8.

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Es ist unglaublich. Todes stille liegt über das Tal. Leichter Nebel steigt auf, als mein heißer Atem die kalte Luft entgegen haucht. Meine Fingerspitzen kühlen mit jeder Minute weiter ab. Meine Handschuhe nützen mir nicht mehr so viel, schießt es mir durch den Kopf.

Die bunten Blätter leuchten hell in wundervollen Farben. Orange, gelb, braun, rot ... Und mitten drinnen, mitten in diesen unzähligen Bäumen, eine Straße wo Autos stehen.

Zayns Atem steigt in die Höhe. „Wundervoll ..." flüstert er. Ich nicke zustimmend. Er zeigt in die Richtung der Straße. „Da, vielleicht ist da ein Auto was noch fähig ist zu fahren."

„Du willst weg?" frage ich ihn.

„Wir können nicht ewig beim Bahnhof bleiben." meint er und starrt in die Ferne. „Und außerdem möchtest du doch deine Familie wieder finden, oder?"

Ich atme laut aus. Ich bezweifle sehr, das meine Familie noch am Leben ist. Ich weiß vielleicht übertreibe ich auch, aber der Gedanke, dieser eine Gedanke, schwirrt die ganze Zeit in meinem Gehirn herum und sagt mir: 'Such sie! Du findest sie!' Ich werde sie nicht finden, wenn ich nicht weiß, wo ich anfangen soll.

„Ich glaube nicht das sie noch am Leben sind, Zayn. Ich darf mir keine zu große Hoffnung machen ..." Ich stecke meine Hände in die Jackentaschen. Zayn und ich haben ausprobiert wie es mit den Zombies klappt. Uns durch sie hindurch zu schlängeln mit den anderen beiden Zombies an den Ketten. Es hat funktioniert, definitiv. Am Ende hat Zayn sie mit seiner Waffe tot geschossen. Ich habe weggesehen ...

„Wenn du keinen Anfang hast, weißt du nicht wo du suchen sollst, hm?" sagt er und sieht mich an.

Ich schüttle den Kopf.

„Dann überleg doch mal, wo sie sein könnten. In einer Stadt, wo ihr manchmal ward? Bei Bekannten? In einem anderen Land, wo ihr schon mal ward ...?"

Klick!

„Ja! Zayn!" rufe ich laut raus. Verwirrt unterbricht er sich und sieht mich an. „Vielleicht bei meiner Tante Carry." sage ich aufgeregt. Warum bin ich nicht vorher darauf gekommen?

„Na also," sagt Zayn. Er macht Anstalten zurück zu gehen, wobei ich nicke um ihm zu sagen das ich mitkomme. Wir schweigen eine Weile, laufen durch den Wald, bis er wieder anfängt zu sprechen: „Sollen wir mal die Tage darunter gehen? Zu den Autos?"

„Ja, das wäre gut." Ich schaue auf meine Schuhe. Meine Füße werden Feucht. Ganz große klasse, muss das jetzt passieren? Wieso muss ausgerechnet jetzt Wasser in die Schuhe laufen? Ich versuche meine nassen und kalten Füße zu ignorieren, bis wir aus den Wald draußen sind und bei der Straße entlang gehen.

Niemand ist hier. Keine Menschen Seele.

„Wo ist Harry?" frage ich Zayn, nach langen schweigen.

„Hm ... Keine Ahnung ... Er meinte das er Jagen ist."

„Oh, okay ..." Langsam kommen wir bei dem Bahnhof an, schleichen uns zu der einen Mauer wo das Fenster ist und klettern hinauf. Aufrecht laufen wir über sie drüber. Natürlich bemerken uns eine Horde Zombies, aber es stört mich nicht. Sie kriegen uns so oder so nicht.

Wir beide schlüpfen durch das Fenster. Im Zimmer riecht es nach Schweiz und verfaulten Fleisch. Meine Hand hebt sich sofort zur Nase. „Iiihh, wieso riecht denn hier so?"

Zayn stört es gar nicht. Er geht durch das Zimmer zu den Eichhörnchen was noch immer auf der kleinen Kommode liegt. Sein Daumen und Zeigefinger greifen nach dem Eichhörnchen. „Das ist es nicht ..." Er runzelt die Stirn.

„Was?" frage ich verwundert. „Was riecht denn hier so?"

Zayn geht zur Tür und öffnet sie. „Oh nein ..." höre ich von ihm.

Ich renne zu ihm. „Ach du scheiße!" schreie ich auf.

Und schon schließt Zayn die Tür schnell wieder.

CONSIDER ME ALIVE || h.s.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt