Moonlight

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"Zwischen Männern und Frauen ist keine Freundschaft möglich. Da gibt es nur Leidenschaften: Feindschaft, Anbetung, Liebe - aber keine Freundschaft"

~Oscar Wilde

Mein Handy vibrierte als ich gerade dabei war zu malen. Meine Hände waren voller Farbe und ich wischte sie, so gut ich konnte, an meinem Shirt ab. Es war El. Ich stellte auf Lautsprecher.

"Hey El."

"Hey Lizzi. Was machst du?"

"Ich male gerade ein Bild für Harrys Onkel. Er hat am Samstag Geburtstag und ich dachte wieso nicht."

"Nett."

Es war für paar Sekunden still. Wir wussten beide nicht was wir sagen sollen. Es war für uns beide noch unklar was heute passiert ist. Alles scheint nicht mehr so zu sein wie es einmal war. Vor zwei Wochen kannte ich Harry nicht einmal. Und jetzt habe ich auch noch El in das ganze Schlamassel mit rein gezogen. Auch wenn ich es nicht wollte, sie hätte früher oder später davon Wind bekommen.

"Lizzi?", fragte sie. 

"Ich bin noch da.", antwortete ich.

"Was hast du so wild in deiner Tasche gekramt?"

"Jemand hat in meiner Tasche geschnüffelt. Ich hab nach geschaut, es war alles da. Auch die Schlüssel. In der Geldbörse war das Geld auch noch da. "

Ich hörte nur ein Seufzer.

"Wenn ich nur wüsste was die Person sucht, dann würde es um einiges leichter sein.", sagte ich verzweifelt.

"Hmm. Ich weiss nicht ob es einem wirklich leichter fällt. Verfolgt wirst du trotzdem und du tust mir so leid. Wenn ich etwas tun könnte, egal was, dann würde ich dem Typen einen fetten Tritt in den Arsch versetzen."

"Ich bin so dankbar, dass ich dich habe El."

"Ich auch, dass ich dich habe."

El und ich quatschen noch ein bisschen während ich weiter malte.

Es war Donnerstag. Nur noch einen Tag und dann ist schon wieder Freitag. Die Tage gingen schnell vorbei. Es war schon beängstigend. Die Nacht war anstrengend. Ich hatte Probleme einzuschlafen. Harry sah mein müdes Gesicht und nahm mich in den Arm. Sobald man in den Arm genommen wird, fühlt man sich um einiges besser. Er hatte ein Parfum oben was sehr gut roch. Er umhüllte mich mit seinem Geruch und mir wurde sofort viel wärmer ums Herz. 

"Ist schon okey Harry. Hab nur schlecht geträumt."

"Heute ist unser Training. Vergiss es nicht."

"Wie könnte ich auch?", sagte ich lächelnd. 

"Du wirst dich nach paar mal trainieren besser fühlen. Dann kannst du dich verteidigen und hast nicht mehr so große Angst."

"Das sagt sich so leicht."

"Hat deine Mutter gestern Nachtschicht gehabt?"

Ich nickte mit dem Kopf.

"Das erklärt warum du so schlecht geschlafen hast. Wieso hast du mich nicht angerufen? Ich hätte bei dir sein können."

"Ich weiss. Aber ich kann dich nicht jedes mal anrufen und dich so weit fahren lassen nur weil ich schiss habe."

"Es ist mir egal Liz. Auch wenn du mich in der Nacht anrufst. Ich werde kommen. Das nächste mal rufst du mich an. Hast du verstanden?"

Er nahm mich bei der Schulter und sah mich aufmunternd an. Ich nickte.

"Gut. Und jetzt ab in den Unterricht."