Kapitel 39

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Anna...

»Oh Gott, was ist mit dir passiert? «, flüstere ich erschrocken, doch wieder höre ich nicht, dass meine Worte bei ihr ankommen. Als Will nach meinem Arm greift, um mich zur Seite zu schieben, lasse ich es zu, denn mich durchfährt ein ganz mieses Gefühl.

Was ist hier nur los?

Während Will nun Hannah langsam aufrichtet, sieht er sie sich genauer an und scheint mit ihr zu sprechen. Als sie scheinbar nicht reagiert, wird seine Haltung aggressiver, denn sie dreht ihren Kopf immer wieder zur Seite, als habe sie sich aufgegeben.

Dies muss der Ort sein von dem sie uns erzählt hat, an den sie nie wieder zurückkehren wollte. Er ist kalt und dunkel, so wie sie ihn uns beschrieben hat, das erkenne ich aber erst, als ich mir ängstlich meine kalten Arme reibe und mich vorsichtig umsehe.

Als Tor den König neben Raven abgelegt hat kommt er zu uns, stoßt Will zur Seite und nimmt Hannah und seine Arme, um sie anzuschreien. Ich höre nicht was er sagt, doch rüttelt er kräftig an ihren Schultern und dreht ihren Kopf immer wieder in seine Richtung, doch sie lässt nicht locker. Erst als sie keine Wahl mehr hat und er ihrem Kopf zwischen seine Hände nimmt, öffnet sie ihre Augen und zeigt nun ihm, was sie mir bereits gezeigt hat.

Mit aufgerissenen Augen sieht er sie an, lässt sie etwas ab, doch fängt er sich schnell wieder und legt sanft seine Hand auf ihre Wange. Ich kann mir nur ausmalen, welche Worte er nun an sie richtet, als er ihre leeren Augen gesehen hat.

Verblüfft sieht sie ihn an und flüstert etwas, dass ich tatsächlich verstehe. »Sieh mich nicht an, ich bin ein Monster! «

Gerade, als sie ihren Kopf erneut wegdrehen will, steht er auf. Er ragt nun genau über ihr und packt sie unsanft an den Armen. Sein Haar, dass mittlerweile viel länger geworden ist, ragt ihm nun fast über die Schultern und schwingen nach vorn, als er sie anhebt.

Es bedarf keiner weiteren Worte, als er sie gegen ihren Willen wieder auf die Beine hebt und er ihr dann seine Lippen fest auf ihre presst. Ich drehe mich weg, denn die Intimität, die die beiden versprühen, ist für mich unerträglich. Nicht, weil ich es ihnen nicht gönne, sondern weil mir der ganze Mist hier langsam zu viel wird. Ich weiß nicht an welchem Ort wird sind und ich weiß nicht, wie wir zurückkommen, also fängt mein Magen an zu rebellieren. Kurzerhand übergebe ich mich.

Will...

Als Tor Hannahs Körper wiederaufgerichtet hat, drehe ich mich zur Seite, als Anna plötzlich komische Würge laute macht.

»Fuck! «, flüstere ich und lege Anna, während sie sich übergibt, meine Hand auf den Rücken.

»Tor! «, brülle ich, »Wir müssen von hier weg. Könnten wir uns ein Bisschen beeilen? «

»Ja es kann sofort losgehen «, er sieht jetzt wieder Hannah an, die sich ein wenig beruhigt hat.

»Was...was ist mit ihr? «, fragt sie benommen und schiebt sich an Tor vorbei.

»Es ist «, ich stoppe kurz, denn sie braucht noch nicht erfahren, was wirklich mit ihr los ist, »wohl alles einfach ein Bisschen viel. «

Was nicht nur für sie gilt, sondern für uns Alle und am aller Meisten wohl Hannah lebst, denn sie hat noch gar nicht bemerkt, dass sie eine Transformation durchgemacht hat. Ihre Augen haben jegliche Farbe verloren, leuchteten nun weiß, was dafürspricht, dass sie immer mehr zur Banshee wird. Dies hier ist das Reich der Toten, das sieht man überdeutlich. Was aber auch bedeutet, dass wir schnellstmöglich von hier verschwinden müssen, denn sonst bleiben wir für immer in dieser Welt gefangen. Es ist lediglich den Banshees und Toten zugesprochen, in dieser Welt zu wandeln.

Blood Hunter Band 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt