On a Pain

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"Versagen darfst Du, aber nie aufgeben."

~Mary Crowley

In meinem Zimmer erschien nichts mehr so zu sein wie es einmal war. Eigentlich war das ganze Haus, aus meiner Sichtweise komplett anders. Die Wände waren nicht mehr weiß für mich, sondern grau, schon fast schwarz. Der Boden unter meinen Füßen fühlte sich an als würde ich auf Glasscherben wandern. Die Wärme die eigentlich das Zimmer erfüllen sollte schien eiskalt zu sein und lies mich bis ins Mark frieren.

"Harry? Harry!", ich blickte auf, "Du solltest runter kommen."

Mein Bruder Aaron stand im Zimmer und sah mich verzweifelt an. Ich hätte nie gedacht, dass wir uns je wieder gut verstehen würden. Das habe ich nur Liz zu verdanken und jetzt ist sie verschwunden und ich bin wahrscheinlich daran Schuld. 

"Ich komme gleich.", sagte ich müde.

Es sind jetzt schon drei Wochen vergangen und es gibt keine Spur von ihr. Nach dem Vollmond habe ich El gefragt wie es Liz ginge, doch El hatte selbst nichts von ihr gehört. Von da an wusste ich etwas stimmte nicht. El war die erste bei der sich Liz meldete und ihr alles erzählte, nach Rat fragte oder nur Trost brauchte. Ich kann mich nur zu gut an Liz Worte erinnern.

Ich glaube ich hasse dich mehr als mich selbst.

So etwas aus dem Mund deiner ersten großen Liebe zu hören war schmerzhaft was meine Verwandlung in der Nacht nicht wirklich leichter machte. Als ich dann Lizabeths Mutter fragte wurde sie hysterisch. Ihre Mutter war so verzweifelt und gab mir die Schuld an ihrem Verschwinden. Sie hatte auch recht, denn es war meine Schuld. 

Ich ging die Treppen runter. Ich war so müde. Habe seit Tagen nicht richtig geschlafen. Als ich im Wohnzimmer ankam sah ich Liz Mutter Meridith. Mein Onkel war auch da.

"Wir müssen reden.", sagte Meridith.

"Ist sie..?"

Ich konnte es nicht aussprechen.

"Nein noch immer nichts.", beruhigte mich mein Bruder

"Setzt dich Harry. Es gibt viel zu bereden. Das geht auch dich was an Aaron.", sagte mein Onkel.

Wir setzten uns alle hin und Meridith begann zu erzählen.

"Ich kann euch sagen warum eure Eltern gestorben sind."

Meine Ohren spitzen sich und ich sah zu Aaron der ganz weiß wurde. Darauf wartete er schon seit Jahren. Auf die Wahrheit.

"Ich habe mich vor Jahren in einen Werwolf verliebt. Daniel Silver hieß er. Er war ein sehr guter Freund eurer Familie. Eigentlich war er sowas wie ein Familienmitglied für euch. Vielleicht kannst du dich Aaron an ihn erinnern. Seine Klan und eurer waren sehr gut miteinander. Er und ich waren sehr lange zusammen, aber ich bin ja ein Mensch, also könnt ihr euch vorstellen was für Streitigkeiten es zwischen ihm und der Kommission gab. Ich wurde schwanger von ihm und das machte alles noch schlimmer."

Davor habe ich mich am meisten gefürchtet. Liz war auch kein Werwolf und ich wusste selbst, dass ich nicht mit ihr für ewig zusammen sein durfte. Doch das was Lizabeths Mutter gerade sagte machte mir vielleicht Hoffnungen. Darauf das ich mit ihr alt werden darf. Die Frage ist nur ob ich sie je wieder sehe und jedes mal wenn ich daran denke muss ich gegen die ansteigende Wut kämpfen. Gegen ihren Onkel und die ganze Welt. Auch wenn Liz ein Mensch wäre, ich würde trotzdem mit ihr zusammen bleiben. Das war mir schon immer klar gewesen. Ich will nur sie.

"Schwanger?", fragte ich verwirrt.

"Ja. Ich weiss es klingt absurd, aber Liz ist halb Werwolf halb Mensch."

MoonlightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt