50 Shades of Regret

Outtake - Zwei Männer und (k)ein Baby

Huhu Ihr Lieben, heute gibt es mal ein zweites Kapitelchen, zum vorherigen gibts nämlich ein absolutes Top-Secret-Outtake, um das ich mit einem kontrollsüchtigen CEO gekämpft habe. Er wollte es nicht veröffentlicht wissen, aber ich konnte es Euch nicht vorenthalten...

Zwei Männer und (k)ein Baby

Elliot und ich stehen vor dem Portland Community College und mein Bruder sieht mich grimmig an, während ich verlegen versuche, seinem Blick auszuweichen.

Ja, die Idee ist bescheuert, aber ich muss irgendetwas tun, und dieser Vorschlag kam von Grace und klang erst einmal vernünftig.

Allerdings wollte ich auf gar keinen Fall alleine gehen, und weder meine Mutter noch Kate oder Mia bitten. Da Elliot auch dieser Mammutaufgabe entgegenblickt, war er die logische Wahl.

„Be-hämm-mert!", intoniert mein Bruder zum tausendsten Mal, wie es scheint.

Seit wir in Seattle in den Helikopter eingestiegen sind, scheint sich sein Wortschatz deutlich verringert zu haben, und auch seine Laune ist stetig gesunken.

Zuerst hielt er mein Anliegen für einen Scherz, dann für verrückt und nur weil ich ihm eine VIP Jahreskarte der Seattle Sea Hawks besorgt habe, konnte ich ihn für dieses Himmelfahrtskommando gewinnen. Ich hätte eine Schweigevereinbarung mit einbeziehen sollen, denn was er davon hält, auch wenn er mitmacht, teilt er mir nun seit Stunden mit.

„Wenn du Kate jemals auch nur ein Sterbenswörtchen verrätst, Christian, werde ich dich umbringen."

Auch diesen Satz habe ich heute schon öfters gehört. Aber mit einer Frau konnte ich hier nicht hin, das könnte Ana – sollte sie es erfahren – in den komplett falschen Hals bekommen, und solange sie nicht zu mir zurückkehrt, will ich mein Konto der Verfehlungen nicht weiter strapazieren.

Ich wollte dies auch nicht in Seattle tun, nicht auszudenken, wenn es jemand mitbekommen würde. Also habe ich einen Intensivkurs, vier Stunden, hier in Portland genommen, Elliot und ich werden übernachten und morgen ohne Gesichtsverlust nach Seattle zurückkehren.

Einige andere Kursteilnehmer sind auch schon da und stehen paarweise vor dem Community College herum, wobei uns immer wieder kritische Blicke streifen.

Ein Pärchen geht an uns vorbei und ich höre die Frau deutlich sagen:
„Wie schön, dass auch schwule Paare dabei sind."

Elliot hat es ebenfalls gehört und wirbelt auf dem Absatz herum. Ich bekomme ihn fünf Meter weiter am Arm zu fassen und er hält an, die Hände zu Fäusten geballt.

„Die denken, wir sind ein verliebtes Pärchen!", faucht er. „Ich bin weg, Bruderherz."

Ich seufze auf, mit dieser Komplikation hatte ich nicht gerechnet, und meine Begeisterung darüber hält sich auch in Grenzen, aber zum einen kennt uns hier keiner, zum anderen ist es mir egal, was fremde Leute von mir denken. Elliot hat eine ungesunde Gesichtsfarbe und ich grinse ihn an.

„Ach, komm schon. Kate ist schwanger, da kann es doch nicht schaden, ein wenig Ahnung von Babys zu haben. Und du willst doch auch, dass bei Ana und mir alles wieder in Ordnung kommt."

Elliot seufzt und knurrt etwas, aber ich wage es nicht, nachzufragen, was es ist. Ich fürchte, dass könnte sogar meinen Wortschatz noch bereichern.

„Dann lass uns reingehen, und wehe, es wird noch schlimmer, dann bin ich weg", brummt er und wir gehen durch den Haupteingang.

Ein Schild weist uns den Weg zum Kurs, er findet in einem Klassenraum statt und ich fühle mich auf einmal wieder wie damals, als ich wütend und unkontrolliert auf der Schule nicht wusste, wohin mit mir.