Kapitel 16

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Anna...


»L, bist du da? «, frage ich erneut, während ich den Knopf auf dem Monitor drücke und auf eine schnelle Antwort hoffe. Mit meiner anderen Hand klopfe ich dabei ungeduldig auf den Tisch.

Weil keine Antwort zurückkommt, versuche ich es erneut. »Hier ist Anna, bitte melde dich L! «

Langsam lasse ich den Knopf los und fahre mir mit meinen Fingern durch die Haare.

»Oh Mann «, keuche ich und schließe die Augen. Weil ich nicht mehr damit rechne, dass mir Jemand antwortet, setze ich mich in Bewegung, um den Raum zu verlassen und Will zu suchen. Ich muss ihm sagen, dass ich den Trupp nicht erreicht habe. Als ich den Knopf an Tür drücke, ertönt L's Stimme plötzlich doch.

»Hier ist L. Was gibt's Anna? «

Schnell renne ich zurück zum Monitor und drücke den Knopf erneut.

»Warum hat das so lange gedauert? «, frage ich vorwurfsvoll.

Es dauert einen Moment, bevor er spricht. »Ich...Ich musste mich um etwas kümmern. «

»Hast du nach meinem Medaillon gesucht? «

Sein Zögern ist kein gutes Zeichen.

»Ja auch aber jetzt sag mir doch, was los ist! «

»Ich hatte eine Vision «, gestehe ich und fahre mir erneut durch die Haare. »Ich...ich habe gesehen, dass der Vater von Christopher Hunt das Medaillon mit einem Spruch belegt hat und jetzt möchte Will, dass wir uns alle so schnell wie möglich bei der Villa treffen. «

Es herrscht Schweigen.

»Hallo? «, frage ich erneut.

»Ja ich...ich habe verstanden aber wäre es im Moment wirklich gut, wenn du und Ally in einem Raum wärt? «

Kurz denke ich über seine Worte nach. Sicher hat sie ihre Meinung über mich noch nicht geändert. Wer könnte es ihr verübeln.

»Ich weiß nicht, hat sie sich noch nicht beruhigt?«

»Ich kümmere mich um sie, mach dir keine Sorgen aber was bezweckt Will damit? «, fragt er und in seiner Stimme klingt Erschöpfung mit. Ob wirklich alles in Ordnung ist?

»Er will die geheimen Aufzeichnungen von seinem Vater finden. «

»Also gut...ich werde alle zusammen trommeln und dann kommen wir euch abholen, ok? «

»Danke! Bis gleich! «

Rasch verlasse ich den Raum, während sich hinter mir die Tür langsam schließt und sehe mich dann im Flur prüfend um, denn ich habe keine Lust Meredith noch über den Weg zu laufen. Während ich durch den Flur schreite, der voller weiblicher Vampire ist, die gemütlich zusammen auf ein paar Stühlen sitzen, mustern sie mich durchgehend, während sie sich immer wieder etwas zu flüstern. Ich versuche mir nichts anmerken zu lassen, doch bin ich von ihren Blicken völlig verunsichert. Mit meinen Armen umklammere ich deshalb meinen Brustkorb und marschiere dann an ihnen vorbei, bis ich die große Treppe zur Krankenstation erreiche und die Tür, die sich direkt daneben befindet, öffne. In unserem Versteck befindet sich dort die kleinen Waffenkammern, weshalb ich davon ausgehe, dass sie hier am gleichen Ort zu finden sein wird. Rasch öffne ich die Tür und atme auf, denn ich hatte Recht. Bevor ich hineingehe, sehe ich mich jedoch noch einmal um, denn ich will kein Aufsehen erwecken, als mich plötzlich Jemand an der Hand packt und mich in das noch dunkle Zimmer hineinzieht.

Blood Hunter Band 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt