27. Kapitel ✅

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»Hallo?«, fragte ich, nachdem mich eine unbekannte Nummer angerufen hatte und ich rangegangen war.

»Hallo? Ist da Liam?«, fragte eine unbekannte weibliche Stimme.

»Äh, ja? Wer bist du? Und wie kann ich dir helfen?«

»Ich bin Alina.«

»Äh.. Kennen wir uns?«

»Nein. Eigentlich nicht. Aber ich kenne deine Exfreundin. Und das reicht.«

»Du kennst Steph?«, fragte ich verwirrt.

»Nein. Meghan. Deine andere Ex.«

»Wir sind waren doch noch gar nicht zusam-«

»Das denkst du doch nicht wirklich, oder?«, unterbrach sie mich etwas wütend.

Ich antwortete darauf nichts. Sie hatte immerhin ein kleines bisschen Recht... Ich und Meghan waren so etwas wie zusammen.

»Naja, egal. Ich hab eigentlich nur angerufen, um dir zu helfen deinen Fehler wieder gutzumachen. Und nur dass du's weißt, das wird nicht einfach sein. Rosen und Pralinen kannst du dir auf jeden Fall mal in den Arsch schieben.«
Ihre Ausdrucksweise ließ mich die Augenbrauen heben.

»Äh.. Aber das was ich getan habe, war scheiße. Warum möchtest du mir dann noch helfen?«

»Ganz einfach. Meghan war noch nie so fertig wegen einem Jungen. Und glaub mir, Typen gab es schon viele. Anscheinend bist du irgendetwas besonderes für sie. Also hoffe ich für sie und für dich, dass du sie nicht verarscht. Sonst werde ich dich eigenhändig kastrieren. Kapiert?!«

»J-Ja.« Irgendwie hatte ich großen Respekt vor dieser Alina.

»Gut. Ich werde mich melden. Achja, noch etwas. Pass auf, dass dein toller Kumpel sie dir nicht wegschnappt.« Mit diesem Satz legte sie auf.

Ich hatte keine Ahnung, woher sie meine Nummer hatte, doch ich war froh darüber.

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»But I'm only human. And I bleed, when I Fall down. I'm only human«, sangen ich und Aaron mit Christina Perri.

Ich heulte dabei leise. Aaron kicherte nur ab und zu.

Es war mittlerweile schon Sonntag. Aaron hatte bei mir übernachtet. Ich bräuchte jetzt eine beste Freundin. Und da Alina gerade nicht bei mir sein konnte, war Aaron für mich da.
Ich muss ehrlich gestehen, für einen Jungen machte Aaron den Job als beste Freundin ziemlich gut.

»Es ist schön, mal mit einem Jungen rumzuhängen und nicht das Gefühl zu haben, dass dieser nur mit mir unterwegs ist, weil ich super heiß aussehe. Sag mal, hast du eigentlich eine Freundin?«, fragte ich ihn, nachdem das Lied ausgeklungen war.

Er lachte kurz auf und beantwortete mir meine Frage dann ernst: »Ja. Ich habe eine Freundin. Sie heißt Alexa und ist ein Jahr älter als ich. Sie ist das schönste, klügste und netteste Mädchen, dem ich je begegnet bin. Und es ist übrigens auch schön mit dir rumzuhängen.«
Am Rest des Satzes grinste er mich an.

»Du musst mir Alexa einmal vorstellen. Warum ist sie eigentlich nicht zum Besuchstage gekommen?«

»Ach, das ist eine komplizierte Geschichte«, sagte er und winkte traurig ab.

»Ich bin zwar blond, jedoch bin ich sicher, dass ich dir folgen kann«, gab ich zurück.

Er seufzte nickend und fing an zu erzählen: »Ich und meine Eltern haben kein gutes Verhältnis zueinander. Sie waren immer unzufrieden mit mir. Egal was ich tat. Auch Noten, auf die ich stolz war, brachten sie nicht zum umstimmen. Und als ich dann auch ein Mädchen, dass anders war, mit nachhause brachte, tickten sie aus. Sie schickten mich in das Internat. Ich werde hier wahrscheinlich auch in die Schule gehen. Und Alexa werde ich so schnell nicht wieder sehen. Aber wir schaffen das. Immerhin können uns meine Eltern das Briefschicken nicht verbieten.«
Er lächelte traurig und starrte gedankenverloren aus dem Fenster.

»Was- Äh was meinst du mit anders

»Nicht normal«, antwortete er ausweichend. Er würde sich heute zu diesem Thema wahrscheinlich nicht mehr öffnen.

Ich seufzte und nahm meinen Freund in den Arm.

Er atmete tief ein und legte sein Kinn auf meinen Kopf ab.

One GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt