Kapitel 20

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Anna...


Die Zähne bleckend und mit den Armen voran, stürmt Ally auf mich zu und packt mich an den Armen. Gemeinsam fliegen wir einige Meter weit durch das Zimmer, bevor mich ein paar Kartons vor dem Aufprall mit der Wand bewahren.

»Das ist alles deine schuld! «, keucht Ally wütend, während sie jetzt auf mich einschlägt.

Unzählige Papiere fliegen dabei durch die Luft.

»Wenn du nicht gewesen wärst, dann wäre der Krieg sicher längst vorbei! «

Sie will mich nicht umbringen, sonst hätte sie es längst getan. Nein, sie will mir schaden. Sie will, dass ich genauso körperlich leide, wie sie. Aber da hat sie sich die falsche ausgesucht.

Schnell springe ich auf, greife nach ihren geflochtenen Zöpfen und mit der anderen Hand an ihre Schulter, um sie, in einem großen Bogen, unsanft gegen die Wand zu schleudern. Keuchend stehe ich da, meine Haare Hängen mir wild im Gesicht und Hannah schreit panisch. »Das ist doch Bullshit, Ally! «

Kurzerhand schmeißt sie die Kartons zur Seite, in die ich sie geschleudert habe.

»Ich habe dir vertraut. Du warst meine beste Freundin. « Ihr Ton hat sich verändert, sie scheint nicht mehr wütend, jetzt ist sie tot traurig. Zitternd steht sie vor mir.

»Wieso tust du uns das an? «

Das kann doch wohl nicht ihr Ernst sein! Sofort rinnen mir heiße Tränen über die Wangen, ich fasse mir klagend an den Kopf. Ich kann mich nun nicht mehr halten, also brülle ich sie voller Inbrunst an.

»Ich bin immer noch deine Freundin! Ich will euch nicht schaden, verdammt noch mal, Ally ihr seid meine Familie.« Meine Stimme versagt plötzlich, der Klos in meinem Hals wird immer dicker. »Ich ertrage das nicht länger Ally! «

Rasch steht sie auf, doch ihr Blick hat sich nicht verändert. »Das musst du ja zum Glück nicht länger! Wenn du das Medaillon hast, dann tauschst du uns gegen deine neue Familie ein! «

Fassungslos stehe ich da. Meine Arme hängen schlaff an meinem Oberkörper herunter. Ich bin es leid, ich kann nicht mehr.

Wie kann sie so etwas nur von mir denken? »Wie...kannst...du...nur «, flüstere ich fassungslos jedes einzelne Wort zu ihr herüber.

Niemals würde ich sie eintauschen wollen, sie sind doch meine neue Familie, sonst habe ich niemanden.

Plötzlich ertönt ein so lauter Knall, der mir fast das Trommelfell zerreißt. Sofort presse ich meine Hände fest auf meine Ohren und gehe keuchend zu Boden. Ally und Hannah tun es mir gleich, doch ich sehe Ally dabei noch mal in die Augen. Die Wände wackeln schlagartig, alles um uns herum vibriert, als über uns schlagartig etwas explodiert und damit alles um uns herum einstürzten lässt.

Blood Hunter Band 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt