CONSIDER ME ALIVE || h.s.

26.

Am nächsten Tag habe ich keinen Plan was ich machen soll. Wir stehen immer noch mit dem Wagen auf dieser Gott verlassenden Schnellstraße und wissen nicht was wir machen sollen.

Harry und Stay suchen in den ganzen Autos nach Essbares. Und Daryl ist draußen irgendwo. Der Junge, den wir gestern gefunden haben, liegt immer noch auf dem Bett und ist bewusstlos. Ich frage mich, woher er wohl kommt ..

Daryl sieht mich von draußen an. Ich mustere ihn. Er hält eine Schaufel in den Händen und winkt mir zu. Langsam stehe ich auf und laufe nach draußen. Was will er denn mit der Schaufel machen?

Vor ihm bleibe ich stehen. „Was ist los?" frage ich.

Er zögert etwas. „Ähm ... willst ... willst du mit? Ein Grab ...?" Er will Zayn ein Grab schaufeln. Wir sehen einander an. „Du ... du musst nicht." erwähnt er.

Ich jedoch nicke. „Doch ... doch, ich will."

Er betrachtet mich noch etwas, bis er seinen Arm um mich legt und mich fest umarmt. „Es tut mir so leid ..." flüstert er. „ ... Ich weiß, wie du dich fühlst." Er fixiert mich. Sein Fingerrücken streicht sanft über meine Wange. Danach gehen wir zurück zum Wohnwagen. Am Kofferraum hält Daryl an, öffnet ihn. Zum Vorschein kommt Zayn der mit geneigten Kopf zur Seite starrt.

Ich kann nicht einmal die Tränen aufhalten, die meine Wangen hinunter fließen. Bevor ich aufschluchzen kann, lege ich meine Hand an den Mund. Daryl übergibt mir die Schaufel und geht auf Zayn zu. Stell dir nur mal vor er würde sich jetzt bewegen ... und wieder leben ...

Ich wische den Gedanken weg, weil das keinen Sinn ergeben würde. Zayn ist mutiert, ich habe in seinen Kopf geschossen damit er nicht mehr ein Zombie ist. Er ist tot, warum mache ich mir Hoffnung darüber?

Daryl hebt behutsam Zayn auf die Arme und dreht sich zu mir um. „Du hattest doch noch diese Decke, oder?" fragt er. Ich nicke hastig und laufe in den Wohnwagen. Dort drinnen suche ich die Decke und finde sie schließlich auf den Vordersitzen. Damit laufe ich zurück zu Daryl, der auf mich gewartet hat.

„Na los ..." sagt er und läuft um die Ecke. Ich gehe ihm schnell nach. Die Hand von Zayn schwebt abseits seines Körpers in der Luft und wippt mit jeden Schritt den Daryl macht etwas auf. Ich schließe meine Augen.

„Da drüben vielleicht?" Daryl reißt mich aus den Gedanken. Sein Kinn zeigt in die Richtung des Waldes. Ich nicke.

„Schaffst du es ihn in die Decke zu packen?" fragt Daryl vorsichtig, als er Zayn auf den Boden legt. Ich nicke ihm zu. Er fängt schon einmal an, ins Gras, ein Loch zu graben. Neben Zayn knie ich mich hin und breite die Decke aus. Ich sehe ihn an. Die weißen Augen starren auf zum blauen Himmel.

Ich zögere, bevor ich meine Arme um ihn lege und ihn auf die Decke lege. Er riecht immer noch nach Zayn. Fast wie Parfum für mich. Sein Schädel liegt auf der Seite, als ich ihn ordentlich hinlege. Das getrocknete Blut, an seiner Schläfe, starrt mich an. Ich muss daran denken, wie er über mir gelegen hat, mich packen wollte, aber ich abdrückte ...

„Alles okay?" Daryl legt seine Hand vorsichtig auf meine Schulter. „Hey, du musst das nicht machen." Seine Knie knacken, als er sich neben mich setzt. „Überlass das mir." sagt er sanft.

Ich unterdrücke Tränen. Meine Unterlippe zittert, als ich wieder auf Zayn schaue. „ ... Wieso musste das ihm passieren?" wimmere ich auf.

„Es tut mir so leid." flüstert er und küsst meine Wange.

„Es muss dir nicht leid tun ... Das Schicksal hatte wohl keine Lust mehr auf ihn." Ich ziehe Zayns Hose etwas runter, weil sie Haut zeigt.

„Wieso sagst du das?"