Einleitung ✅

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Ich bin Meghan Nicole Johnson. 16 - fast 17 - Jahre alt, lebe mit meinen Eltern und meinem kleinen Bruder in einem großen Haus. Einem sehr großen Haus. Es sind - inklusive Dachgeschoss und Keller - vier Stockwerke. Ich teile mir mit Chase - meinen kleinen Bruder - den großen Dachboden. Meine Eltern haben ihren Schlafraum im Keller.

Es ist ziemlich nervig, mein Zimmer neben das meines kleines Bruders zu haben. Er ist zwar nur zwei Jahre jünger als ich, aber genauso spießig, wie meine Eltern.

»Wir sind nicht spießig, nur gut erzogen.« Diesen Spruch habe ich jetzt schon zu oft gehört.

Ich bin die einzige in meiner Familie, die nicht spießig ist. Ich bin das schwarze Schaf der Familie. Obwohl ich die normalste von ihnen bin. Mein Aussehen ist es auch - normal.

Meine blonden Haare sind normal. Meine blauen Augen sind durchschnittlich. Ich kleide mich nicht auffällig und verhalte mich auch so. Meistens zumindest.

Das einzige abnormale an mir sind meine Hobbys: Ich spiele liebend gern Klavier - das einzig spießige, zu dem mich meine Eltern überreden konnten - und habe eine große Schwäche für Kampfkunst - darin bin ich eigentlich auch ziemlich gut.
Meine Eltern hassen eigentlich alles, was mit Gewalt zu tun hat.  Aber sie wissen, dass sie mich davon nicht abbringen können.  Also gehe ich jeden zweiten Tag zum Kampftraining mit meinen Kumpels, Alina und Daniel. Alina und Daniel - ich nenne ihn Dan, um ihn zu ärgern - sind meine besten Freunde. Sie verstehen mich. Und ich verstehe sie.

Jedoch muss ich alleine zum Klavierunterricht. Ich würde von meinen Eltern zwar Privatunterricht bezahlt bekommen, aber ich wollte das nicht. Ich wollte, dass die anderen sehen, dass auch eine Johnson zum Unterricht geht.
Denn die Johnsons sind zwar reich, aber sehr unbeliebt. Deswegen bin ich auch im Klavierunterricht die Ausgeschlossene.

Aber ich denke, es gibt noch einen anderen Grund: Ich bin dafür, dass ich erst seit zwei Jahren Klavier spiele, sehr gut. Die Beste meiner Klasse. Ich trete oft in Talentshows auf und es ist nicht nur einmal vorgekommen, dass ich einen Preis gewann. Viele sagen auch, ich hätte eine gute Stimme. Ich kann das zwar nicht so gut einschätzen, denke aber, sie haben Recht. Warum sollten sie mich denn anlügen?

Doch auch wenn ich viele Gaben habe, habe ich eine Schwäche. Mathematik. Ich habe in diesem Fach bereits eine sogenannte Gefährdung. Das bedeutet, ich stehe kurz vor einen Fünfer. Das wiederum hieße, ich müsste eine Klasse wiederholen. Und das würden meine Eltern sehr schlecht finden. Sie finden sogar einen Vierer schlecht. Also würde ich dann ziemlich in der Patsche sitzen. Sie haben sogar vor ein paar Tagen davon geredet, mich in ein Internat - für gutes Benehmen - zu stecken.

»Dein Benehmen in letzter Zeit hat sich ziemlich verschlechtert. Ich hab zum Beispiel gehört, dass du dich mit deinen Klavierlehrer gestritten hast«, antwortet mein Vater, als ich ihn fragte, was der Fünfer in Mathe mit meinen Benehmen zu tun hatte.

Also einigten wir uns darauf, dass ich ins Internet muss, wenn ich mich wieder einmal schlecht benahm, oder ich die schlechte Note in Mathe nicht mehr retten kann.

Ich denke, das könnte schwer werden.

One GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt