Kapitel 35

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3 Stunden zuvor...


Anna...

»Das ist nicht dein Ernst! «, zischt Will Tor an und macht einen Schritt auf ihn zu.

Tor verschränkt die Arme vor der Brust. »Wenn Ally mit Anna ankommt, dann bist du schon da. Es herrscht für sie also keine Gefahr! «

Fassungslos starrt Will ihn an. »Keine Gefahr? ... Keine Gefahr? «, wiederholt er aufgebracht und schmeißt die Arme in die Luft, »Wir liefern sie verflucht noch mal aus! Wenn sie da nicht in Gefahr ist, dann ist sie es nirgendwo! «

Seine Verzweiflung ist ihm anzusehen. Er will L retten, doch will er mein Leben nicht aufs Spiel setzen, doch Tors Plan scheint es vorzusehen, mich als Lockvogel einzusetzen.

Er herrscht erneut betretenes Schweigen. Ally hat sich mittlerweile von uns abgewandt und sieht aus der großes Tür hinaus ins Freie.

Will zieht mich ein Stück zu sich zur Seite und sieht mir tief in die Augen. ich kann nicht anders, als ihn angestrengt anzusehen.

»Was sagst du dazu? «

Ich schlucke schwer, bevor ich spreche, denn das wird ihm nicht gefallen.

»Ich bin dafür, Will. «

Für einen winzigen Moment, kann ich ihm ansehen, dass er denkt, ich sei verrückt geworden. Dass wir das alle seien.

»Du bist dafür dich wie auf einem Silbertablett auszusetzen? «, fragt er erneut. Der Druck in seiner Stimme will mich umstimmen, doch ich Will L daraus holen. Ich bleibe dabei.

»Ich will es tun! «, flüstere ich entschlossen. »Wann fangen wir an? « Langsam drehe ich mich zu Tor um, der mir jetzt ein kleines verständnisvolles Lächeln schenkt.

»Du hast Mumm kleine! «, gibt er zu.

Gerade, als wir uns alle in Bewegung setzen wollen, greift Will nach meinem Arm und hält mich fest. Ich rechne bereits mit dem Schlimmsten, als ich mich zu ihm umdrehe, doch entgegen meiner Erwartung lächelt er.

»Will...«, flüstere ich.

Er zieht mich liebevoll näher an sich heran und ich lasse es zu. »Du gehst nicht ohne mein Blut! Und bitte... pass auf dich auf! «

Mehr Worte sind überhaupt nicht nötig, um zu wissen, was er gerade fühlt. Ich höre sein Herz kräftig schlagen, als ich meinen Kopf auf seine Brust lege.

Er will nicht, dass ich gehen, dennoch lässt er es zu, weil er mir vertraut.

»Lasst es uns hinter uns bringen! « Er drückt mich von sich weg, lässt mich los und geht als erster voran an mir vorbei zur Eingangstür.

Tor sieht mich fragend an, doch ich kann ihm nicht sagen, wieso Will es plötzlich eilig hat. Auch Ally setzt sich in Bewegung und ist schnell bei mir. Zusammen treten wir aus der Tür hinaus, ehe Will dann doch noch mal vor uns stehen bleibt. Ally reicht ihm wie aufs Stichwort ein kleines Röhrchen, dass er sofort annimmt.

Als ich sie überrascht ansehe, wippt sie auf und ab. »Ich wusste, dass er danach fragen würde, also habe ich es direkt mit gebracht. «

Schnell nimmt Will seinen Zeigefinger in den Mund und beißt mit seinem Reißzahn ein kleines Loch hinein, sodass es Blutet. Während dieses langsam in das Fläschchen läuft sieht er uns an.

»Ich werde vorfahren. Du, er zeigt auf Tor, wirst sie ablenken. So, wie wir es besprochen haben, sobald Ally und Anna da sind. Ich werde mir ein Versteck suchen und dort auf dich warten.«

Blood Hunter Band 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt