Change of Heart

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"Die Entfernung ist für die Liebe wie der Wind für das Feuer. Das Starke facht er an, das Schwache bläst er aus."

~Laozi

Das erste was ich spürte, als ich aufwachte, war dieser stechende Schmerz an meinem Hinterkopf. Ich versuchte meine Augen zu öffnen doch alles drehte sich und es wurde sofort Schwarz vor meinen Augen. Es dauerte ein bisschen bis ich wieder was sehen konnte. Langsam gewöhnte ich mich an meine Umgebung. Meine Hände waren an einem Pfosten gefesselt und ich konnte mich kaum bewegen. Ich versuchte mich die ganze Zeit von ihnen zu lösen doch ich hatte keine Chance. Meine Handgelenke brannten vom Seil das mir umgebunden wurde. Verdammt tut das weh! Ich war noch immer in meiner alten Kleidung, nur ohne Jacke. Ich sah mich um. Es war nass hier und modrig. Es roch nach Schimmel und verfaultem Holz. Der Boden unter mir war hart und unangenehm. Auf den Wänden war eine alte Tapete die langsam sich von den Wänden löste. Es gab ein Fenster doch das war mit Gittern umgeben und lies kaum Licht durch. Eine Glühbirne hing von der Decke und lies mich nicht im Dunklem sitzen. Ich suchte nach einem Fluchtweg, aber da war keiner. Ich war gefangen und in meinem Leben habe ich mich noch nie so hilflos gefühlt.

Wie konnte ich nur so blind sein? Ich hätte es wissen müssen. Er taucht wie aus dem Nichts auf und ich Dumme habe es nicht gemerkt. Ich wurde unruhig und bekam panische Angst. Was wenn er El oder meine Mama bedroht? Oder Finn! Ich machte mir große Sorgen um sie, wenn er ihnen auch nur ein Haar krümmt, dann ist er erledigt. Meine Mutter wird sicher schon nach mir suchen und die Polizei benachrichtigt haben. Sie muss verzweifelt sein, denn sie hat nur mich als Familie. Wenn ich hier nicht mehr lebend raus komme und im Moment sieht es sehr schlecht für mich aus, dann hat sie niemanden. Ein Gefühl der Leere und Einsamkeit erfüllte mich bei diesem Gedanken. 

Es verging Minute für Minute. Stunde für Stunde und keiner kam. Die ganze Zeit macht ich mir Vorwürfe und zerbrach mir mein Kopf um meine Mutter, die wahrscheinlich krank vor Sorge ist, Harry, der sich nicht einmal die Mühe macht mich anzurufen oder zu fragen wie es mir geht. Oder El und Finn die sich fragen warum ich nicht in die Schule gekommen bin. Ob ich sie je wieder sehe? Ich hoffe es sehr. 

Ich dachte an Harry und an unseren Streit. Die Wunden waren weit offen und bluteten jedes mal mehr wenn ich an ihn denken musste. Eine Träne kullerte runter. Ich hatte in den letzten Stunden versucht mich von den Fesseln zu befreien, vergeblich. Mir war kalt, denn dieser Raum war nicht geheizt und ich saß nur in meinem Pullover hier. Ich begann schon die Punkte auf der Tapete zu zählen, denn irgendwie musste ich die Zeit vertreiben. Lieber zähle ich Punkte an einer Tapete, anstatt an Harry zu denken oder an meine hilflose Mutter. 

Es war so still bis ich einen Schlüssel sich im Schloss drehen hörte. Niall kam rein. Ich meinte Blake.

"Morgen Sunshine. Ich habe was für dich."

Er setzte ein Teller mit Brot und einer schrumpligen Gurke daneben. 

"Drei Sterne Huh?", sagte ich sarkastisch.

"Oh tut mir leid Prinzessin."

Er nahm den Teller und aß es selber vor mir. Mein Magen knurrte wie ein Hund, aber ich wollte nichts essen. 

"Was mache ich hier? Bist du einer dieser Psychos die kranke Spiele mit einem machen und dann einen umbringen? Wenn ja dann hast du ein echt tolles Hobby."

Er lachte laut.

"Du hast echt Humor. Aber nein ich muss dich leider enttäuschen. Meine Aufgabe war es nur dich hier her zu bringen auf eine oder die Andere Weise. Das wegen deinem Kopf das wird schon und jetzt ab wir müssen jemanden einen Besuch erstatten."

"Wem?"

"Geduld Prinzessin."

"Nenn mich nicht so."

MoonlightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt