Midnight

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"Das Wichtigste in unserem Leben ist das Morgen. Um Mitternacht kommt der junge Tag, rein und unbefleckt, und begibt sich in unsere Hände, hoffend, daß wir vom Gestern gelernt haben."

~John Wayne

Sie gingen vor den Laden. Ich hörte nicht. Worüber die wohl reden? Über mich? Harry verabscheidete sich von Aaron und kam wieder rein.

"Worüber habt ihr den geredet?"

"Nichts wichtiges.", sagte er knapp.

"Lüg mich nicht an Harry."

Er stieß einen Seufzer aus.

"Ich hasse das, wenn du merkst das ich nicht die Wahrheit sage."

"Tja. Pech gehabt und jetzt sag schon."

"Mein Onkel stellt fragen."

"Das hättest du dir denken können. Du solltest nach Hause Harry."

"Liz, das hatten wir schon. Ich lasse dich nicht alleine."

"Harry mir ist egal was du willst, aber was willst du deinem Onkel sagen? Huh?"

"Mach dir darüber nicht sorgen. Ok? Mir fällt schon was ein."

"Na gut. Aber wenn er noch mehr Fragen stellt oder du Ärger bekommst, dann sag ich ihm die Wahrheit, denn es macht mich fertig, dass dein Onkel sich dann unnötig den Kopf zerbricht, weil du über Nacht immer weg bist."

Als meine Mutter und ich am Esstisch nach langer Zeit wieder saßen, redeten wir sehr viel. Es war schön mit meiner Mutter so locker zu reden. Wenn wir Zeit haben gemeinsam zu essen, dann nutzen wir das auch. Denn es gab Zeiten wo das sehr selten vorkam, wegen der Schule und weil meine Mutter viel arbeiten musste. 

"Wie läuft es denn in der Schule?"

"Sehr gut. Hab eine zwei auf die Englisch Schularbeit."

"Schön. Wir sollten wieder einkaufen gehen oder so. Shoppen. Was sagst du?"

"Wir haben das Geld nicht dafür."

"Wer sagt das?"

"Die ganzen Rechnungen die sich auf der Kommode da drüben stapeln."

Meine Mutter lies einen müden Seufzer raus.

"Aber ich darf doch wohl einmal mit meiner Tochter shoppen gehen?"

"Vielleicht ein anderes mal. Ok?"

"Ok.", sagte sie traurig.

Es viel mir jedes mal schwerer meine Mutter so traurig zu sehen. Sie arbeitete Nachtschicht für Nachtschicht und trotzdem reichte das Geld vorn bis hinten nicht. Das Leben ist teuer und nicht jeder konnte es sich leisten paar mal im Monat shoppen zu gehen und im Luxus zu Leben. In meinem Leben brauchte ich auch nie das ganze Schnickschnack. Meine Malsachen reichten vollkommen.

"Wir könnten ein Eis essen gehen.", schlug ich vor.

"Es ist Winter mein Liebes."

"Na und?"

Sie sah belustigt auf.

"Du willst es einfach nicht wahr haben, was?"

"Was meinst du?", fragte ich sie. 

"Du hasst den Winter und als kleines Kind hast du immer mit mir schwimmen gehen wollen oder Eis essen, so hast du den Sommer immer irgendwie versucht in den Winter reinzubringen."

Ich lachte. Ja das klang nach mir. Meine Mutter und ich sahen noch Fern, aber sie ging schon bald ins Bett. 

"Gute Nacht."

MoonlightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt