Da bin ich wieder!
Schande über mich. Ich weiss, ich habe schon wieder für 3 Wochen oder so nichts gepostet. Ich hasse mich dafür, dass ich nichts hinkriege.Der Song, den ich für dieses Kapitel ausgewählt habe, heisst "Cold Unknown" von den Mighty Oaks.
Hoffentlich gefällt euch dieses Kapitel.
Enjoy it!-
Nachdem ich mich von Marc verabschiedet habe, bin ich nicht sofort zu Sam gegangen, um ihn zusammenzustauchen. Ich brauchte etwas Zeit für mich, um über alles nachzudenken.
Aber jetzt ist es soweit. Auf in den Kampf!
Ich öffne die Tür zum Hotelzimmer und kaum habe ich sie wieder geschlossen höre ich Sam nach mir rufen. Kurz darauf taucht er auf und kommt mit einem breiten Grinsen auf mich zu. Ich blicke ihn starr an. In mir brodelt die Wut‼ Er scheint nicht zu merken, dass etwas los ist, denn er kommt mit ausgestreckten Armen immer näher. Die Tatsache, dass er echt nichts mitkriegt, macht mich irgendwie noch aggressiver. "Wir müssen reden", sage ich so beherrscht wie möglich und gehe an Sam vorbei auf das Bett zu. Ich streife mir meine Schuhe von den Füssen und setze mich im Schneidersitz auf das Bett. Langsam nimmt Sam, der mir gefolgt ist, auf der Bettkante platz.
"Was ist los?", fragt er mich beunruhigt.
"Hast du echt keine Ahnung, was ich meine?"
Seine Augenlider zucken leicht.
"Ich weiss nicht wovon du redest. Und jetzt komm her." Sam umfasst meine Beine und zieht mich zu sich hin.
Mir platzt der Kragen. Sofort winde ich mich aus seinem Griff und bringe wieder mehr Abstand zwischen uns. Meine Augenbrauen ziehen sich zusammen.
"Wie kannst du nur so dreist sein und mir mitten ins Gesicht lügen?", fahre ich ihn an.
Sams Augen weiten sich. Er streckt seine Hand aus um meine zu nehmen, aber ich reisse sie weg.
"Hör auf! Fass mich nicht an!", schreie ich.
Und in dem Moment, als diese Worte meinen Mund verlassen, passiert etwas mit Sam.
Ich habe das noch nie erlebt. Ich sehe wie augenblicklich jegliches Licht aus seinen Augen weicht und nur noch Schmerz übrig bleibt. Er sieht so fertig aus. Ich wollte ihn verletzen, aber so?
Ich kenne Sam in- und auswendig und das Schlimmste für ihn ist Abweisung von den Menschen, die er liebt.
In meinem Hals bildet sich ein Kloss.
Lange schaut er mich mit feuchten Augen an, bis er schliesslich langsam die Hände hebt und so weit wie nur möglich von mir weg rutscht.
"Woher weisst du es?", fragt er mich leise und mit gesenktem Blick.
Obwohl ich die Wahrheit schon kannte, spüre ich den Stich in meiner Brust, als Sam es endlich zugibt. Es tut noch mehr weh es von ihm selbst zu hören.
Ich reisse mich zusammen um nicht zu weinen. Bevor ich etwas dagegen machen kann, rutschen mir die nächsten Worte raus.
"Spielt das denn eine Rolle? Das Ding ist, dass du mit einer anderen Frau im Bett warst während wir eine Beziehung hatten." Ich betone das "hatten" unüberhörbar. "Ich verstehe nicht, wie du jemanden so betrügen kannst, der sich wirklich um dich schert."
Ich sehe wie Sam zusammenzuckt.
Er hebt den Blick. Eine Träne läuft seine Wange runter. Sam weint fast nie, und wenn er es tut, dann nur vor mir.
Der Kloss in meinem Hals wird noch grösser. Ich fühle mich scheisse.
Klar betrügt er mich, wieso sollte er mich wollen? Was kann man an mir schon lieben?
"Leilani, ich weiss ich kann nichts rückgängig machen und ich weiss auch, dass du mir nie verzeihen wirst." Sams Stimme zittert. Er hat mich seit bestimmt acht Jahren nicht mehr bei meinem vollen Namen genannt.
"Aber bitte glaub mir, wenn ich sage, dass ich das mehr bereue als alles was ich jemals bereut habe. Und dass ich die Zeit zurückdrehen würde, wenn ich könnte. Wieso habe ich nicht gelernt, alles so zu betrachten, als wäre es das letzte Mal? Du willst das wahrscheinlich nicht hören, aber es tut mir so leid! Mein Verhalten kann ich nicht entschuldigen, das werde ich nie können. Aber du sollst wissen, dass ich nicht mit dir gespielt habe oder sonst was. Es war echt, meine Gefühle waren echt. Sie sind echt. Das Einzige, was ich sagen kann, ist: Ich bin ein Idiot."
"Das bist du", stimme ich ihm zu. Und trotz allem was gerade passiert ist höre ich ein leises Lachen von Sam. Augenblicklich muss ich schmunzeln.
Wir sind so bescheuert. Unsere Beziehung bricht auseinander und wir lachen.
"Und wie - wie gehts jetzt weiter?", in Sams Stimme schwingt Angst mit.
Ich überlege, was für uns beide das Beste wäre.
"Vielleicht sollten wir uns eine Weile nicht sehen. Etwas Abstand voneinander haben. Und versuchen, das was von unserer Freundschaft übrig ist nicht auch noch zu zerstören."
Ich weiss, dass ich mich schwer damit tun werde, Sam nicht zu sehen und nicht mit ihm zu reden, aber wenn wir unsere Freundschaft nicht vollends ruinieren wollen, müssen wir eine Pause einlegen.
Ich meine Enttäuschung in Sams Gesicht sehen zu können, er zeigt sich aber mit einem Kopfnicken mit meinem Vorschlag einverstanden.
"Und wo schläfst du diese Nacht? Du kannst auch hier bleiben", höre ich Sam besorgt fragen.
"Ich find schon was, keine Sorge", versichere ich ihm.
Ich stehe auf und ziehe meine Schuhe wieder an. Danach gehe ich auf die Tür zu, neben der immer noch mein Koffer steht. Zum Glück habe ich den noch nicht ausgepackt. Ich nehme den Griff des Rollkoffers in die Hand und drücke mit der anderen die Türklinke nach unten. Ich schaue nach hinten und sehe Sam, der mit traurigem Gesichtsausdruck im Gang steht. "Aufwiedersehen", sage ich leise und trete aus dem Hotelzimmer.
Aber anders als erwartet höre ich die Tür nicht ins Schloss fallen. Verdutzt bleibe ich stehen und drehe mich um. Sam steht in der Tür, sein Gesicht ist feucht von den Tränen, seine Augen sind gerötet.
"Warte", sagt er tonlos.
Es bricht mir das Herz Sam so zu sehen, aber auch wenn es grausam klingt, er ist ganz allein dran schuld.
"Ich weiss du hast gesagt ich soll dich nicht mehr anfassen, aber...", er sucht verzweifelt nach Worten.
"Eine Umarmung, das ist das Letzte worum ich dich bitte."
Ich lasse meinen Koffer los und gehe auf Sam zu. Dieser wirkt ziemlich überrascht davon, dass ich auf seine Bitte eingehe. Wortlos lege ich meine Arme um seinen Nacken und er zieht mich an sich.
Ich lausche seinem Atem und sauge seinen Duft ein. Sam vergräbt sein Gesicht in meinen Haaren, seine kräftigen Arme drücken meinen Körper an seinen. So verharren wir für mehrere Sekunden, bis ich mich langsam von ihm löse. Ich schaue in Sams Gesicht, und es sieht so aus, als hätte ihm diese Umarmung Kraft gegeben. Er sieht irgendwie beruhigt aus. Ich stelle mich auf die Zehenspitzen und gebe Sam einen Kuss auf die Wange. Ich schenke ihm noch ein trauriges Lächeln, nehme meinen Koffer und gehe den Gang runter. Ein letztes Mal drehe ich mich noch um und sehe, wie Sam immer noch an der Tür steht und mir nachblickt.
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A home to a soul
FanficLeilani wird dank ihrem besten Freund in eine ganz neue Welt geschleudert: die der MotoGP. Die Fahrer wühlen ihr Leben auf - einige mehr, als sie es sich jemals hätte vorstellen können. Sie lernt, über ihren Schatten zu springen und erfährt das erst...