Kapitel 33

38 5 1
                                    

Gegenwart...




Anna...





»Wach endlich auf, Anna! «


Ein leises Flüstern dringt in meine Ohren, doch ich schaffe es nicht, auch nur einen Körperteil zu bewegen. Erst langsam habe ich das Gefühl, dass mein Körper wieder mir gehört, denn das Mittel, dass Ally mir gespritzt hat, wirkt noch.


»Du musst aufwachen! «, bittet mich eine Stimme erneut aufgeregt. »Oh Gott, wo sind wir hier nur gelandet? «


Ihre Stimme klingt lädiert, die Frau scheint ängstlich und kennt sie meinen Namen.


Der stechende Schmerz der Spritze in meinem Arm lässt mich aufkeuchen, während ich mich langsam auf den Rücken drehe. Der Boden ist kalt und hart, er lässt meinen Körper frösteln.


»Anna! Du bist wach, endlich. «


Die Stimme dringt erneut in mein Ohr, doch kann ich noch gar nicht richtig ausmachen, woher sie kommt oder von wem sie stammt.


Ich fasse mir schmerzerfüllt an die Stirn, mein Körper gehorcht mir nur widerwillig.


»Wo...Wo bin ich? «


Meine Augen kann ich nur langsam öffnen, doch versuche ich es angestrengt. Zuerst fällt das Mädchen, dass mit mir in einem dunklen Raum sitzt, in meinen Blickwinkel. Sie sitzt gefesselt vor mir, uns trennen lediglich ein paar dicke Eisenstangen, die man aus den Üblichen Polizeifilmen kennt, wir sitzen wohl in einer Zelle. Der Plan scheint also bis hier hin schon mal funktioniert zu haben.

Ich versuche mich an einer eben dieser Stangen zu ihr hoch zu ziehen, als ich Hannahs blonde Mähne erkenne. 


»Hannah «, flüstere ich aufrichtig erleichtert, »Du lebst noch. «


Sie kommt noch näher heran, legt ihre Stirn an die Eisenstäbe. Sie presst die Lippen fest zusammen und kann ihre Tränen nicht mehr zurück halten.


»Ich...Ich...Ich weiß nicht, wie ich hier her gekommen bin. Ich fuhr mit L auf die Autobahn und dann...dann haben sie auf uns geschossen «, flüstert sie hektisch, » aber L ist nicht da und ich weiß nicht wo er ist. Wenn sie ihm etwas angetan haben, dann verzeihe ich mir das nie, Anna. Ich will hier raus... «


Ich unterbreche sie, indem ich meine Hand hebe. Ich rutsche ebenfalls näher an sie heran und knie mich erschöpft neben sie. »Ist schon gut, Hannah. Wir sind hier, um euch raus zu holen. «


Erst als ich die Worte ausgesprochen habe, fällt mir wieder ein, dass das stimmt. Wir sind alle hier, um L und Hannah zu befreien, also muss ich uns beide unbedingt darauf vorbereiten, dass Tor uns hier raus holt. 
Schnell bin ich wieder bei mir, versuche den Schmerz von mir abzuschütteln und einen kühlen Kopf zu bewahren.

Blood Hunter Band 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt