Am Montag morgen, ging ich, nachdem ich aufgewacht war, duschen.
Auf dem Weg zu den Gemeinschaftsduschen, bemerkte ich, wie still es eigentlich in unserem Geschoß war.
Es lag wahrscheinlich daran, dass Montag war. Denn am Montag hatten ungefähr die Hälfte der Schüler Freizeit und schliefen deshalb wahrscheinlich länger.
Dies war um so besser für mich. Ich konnte jetzt nämlich ungestört duschen. Und dann vielleicht in den Freizeitraum wandern und mir die Staffel »Sex and the City«, die Alina mir mitgebracht hatte, ansehen und dazu Chips und Schokolade naschen.
Ich seufzte. Es war schön einmal nichts vorzuhaben.
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Das erste, was ich tat nachdem ich aufgewacht war, war nachzusehen, ob Meghan schon munter war.
Troy und Aaron schliefen noch, als ich ins Badezimmer trottete und an ihrer Tür klopfte.
Doch niemand öffnete, also drückte ich die Klinke hinunter. Die Tür war jedoch verschlossen.
Sie war entweder da und wollte die Tür nicht aufmachen, oder sie war nicht da.
Wenn sie noch schlafen würde, hätte sie die Tür offengelassen.Ich seufzte tief und betrachtete mich im Badezimmerspiegel.
Meine dunklen Haare standen wild von meinem Kopf ab, sodass ich einmal darüber fuhr, um sie zu richten.Meine Augen glänzten nicht mehr so schön, wie sie es einst getan hatten.
Und ich war einzig und allein daran Schuld.
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»Hey, du«, meldete ich mich, nachdem ich abgehoben hatte.
»Hey, Süße. Sorry, dass ich dich gestern nicht mehr angerufen hab', aber ich hatte viel zu tun.«
»Jaja, ist schon gut.«
»Geht's dir denn schon besser? Gibt's irgendwas neues bei dir?«
»Ja, Aaron hilft mir ziemlich das alles zu verdauen und mit Liam abzuschließen. Aber es gibt eigentlich nichts Neues.«
»Wie abschließen?«, fragte sie verwirrt.
»Naja das mit der Beziehung. Es war von Anfang an eigentlich klar, dass das nichts werden würde.«
»Aber Meghan, ich dachte es war etwas besonderes?! Du kannst das doch nicht einfach so damit abschließen. Er ist dir doch so wichtig?! Und du liebst ihn, schon vergessen?!« Sie klang leicht verärgert.
»Alina. Du hast Recht. Ich... Ja, ich liebe Liam. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass er mich verletzt hat«, gab ich gereizt zurück.
»Meghan! Benimm dich nicht so wie ein Kindergartenkind. Er hat dich zwar verletzt, aber jeder Mensch verdient eine zweite Chance. Er also auch.«
»Danke Alina, aber ich muss jetzt auflegen.« Ich hatte keinen Bock mehr auf ihre Besserwissereien.
Sie stieß verärgert Luft aus, legte dann aber auf.
Einige Sekunden starrte ich noch mein Handy an. Bis ich plötzlich ein Räuspern durch den Gemeinschaftsraum hallen hörte. Ich zuckte zusammen und sah auf.
Als ich sah, wer da vor mir stand, seufzte ich und setzte mich gerader auf.
Diese Auseinandersetzung hätte ich sowieso nicht mehr nach hinten verschieben können. Also werde ich sie jetzt mit Würde hinter mich ergehen lassen.
Er betrachtete mich lange, ohne etwas zu sagen, und ich hielt seinen Blick stand.
»Hast du mich belauscht?«, fragte ich dann mit krächzender Stimme.
In seinem Blick lagen Reue, Schuld, Angst, Trauer und Zuneigung.
»Ähm.. Ich- Das war nicht absichtlich..«, beantwortete er meine Frage.
Ich verdrehte die Augen und verschränkte meine Arme vor meiner Brust.
»Meghan... Ich- ich denke wir sollten reden«, sagte Liam und ließ sich auf dem anderen Ende der Bank nieder.
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One Girl
Fiksi RemajaMeghan ist eigentlich ein normales Mädchen. Wären da nicht ihre super spießigen Eltern, die sie dazu zwingen über die Ferien in ein Camp zu gehen, in dem den Schülern "gutes Benehmen" beigebracht wird. Eine Militärschule - so sieht Meghan das Camp...