30.

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Er lächelt mich an. Ich drücke mein Gesicht an die Glasscheibe um ihn besser sehen zu können. Sein grinsen ist breit und strahlt mich förmlich an. Dann winkt er mir zu. Ich zittere am ganzen Leib. Er ist tot, wie geht das?!

„Da ist Zayn." flüstere ich.

„Wie bitte?!" fragt Daryl laut. Er steigt zu mir herüber und will sich selbst einen Blick einrichten. Ich springe vom Sitz auf und reiße die Wohnwagentür auf. Meine Beine rennen durch den Nebel. Daryl klopft mir vom Fenster zu, aber ich ignoriere das.

„Zayn ..." flüstere ich und halte ein paar Meter vor ihm an. Er lächelt mich an, immer noch. Mit langsamen Schritten steuert er auf mich zu. Mir brennen Tränen in den Augen. „ ... Ich dachte ..." Ich schlucke den Kloß runter. Eine einzelne Träne löst sich von meinen Wimpern und bahnt sich ihren Weg die Wange herunter. „ ... du bist tot."

Zwischen uns ist noch ein Meter frei, dann hält er an. Langsam schüttelt er den Kopf, sein Zeigefinger legt er an seine Lippen. "Ich habe dir gesagt das ich bei dir sein werde."

„May!" schreit mir Daryl zu.

„Wie ist das möglich?" frage ich mich selbst. Meine Knie sind so weich, fast scheint es mir, dass ich zu Boden fallen werde. Zayn lächelt mich an und kommt weiter auf mich zu. Seine Hand legt er sanft an meine Wange. Er ist es ...

„Scheiße May!" höre ich. Ein lautes knallen erfüllt die stickige Nebelluft. Zayn kippt leicht zur Seite, immer noch mit dem lächeln auf dem Gesicht. An seiner Schläfe wird ein kleiner Punkt rot. Der Tropfen fließt seine Wange herunter.

„Nein!" schreie ich und halte ihn fest. Jetzt beginnen die Tränen stärker zu werden. Der rote Punkt wird tief Blutrot. „Wie kannst du nur?!" Ich sehe zurück. Daryl steht mit einem Gewehr ein paar Meter weiter weg.

Er rennt auf mich zu. „Lass los!" befehlt er mir. „Das ist nicht Zayn!"

„Natürlich ist es Zayn!" Ich sehe nach vorn, wo ich ihn noch immer halte. Doch vor mir steht nicht Zayn, sondern ein Zombie der nun tot ist. Panik breitet sich aus und ich werfe die Leiche wertlos zurück.

Daryl fasst nach meiner Hand. „Wir müssen hier weg. Sofort!" sagt er und zieht mich zum Wohnwagen. Ich sehe noch einmal zurück. Wie ist das möglich?

Im Wagen sehen mich alle erschrocken an. Irgendwie versuche ich mich zu beruhigen, aber es funktioniert nicht. Daryl nimmt mich in den Arm und drückt mich fest. Das war krank. Was war das? Was macht mein Verstand mit mir? Wieso spielt es mir einen Streich?

Meine Tränen verschmelzen mit seinen Shirt.

„Sscchh, alles ist gut." flüstert er. Seine Hände umrahmen meine Wange so dass ich gezwungen bin ihn anzusehen. „Das ist völlig normal, wenn du unbewusst jemanden vermisst."

Mein Kiefer zittert. „Das ... das war nicht ... nicht normal. Er stand vor mir ..."

„Kümmere dich um sie. Ich muss fahren. Seht mal raus." sagt er und lässt mich in die Arme von Louis fallen. Ich möchte nicht raus sehen, weil ich weiß was dort herrscht. Der Wohnwagen fährt los.

Louis setzt mich an den Tisch und kniet sich vor mich hin. Zart streicht er über mein Haar und kramt mit seiner anderen Hand in seiner Hosentasche herum. Er zieht ein Taschentuch hervor und wischt mir die Tränen von den Wangen.

„Ich hatte das auch schon mal." mischt sich Stay ein. Mit einen bösen Blick sehe ich sie an. Ein Glück hält sie ihren verlogenen Mund. Louis nimmt meine Hand die auf meinen Oberschenkel ruht. Kreisende Bewegungen zeichnet sein Daumen auf den Rücken. Ich sehe ihn an und reiche ihm sein Taschentuch hin.

CONSIDER ME ALIVE || h.s.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt