5 Stunden zuvor...
Will...
Als Torell mit dem weißen Van um die Ecke angerauscht kommt und noch so grade vor der Türe bremsen kann, vergeht für mich alles wie in Zeitlupe. Sofort reiße ich die Schiebetür zur Seite, denn ich weiß irgendwie, dass etwas Schlimmes mit Anna passiert sein muss. Sofort strecke ich ein Bein durch die halb geöffnete Tür und drücke mich dann hektisch mit meinem restlichen Körper durch die Öffnung. Meine Haare fliege stürmisch im Wind nach hinten, während ich immer schneller werde. Wie ein Läufer, der tatsächlich um sein Leben läuft, winkele ich meine Arme an und renne auf das bremsende Auto zu. Die Strecke bis zu ihm hin, erscheint mir plötzlich so unendlich weit, dass ich den Gedanken nicht ertrage, nicht zu wissen, was mit ihr geschehen ist. Während Torell mit voller Wucht auf die Bremse drückt, sieht er mich durch die Windschutzscheibe hindurch an und ich ihn. Sein Blick ist besorgt und gleichzeitig traurig. Ich kenne diesen Blick, wie schon viele Male davor, heißt er nichts Gutes. Als das Auto endlich zum Stehen kommt, renne ich immer noch auf ihn zu und als ich ihn dann endlich erreiche, öffnet er die Tür und springt heraus, um schließlich die hintere Tür des Vans hektisch zu öffnen. Als er sie erreicht, erreiche auch ihn und schiebe ihn zur Seite. Hastig öffne ich die Türen und traue meinen Augen nicht. Als ich sie erblicke, kann ich nicht anders, als mir die Hände vors Gesicht zu schlagen und in die Hocke zu fallen. Verzweifelt fahre ich mir mit meinen Fingern durch die Haare. Was ist nur mit ihr geschehen? Wer hat ihr das angetan? Ich hätte sie niemals alleine lassen dürfen, das ist alles meine Schuld.
Ich muss mich zusammenreißen, ich muss einfach. Sofort stehe ich keuchend auf und springe in den Van, um sie hoch zu heben. Tor ist sofort zur Stelle und packt sie an den Beinen, während ich ihren Oberkörper hochhalte. Vorsichtig tragen wir sie zum Haus, ehe ich sofort los brülle, als wir drin sind.
»Hannah? Hannah, wo bist du? Wir brauchen dich! Komm schnell! Anna ist verletzt! «
Es dauert nicht lange, da kommt sie völlig verschlafen aus einem der Zimmer und sieht aus dem Türrahmen, während sie sich an ihm festhält. Als wir die Treppe schließlich hinauflaufen, sieht sie uns nach und zieht ihr Oberteil an der Seite hoch, dass ihr im Schlaf von der Schulter gerutscht ist. »Was ist denn...Oh Gott...«, keucht sie, als sie sie sieht und ist sofort wieder klar. »Hoch mit ihr! Ich kümmere mich um sie! «
Als wir die Tür erreichen, kommen mir plötzlich so viele Gedanken, die ich nicht haben sollte, in den Kopf. Ich kann mir eine Träne nicht verkneifen, denn sie sieht wirklich schlimm aus. Hannah überholt uns schließlich und reißt die Tür auf. Sofort springt L aus seinem Bett und zieht die Bettdecke von dem Bett in der Mitte ab, sodass wir sie sofort da rauf legen können. Ich lege ihren Oberkörper vorsichtig auf das Bett und Tor tut es mir gleich mit ihren Beinen. Sofort rennt er zu der Ärztin, um ihr mit den Blutbeuteln zu helfen.
Während ich sie ansehe, kann ich nicht anders, als mir immer wieder durch die Haare zu fahren. Das ist meine Art damit umzugehen, wenn ich nicht mehr weiterweiß. Schnell lasse ich mich zu ihr absinken und küsse immer wieder ihre Stirn. Ihr ganzer Hals ist angeschwollen, man kann hier nicht mehr von einer normalen Größe reden. Einfach alles an ihr ist Blau und ihr ohnehin schon angeschwollenes Pfeilchen, ist Blutunterlaufen. Sie hat ebenfalls eine gebrochene Nase, das kann man ihr ansehen und eine Platzwunde an der Stirn hat sie auch noch.
»Was ist nur mit dir passiert? «, wimmere ich und fahre ihr mit meinem Daumen vorsichtig über den Hals, als ich bemerke, dass das Würgemale sind. »Hannah? «, brülle ich und sie ist sofort bei mir. »Das sind Würgemale. Tor, wer war das? «
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Blood Hunter Band 2
FantasyDies ist die Fortsetzung zu meinem ersten Roman "Blood Hunter". Wenn ihr diesen hier lesen wollt, müsst ihr erst den ersten Band gelesen haben ;) Anna und der restliche Trupp haben den großen Angriff gerade noch so überlebt. Doch was wird...