bedeute ihm echt was. Das kenne ich überhaupt nicht, das Gefühl, einem anderen auf diese Art wichtig zu sein.
Das Kribbeln macht sich wieder in mir breit, da Marc mich auch anlächelt.
Oh Gott, das ist wie bei Teenagern, die sich beide unsicher sind, wo man jetzt anfangen soll. Ich kann mit Marc eigentlich immer total ungezwungen reden. Ich habe mir oft gewünscht, ich könnte ihn einfach küssen, und jetzt wo ich's kann, getraue ich mich nicht.
Glücklicherweise ist Marc etwas mutiger als ich, sonst wären wir immer noch nirgends.
"Weisst du überhaupt, wie schön du bist?", flüstert er, nah an meinem Ohr.
Ich schüttle meinen Kopf. Ich bin nicht einmal ansatzweise schön. Wie lange dauert es wohl, bis er das auch merkt?
"Ich bin nicht schön Marc", ich senke meinen Kopf. Ich sage das nicht, um das Gegenteil zu hören, sondern weil es mein totaler Ernst ist.
Marc nimmt seine Hand von meiner Taille und legt sie unter mein Kinn, damit ich aufschaue.
"Jeder sieht das, nur du selbst nicht", seine Augenbrauen sind ganz leicht zusammengezogen, als würde er versuchen schlau aus mir zu werden.
Nach ein paar Sekunden des Schweigens streicht Marc mir die Haare hinters Ohr. Seine Hand bleibt an meiner Wange liegen. Wir tanzen schon lange nicht mehr.
"Weist du noch als du mir erzählt hast, dass dir jedes Gewitter nahe geht?"
Ich nicke leicht, überrascht dass er das noch weiss.
"Ich habe damals gelacht und konnte nicht wirklich verstehen, wie du ein Gewitter so toll finden kannst", sein Daumen streicht über meine Wange. Ich atme zitternd aus.
"Aber dann hast du mich berührt ohne...mich überhaupt anzufassen und plötzlich wusste ich wie es ist, vom Blitz getroffen zu werden. Da sind gewaltige Gewitter in mir drin, die ganze Zeit. Jetzt verstehe ich es."
Ich muss lächeln.
Marcs Augen strahlen glücklich, als er mein Lächeln sieht. Er zieht mich noch näher an sich, wenige Zentimeter trennen unsere Körper jetzt noch. Ich schliesse die Augen und geniesse das Gefühl der Nähe unserer Körper, das Gefühl seines Atems auf meiner Haut, das Gefühl seiner Hand an meiner Wange.
"Fühlst du dich wohl?", haucht er fast unhörbar.
"Mhm", murmle ich.
Als ich die Augen wieder öffne, verfange ich mich direkt in seinem Blick. Die Wärme und Bewunderung die darin liegt bringt mich zum schaudern. Als seine Augen ganz langsam zu meinen Lippen wandern, halte ich den Atem an. Auch ich kann nicht anders, als von den Augen zu den vollen Lippen zu huschen. Kurz darauf haben sich unseren Blicke wieder gefunden. Marc schaut mich an, als wollte er mich um irgendeine Erlaubnis bitten. Ich würde ihm wohl grade alles erlauben.
Er hebt jetzt auch die andere Hand zu meinem Gesicht und streicht mir auch dort vorsichtig die Haare hinters Ohr. Seine warmen, grossen Hände halten behutsam meinen Kopf.
Und dann, ganz langsam, kommt er mir näher und näher. Mein Herz beginnt zu rasen. Der Gedanke, etwas falsch zu machen, erfüllt meinen ganzen Kopf. Meine Augen schliesse ich erst im allerletzten Moment, bis zu dem ich immer noch nicht glauben kann, dass es wirklich passieren wird.
In dem Moment, in dem meine Augen sich schliessen, berühren seine Lippen das erste Mal meine. Jegliche Gedanken daran, dass ich was falsch machen könnte, werden sofort weggefegt. Mein Kopf ist leer. Ich fühle nur noch; und zwar das, von dem ich seit Wochen geträumt habe.
Seine Lippen fühlen sich unglaublich an, wundervoll weich. Sein Kuss ist anfangs so sanft, wie alle seine bisherigen Berührungen. Er löst sich kurz von mir und schaut mir in die Augen. Ich hoffe er sieht in ihnen so viel, wie ich in seinen sehe. So eine Zärtlichkeit liegt darin, ich kann nicht glauben, dass das alles für mich ist! Er forscht in meinen Augen nach Zeichen von Abneigung. Die findet er wohl nicht, denn er legt seine Lippen sofort wieder auf meine. Jetzt ist er fordernder, sicherer. Seine Hände wandern zu meiner Taille und er zieht mich nun ganz an sich ran. Ich muss mich zusammenreissen, um beim zusammenstossen unserer Körper nicht ein Stöhnen auszustossen. Ich lege die Arme um seinen Nacken. Der Kuss ist jetzt rauer. Unsere Lippen bewegen sich miteinander, als hätten sie nie was anderes gemacht. Ein wohliges Kribbeln hat sich jetzt in meinem ganzen Körper verteilt und ich spüre ein angenehmes ziehen in meinem Bauch. Ich muss mitten im Kuss grinsen. Wie kann ich so ein Glück haben? Auch Marcs Mund verzieht sich zu einem Lächeln und er legt seine Stirn an meine.
Die ganzen Glücksgefühle die mich gerade überrollen sind mit nichts zu vergleichen, was ich bisher erlebt habe.
"Wow", hauche ich. Das hätte eigentlich in meinem Kopf bleiben sollen.
Marc lacht auf worauf ich schmunzelnd die Augen öffne.
"Wirklich wow", sagt er mit einem liebevollen Lächeln und streicht mit dem Daumen über meine Wange. Er sieht mich voller Bewunderung an und ich kann einfach nicht verstehen, wie das sein kann. Er bewundert mich? Wofür denn?
"Was heisst das jetzt? Für uns?", fragt er nun mit einem leichten Anzeichen von Nervosität und Besorgnis.
"Was wünschst du dir denn das es heisst?", kommt meine Gegenfrage, da ich mir unsicher bin wie das alles eigentlich geht mit Beziehungen beginnen. Dann fällt mir ein, dass Marc wohl ebenso unsicher und unerfahren ist wie ich.
"Das wir das", er macht eine Pause in der er mir einen zarten Kuss gibt, bei dem wieder alles in mir zu kribbeln beginnt, "so oft machen können wie wir wollen".
"Damit wäre ich einverstanden", sage ich und beisse mir auf die Lippen.
"Warte, machen wir es offiziell", Marc geht mit einem schelmischen Grinsen einen Schritt von mir fort und nimmt meine beiden Hände in seine.
"Lily -"
Ich unterbreche ihn mit "weisst du eigentlich, dass mein echter Name Leilani ist?".
Mir ist gerade eingefallen, dass das eigentlich nur Sam und Dani wissen. Es wäre mir ja lieber, wenn jeder denken würde ich heisse Lily, nur bei Marc möchte ich unbedingt, dass er es weiss.
Er schaut mich perplex an, ich habe ihn wohl ziemlich aus der Bahn geworfen.
"Das...du erzählst mir das erst jetzt?"
Ich muss aufgrund seines entsetzten Gesichtsausdrucks laut lachen.
"Tut mir leid! Aber ich mags lieber wenn man mich Lily nennt", erkläre ich dann.
Er schüttelt den Kopf mit einem leichten Schmunzeln.
"Diese Frau...", murmelt er.
"Na gut, Leilani oder Lily. Ich würde mich unglaublich freuen, dich meine Freundin nennen zu dürfen, also...willst du mit mir zusammen sein?"
Zögernd schaut er mich an.
Ich lasse ihn noch eine Weile in seiner Unsicherheit schwelgen.
"Nichts lieber als das", sage ich und erlöse ihn.
Ich löse unsere Hände und ziehe Marc in eine Umarmung. Ich sauge seine Wärme in mir auf und geniesse die Nähe ungemein.
Marc drückt mir einen Kuss auf die Wange, worauf mir ein zufriedener Seufzer entfährt.
Mein Blick fällt dann jedoch auf den Tisch mit den schmutzigen Tellern.
"Ich glaube für das Putzen sind wir zuständig", teile ich Marc mit.
Widerwillig lösen wir uns voneinander und gehen an die Arbeit.

A home to a soulWo Geschichten leben. Entdecke jetzt