2.

3.4K 183 8
                                    

Meine zusammen gekniffenden Augen öffne ich. Bin ich tot? Nein, ich sehe den Typen vor mir. Wie er weiterhin mit dem Gewehr die Beißer von sich hält. Wieso hilft er mir?

Ich überlege nicht lange, weil mich lautes stöhnen davon abbringt. Mein Körper dreht sich um, aber das Ding fällt zur Seite. Verwirrt sehe ich es an.

„Kannst ruhig danke sagen, Nervensäge." ruft mir der Typ zu.

Ich verdrehe die Augen. „Bist du immer so unfreundlich?" frage ich ihn. Ich renne wieder zum Kasten und hole meine Waffe.

„Seid dem meine Familie tot ist ... Ja, bin ich. Stört es dich? Dann geh!" Er knallt noch die letzten Beißer tot, erst dann wendet er sich an mich. Aus seiner Tasche hängt ein Putzlappen und in der Hand hält er seine Waffe. Seine Haare sind noch immer nass und zerzaust. Er wirkt männlicher auf mich, als je ein Kerl zuvor.

„Warum willst du, das ich gehe?" Ich hüpfen wieder an die Mauer und endlich! Ich habe es geschafft. Aufrecht stehe ich einfach da und sehe ihn an.

Er lacht und schüttelt den Kopf. „Weil wegen dir genau das da," Er zeigt mit seiner Waffe auf die leblosen Körper. „passiert ist."

„Was regst du dich so auf? Die können nicht klettern!"

„Verschwinde einfach." Er dreht sich um und klettert durch das Fenster. Er sieht mich das Letzte mal an, bevor er die schwarze Decke vor das Fenster zieht. Mein Kopf legt sich in meinen Nacken, ich schaue in den grauen Himmel.

„Penner." flüstere ich. Dann springe ich von der Mauer runter und laufe zurück zu Fly. Zum Glück ist sie an Ort und Stelle geblieben. Sie freut sich, als ich um die Ecke komme. Ihre strahlenden grauen Augen blicken mich direkt an.

Ich fasse in ihr weiches Fell, genieße es ein paar Sekunden, bis ich mich aufrichte und zurück schaue. „Was ist wohl sein Problem?" frage ich Fly leise. „Er meinte ich solle verschwinden ..."

Sie steht mit wedelnden Schwanz vor mir und hechelt.

„Komm ... Vielleicht finden wir hier etwas, wo wir schlafen können." Wieder sehe ich mich auf der Straße um. Nichts, nur die blassen und blutigen Körper liegen dort.

Dann fällt mir ein, dass ich einen von den Toten das Blut nehmen könnte und somit mein Shirt einreiben kann. Es ist sowieso schon voll von Dreck und Blut, also stört es mich nicht. Fly werde ich auch damit einschmieren.

Ich lade mein Gewehr, bevor ich auf die Straße gehe und einen Körper zurück in den Wald ziehe, wo Fly steht. Sie jault kurz auf und setzt sich hin. Ich sehe mir den Körper an. Es ist ein Mann, er trägt ein blaues Hemd, was an mehreren Stellen zerrissen ist. Eine Jeans die genauso zerrissen ist. Sein Kiefer ist zermalmt, kaum hat er Zähne ...

Ich ignoriere die blutigen Stellen, seine offenen Augen, einfach ihn, während ich das Messer ziehe und sein Hemd öffne. „Oh Gott ..." spreche ich leise, als ich das Messer in seinen Bauch gestochen habe.

Es ist schwer seinen Bauch aufzuschneiden, aber nach ein paar versuchen habe ich es geschafft. Erleichtert, dass ich Lederhandschuhe anhabe, atme ich aus. Von dem toten Körper strömt das Blut aus den Bauch, verläuft auf die braunen Blätter. Schnell halte ich das Blut auf. Meine Hände füllen sich damit.

„Schnell und ohne Gedanken." sage ich und schmiere mein T-Shirt damit ein. Ist das widerlich. Ich schüttle mich. Fly sieht mich mit schrägen Kopf an. „Komm her," sage ich und tauche meine Hände in den Bauch von dem Beißer. Das Gefühl unter meinen Händen, seinen Darm und Magen zu spüren ist ekelig, aber ich muss dadurch.

Ich will überleben.

Fly kommt zu mir, dann schmiere ich das Blut auf ihr schönes schimmerndes Fell. „Alles ist gut, Fly." sage ich zu ihr, als ich merke das ihr Körper anfängt zu zittern. Den letzten Rest des Blutes schmiere ich auf meine Arme.

Dann brechen wir auf. Ein paar Beißer gehen auf der Straße herum, aber ohne Probleme schaffen Fly und ich es dadurch. Wir müssen schnell ein Dach über unseren Köpfen haben, bevor das Blut nicht mehr haltbar ist.

Bei dem Haupteingang des Bahnhofes ziehe ich die schwere Tür auf und marschiere hinein. Alles ist ruhig. Hier ist niemand. Die Fast-Food-Läden stehen still, tote hängen auf den Stühlen oder an den Theken. Sie sind keine Zombies.

Ich renne mit Fly die Haupttreppen runter die zu den Bahngleisen führen. Vielleicht finden wir dort einen Unterschlupf.

Aber dann bleibe ich stehen, denn etwas schweres ist auf den Boden gefallen.

Rasend schnell wende ich mich zurück. Ein Kerl kommt auf mich zu. Nicht der von vorhin, nein.

„Du riechst ganz schön stark." sagt er als er ein paar Meter vor mir anhält. Seine schwarzen Haare hat er unter einem Bandana versteckt, ein verdrecktes weißes T-Shirt hat er an, dazu eine schwarze Jeans. Tattoos schmücken seine Arme.

Er betrachtet mich auch, dann geht er zum Haupteingang und verschließt ihn mit Ketten. „Keine Panik, hier kommt kein Zombie rein." meint er. Er kommt zurück, geht aber an mir vorbei. „Netter Hund." höre ich noch von ihm, bevor er durch eine Tür verschwindet.

„Hey!" rufe ich ihm nach, aber er ist weg. Ich renne los, durch die Tür.

Mich erwartet eine Leichenhalle nur von toten Zombies. Es riecht nach verbrannten Fleisch. Der Kerl geht durch sie hindurch, zur anderen Seite der Halle. „Hey! Warte doch mal!" rufe ich.

Er dreht sich im gehen um. „Verschwinde von hier, geh zu den Zügen, dort findest du ein Dach über den Kopf."

Verblüfft, das er mich auch einfach stehen gelassen hat, starre ich ins Leere. Er ist schon weg, aber ich starre noch immer auf die Tür, die er vor wenigen Sekunden zugeknallt hat. Will mir jetzt jeder weiß machen, das ich verschwinden soll? Verdammt, ich brauche auch ein Dach über den Kopf!

Ich laufe zu den Zügen, die draußen stehen. Es ist einfach die Türen zu öffnen, wenn die Anleitung daneben steht. Ich ziehe meine Waffe, lehne sie gegen meine Schulter und sehe mich sofort um. Als ich diesen Abteil gesichert habe, schließe ich die Zugtüren. Fly springt sofort auf einen der Sitze und legt ihren Schädel auf ihre Pfoten.

Ich setzte mich vor sie und genieße die weiche Lehne. Es tut so verdammt noch mal gut so etwas vertrautes wieder an mir zu spüren. Kurz schließe ich meine Augen, um dieses Gefühl in mir einzuprägen.

Fly jault kurz auf. Sie rückt zu mir, stupst mit ihrer Schnauze die Tasche an. Ich ziehe das Eichhörnchen aus der Tasche und das Messer. Im Schneidersitz versuche ich das Tier das Fell abzuziehen. Das ist schwer, weil ich so etwas nicht oft gemacht habe.

„Fertig ..." sage ich froh. Ich habe das rohe Fleisch in gerechte Teile geschnitten, damit Fly genauso viel hat wie ich. Ich lege es vor sie, sie frisst es sofort auf. Meine Geschmacksnerven haben sich schon längst daran gewöhnt so etwas zu essen. Früher war ich Vegetarier. Ich habe gar kein Fleisch gegessen, aber jetzt muss ich es tun, um zu überleben.

„Ob die beiden Typen etwas miteinander zu tun haben?" frage ich Fly am Abend. Ich habe mich auf den Sitzt gelegt, Fly gegenüber von mir. Sie hat ihre Augen geschlossen, aber hört mir zu.

Ich schließe meine Augen.

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
CONSIDER ME ALIVE || h.s.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt