15. Kapitel ✅

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»Wow. Die hat's drauf«, staunte ein Junge. Ich glaubte mich zu erinnern, dass er Dustin hieß.

Viele gaben ihm Recht. Aber einige, wahrscheinlich Kumpel von Austin, verneinten dies. Das wäre nur Glück, sagten sie.

Troy stand rechts und Aaron links von mir. Beide beobachteten Meghan. Ich musterte Troy von der Seite. Irgendwie hatte ich das Bedürfnis ihm zu sagen, dass er aufhören sollte Meghan zu beobachten.

Ich schüttelte meinen Kopf.

»Der nächste ist dran. Austin, hol dir ein Tuch für dein Nase. Und Meghan, du stellst dich bitte auf die Seite. Liam, komm bitte raus. Und... Troy. Du auch.«

Wir starrten uns kurz an, bevor wir zum Lehrer gingen.

»Der Gewinner wird mit Meghan ein Team bilden.»

Ich sah Troy in die Augen und wusste, dass er an das selbe dachte, wie ich: Der Gewinner wird viel Zeit mit Meghan verbringen dürfen. Und das ist das, was wir beide wollten.

Wir stiegen auf die Matte und währenddessen ließ keiner von uns den anderen aus dem Auge.

»Okay! Los geht's!«, sagte der Lehrer, Mr. Stewart.

Ich schlug zuerst zu. Verfehlte jedoch. Dann schlug er zu. Traf meine Schulter. Ich ignorierte den Schmerz und dachte an Meghan. Schon landete ich einen Treffer. Er taumelte. Ich schlug nochmal zu. Er wich aus und traf meine Nase. Ich spürte, wie Blut mein Kinn hinunter rann. Ich ignorierte auch dies und kämpfte weiter.

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Ich schnappte nach Luft. Blut spritzte aus Liams Nase. Doch er gab nicht auf. Er kämpfte weiter. Und traf. Er schlug immer weiter. Hörte erst auf, als Troy auf dem Boden lag.

Ich dachte sie wären Freunde.

»Liam, hol dir ein Tuch. Meghan geh mit ihm mit«, befahl Mr. Stewart.

Liam kam auf mich zu. Ich starrte ihn an. Er erwiderte meinen Blick. Dann gingen wir ins Gebäude um Ihm ein Tuch zu holen.

»Ich dachte ihr wärt Freunde..«

»Waren wir auch.«

»Was ist passiert?«

Er sah mich lange an. In seinem Blick konnte ich nicht nur Freundschaft erkennen. Ich hätte mich fast geschmeichelt gefühlt, doch dann fiel mir wieder das mit seiner Ex-Freundin ein.

»Ich muss deiner Ex ziemlich ähnlich sehen«, dachte ich laut.

Er sah mich zuerst verwirrt, doch dann schuldbewusst an.

Ich schüttelte leicht gekränkt den Kopf und ging los, um ein Tuch für ihn zu besorgen.

***

Den Rest des Tages hatten wir noch viel Kampftraining gemacht. Während die anderen noch um Teams kämpften, hatten wir schon angefangen zu üben. Es war ziemlich lustig gewesen. Ich hatte ihn auch oft besiegt, doch er hatte mich öfter besiegt. Wahrscheinlich lag das auch daran, dass meine Schulter schmerzte.

Das bewies zum Beispiel, dass ich vor Schmerz aufstöhnte, als er mich malwieder auf der Schulter getroffen hatte.  

Er entschuldigte sich sofort und kam zu mir. Er griff nach meiner Schulter. Als er mich berührte fing meine Haut unter seinen Fingern an zu knistern. Er zuckte weg, als hätte er es auch bemerkt.

»Wir sollten weitermachen«, hatte er gesagt.

Ich hatte geistesabwesend genickt.

Dann hatten wir weitergemacht. Wir hatten uns so wenig wie möglich berührt.

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Diesen Abend kam Meghan nicht zu uns. Das war wahrscheinlich auch besser so. Troy und ich redeten sowieso nichts miteinander. Als Aaron dann auch noch ging, um andere Freunde zu besuchen und wir beide alleine waren, wurde es noch unangenehmer. Keiner von uns sagte ein Wort.

»Du hast sie nicht verdient«, brach Troy die Stille.

»Ich weiß. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass ...«

Er lachte schnaufend. »Du kannst noch nicht mal aussprechen, dass du auf sie stehst.«

»Arschloch«, wisperte ich.

One GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt