Kapitel 3

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Anna...

»Was...was soll das bitte heißen? « Ich klimpere mit meinen Augen, um ihm meine Verwirrung mit zu teilen.

Weil er nichts sagt, presse ich ungeduldig meine Lippen aufeinander und werde langsam wütend.

Er sieht mich an, als müsste er erst noch die richtigen Worte erfinden, die beschreiben können, was er denkt.

»Ich...Also, ich haben am Anfang vielleicht nicht dasselbe empfunden für dich, wie du für mich, was aber nicht heißen soll, dass ich dich nicht liebe, Anna. Ich... «, will er fortsetzen und streckt mir seine Hand liebevoll entgegen, doch ich schenke ihm lediglich ein verächtliches Schnauben und drücke sie weg.

»Willst du mir sagen, dass du nur mit mir gespielt hast, Will? Das glaube ich dir nämlich nicht! «

Sofort springe ich auf und fasse mir an den Hals. Meine Wunde ist schon verheilt. Wenn es eine Möglichkeit gäbe, von hier weg zu kommen, ich würde sie nutzen.

»Anna, bitte! Am Anfang vielleicht nicht aber danach schon «, flüstert er, wärend er nervös auf seine Handflächen sieht.

Erschrocken sehe ich ihn an. »Als du mich das erste Mal geküsst hast, was hast du da gefühlt? «

Er sieht mich ausdruckslos an. »Ich wollte meine Familie retten, ich...«

»Nein, Will! «, brülle ich und unterbreche ihn damit »Sag mir was du gefühlt hast! «

Wütend schenkt er mir einen Blick der mir sagen soll "Muss das wirklich sein?" doch es muss sein. Ich nicke fast unmerklich und verschränke die Arme vor die Brust. »Sag schon! «

Er schluckt schwer und kommt einen Schritt näher zu mir, doch genau diesen Schritt mache ich ebenfalls zurück. Weiter zurück kann ich nicht mehr gehen, denn dort endet der Vorsprung bereits und der Wind fegt durch meine Haare, wärend ich mich dem Abgrund immer weiter nähere.

»Ich habe gespürt, dass du dich von mir angezogen fühltest und habe es vielleicht die erste Zeit ein wenig ausgenutzt. Aber ich wollte nicht nur, dass du bei mir bleibst, weil du das Gift in die Trägst, ich habe mich wirklich in dich verliebt, wie du weißt! «

Ich kann nicht fassen, was er da gerade von sich gibt. Ist das sein ernst? Eigentlich sind wir hier, um darüber zu reden, dass wir nicht zusammen sein können, weil ich die Tochter von Viktoria Dent bin aber das? Das schlägt dem Fass den Boden aus. »Wann hat es angefangen? « Wütend tippe ich mit meinem Zeigefinger auf meinen Arm herum.

»Wann hat was angefangen? «

Ich kaue nervös auf meiner Lippe. »Wann hast du gemerkt, dass du mich nicht bei dir haben willst, nur, weil ich das Gift in mir trage? «

Da ist er plötzlich wieder: Dieser Blick.

»Ja, es muss sein! «, brülle ich ihn an und schmeiße meine Arme wütend in die Luft.

»Ist das wichtig? Wir lieben uns doch Anna und ich will mit dir zusammen sein und...« Ich unterbreche ihn erneut mit einer genervten Handbewegung.

»Wann? «

»Also gut...«, flüstert er und tritt einen Schritt zurück. »Nachdem du uns gerettet hast, hast du dich verändert. «

Verwirrt sehe ich ihn an. »Was meinst du damit? «

Er tritt nervös von einem Fuß auf den anderen, er will es eigentlich nicht sagen, doch ich will wissen, was er denkt.

»Du bist wirklich zu einer von uns geworden und naja... «, sagt er und lächelt plötzlich durchtrieben. »Du sahst echt heiß aus, in den Klamotten und ich stehe nun mal nicht auf Menschen, das weißt du und dies war der Tag, an dem du wirklich aufgehört hast, einer zu sein. «

Blood Hunter Band 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt