Kapitel 14

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Anna...

Das Plötzliche Raunen, dass durch die Masse geht, lässt mich erschaudern, während ich wie angewurzelt stehen bleibe und meine Fäuste balle. Wütend sehe ich zu Boden, kaue nervös auf meiner Unterlippe herum, bevor sich meine Nasenflügel vor Wut aufblähen. Noch bevor ich mich umdrehe, ertönt Wills wütende Stimme am oberen Rand der Treppe erneut, er scheint nicht glücklich über die Frage seiner Mutter.

»Im Übrigen, liebe Freunde: Das ist Anna. «

Sein Ton ist einladend, er hört sich an, als würde er es ernst meinen, als wollte er wirklich, dass ich mich ihnen vorstellen, was aber nicht sein kann, denn eben haben wir noch besprochen, dass wir meine Herkunft für uns behalten. Weil ich nicht weiß, was er vorhat, lasse ich die Wut von meinem Gesicht verschwinden und setze ein Lächeln auf. Auch wenn es mir schwerfällt, so zu tun, als würde mich dieser Auftritt hier glücklich machen, so wäre es fatal nun nichts zu sagen und den Rest des Clans über meine Herkunft spekulieren zu lassen. Nur wenn man nichts sagt, denken sich die Leute etwas aus, also entscheide ich mich lieber für den Angriff: ich drehe mich langsam lächelnd um. An meiner steifen Haltung ist zu erkennen, dass ich mich sichtlich unwohl fühle, weshalb ich meine Schultern schnell aufrichte und einen Schritt nach vorne mache. Die Vampire haben sich längst zu mir umgedreht, sehen mich an und mustern mich eingehend, als käme ich aus einer anderen Welt oder wäre ein unglaublich seltenes Tier aus einem Zoo. Sofort setzt das Getuschel wieder ein, doch ich beschließe, nichts dafür zu geben. Ich muss das jetzt einfach alles über mich ergehen lassen, denn all das hier, ist nicht so schlimm wie die Wahrheit. Die Wahrheit, die Meredith herausfinden könnte, lediglich anhand meiner Körperhaltung. Je weiter ich auf die Treppe zu gehe, desto größer wird die Gasse, die sie mir zu ehren bilden, ehe es sich plötzlich gut anfühlt. Die Stimmung hat sich schlagartig verändert, ihre Blicke durchbohren mich nicht mehr, weil sie spekulieren. Sie sind neugierig, wer ich bin. Wer ihren Clan gerettet hat.

»...Als unser König gefangen genommen wurde, war sie da «, ertönt es nicht weit von mir.

Hinter mir das selbe. »Sie ist so hübsch, woher sie wohl kommt? «

Langsam straffe ich meine Schultern und setze dann einen Fuß nach dem anderen auf die Stufen und blicke dann hoch. Ich würdige Meredith keinen Blick, nein, alles was ich sehe, sind Wills wundervolle Augen, die sichtlich stolz sind, dass ich an seiner Seite bin und mich dem Clan stelle. Ich kann ihm ansehen, dass er mich hiervor beschützen will, dem Urteil seines Volkes, dem es schwer ist, etwas recht zu machen, doch er schenkt mir das Vertrauen es zu versuchen. Ich werde jetzt immer schneller, kann es kaum noch erwarten ihn endlich in Empfang zu nehmen, als er seine Mutter unsanft zur Seite schiebt und an der obersten Stufe bereits mit seiner ausgestreckten Hand auf mich wartet. Auf seinen Lippen liegt ein wissendes Lächeln, jenes Lächeln, was mich sonst dazu bringt in unseren seltenen Momenten durchzudrehen.

Als ich die letzten Stufen erreiche, werde ich wieder langsamer, um ihn nicht zu euphorisch in den Arm zu nehmen oder ihn gar mit meiner Gier ein zu nehmen.

Auf seiner Unterlippe kauend und mit Augen, die nicht heller leuchten könnten, nimmt er meine Hand entgegen, als ich schließlich oben angekommen bin und verbeugt sich dann vor mir, ehe er mir einen kleinen sanften Kuss auf meinen Handrücken haucht. Sofort durchfährt mich die wohlig warme Hitze wieder. Die, die mich eben noch durchdrehen ließ. Warum ich gerade jetzt, in diesem Moment so scharf auf ihn bin, kann ich nicht erklären, doch ich weiß, dass ich ihn will. Nicht hier aber gleich, wenn wir alleine sind, werde ich ihm mit ziemlicher Sicherheit die Klamotten vom Leib reißen. Auch er sieht mir an was los ist, er drückt meine Hand ganz fest, während er mich zum Geländer führt. Er lässt sie nicht sofort los, drückt noch einmal kurz zu, bevor ich sie dann von seiner löse, um mich dann am Geländer abzustützen.

Blood Hunter Band 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt