51.

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Daryl rennt davon.

Harry schnappt sich meine Hand, schaut Alex an ob er das auch sieht. Und ja, Alex schluckt sobald er sieht das wir die Hände ineinander verschränken. Zugegeben finde ich es bescheuert von Harry das er das jetzt getan hat ...

Harrys Gesichtsausdruck sagt: „Sie gehört mir, Wichser."

Ich greife nach Alex Arm und reiße beide Männer hinter mir mit, damit die Arme uns nicht in die Finger bekommt. Diese Beißer haben auch ein Update gemacht, so kommt es mir vor. Sie sind geschickter und können teilweise rennen. Und das beides heißt nichts gutes.

Daryl rennt über eine Wiese zu einen Tor. Harry schreit laut das das der Ausgang ist und läuft schneller als ich dorthin. Nur leider reißt er mich mit, weil ich seine Hand noch immer halte. Durch das ziehen wird auch Alex krass mitgerissen, weil ich ihn halte.

Als Kette laufen wir zum Ausgang. Kurz bevor Daryl davor steht und es öffnet, sieht er das Tor entlang. Dann zurück zu uns.

Bei ihm angekommen keuchen wir in die stickige und warme Luft. Stay schläft immer noch. Was ich mich frage ist, wie hält sie das aus? Wie kann sie die ganze Zeit schlafen, bei all den Krach?

„Ist zu." beschwert sich Daryl. „Hier, nimm mal." Er lässt Stay von seinen Rücken und drückt sie Harry in die Hände. Fast fällt sie aus seinen Armen, weil er meine Hand festhält.

Ich lasse einfach beide Männer los.

Daryl geht etwas zurück. Sieht nach rechts und links. „Wir sitzen fest. Das ist zu wie sonst was." meckert er. Sein Blick sieht zu Alex. Alle sehen ihn jetzt an, weil er derjenige ist der das alles hier leitet und wissen muss wie das Tor aufgeht.

„Es ... es gibt einen Ersatzschlüssel." plappert er zögernd heraus. Ich packe mir seine Schulter, weil ein paar Beißer uns bemerkt haben und in unsere Richtung laufen.

„Wo?!" frage ich schneppisch.

„Block C. Direkt neben der Tür."

Ich drücke kurz meine Lippen aufeinander, um klarer denken zu können. Ein letzter Blick, dann renne ich an Alex vorbei in Richtung Block C.

„MAY!!" schreien mir alle hinterher. Versuchen mich aufzuhalten, aber ich mache es nicht. Ich will hier raus. Sofort. Die 'paar' Beißer laufen auf mich zu, aber ich schubse sie mit meiner ganzen Kraft zur Seite. Wenn sie direkt vor meinen Füßen hinfallen, verliere ich immer beinahe mein Gleichgewicht.

Da ist die Tür. Komm schon, May. Sage ich zu mir selbst. Mein Atem keucht, meine Beine werden schwer und ein stechen in den Rippen breitet sich in mir aus.

Oh nein.

Nein.

Nein!!

Vor der Tür stehen nicht nur ein paar Zombies, sondern mehr als 10. Sie haben sich auf einen Fleck versammelt. Aus der Nähe kann ich sehen, dass schimmerndes Blut an ihren Händen klebt. Da hat es jemand nicht geschafft. Mir wird übel, als ich die Geräusch von ihnen höre. Das schmatzen, das laute gurgeln und patschen ...

Ich halte den Atem an.

Fenster. Steig durch die Fenster und sei leise." sagt Zayn zu mir. Zwischen Zaun und Mauer steht Zayn und zeigt irgendwohin. Er trägt ganz andere Sachen, als ich es gewohnt bin. Ein rot und schwarz kariertes Hemd ist um seine Hüfte geknotet, ein schwarzes T-Shirt bedeckt seinen Oberkörper und eine zerrissene schwarze Hose versteckt Schienbeine und Oberschenkel. An den Knie ist sie zerrissen.

Wieso trägt er das?

Woher hat er das?

Die Zombies sind so damit beschäftigt zu essen, das ich einfach an ihnen vorbeigehen kann. Da wo Zayn stand halte ich an. Er ist verschwunden. Hier ist ein Fenster. Es wurde eingeschlagen.

Ich stecke vorsichtig den Kopf dadurch und sehe mich um. Die Halle. An den Wänden neben der Tür entdecke ich einen Alarmschalter und einige Anhänger. Ich bin noch ein wenig zu weit weg, als das ich sehen kann ob es wirklich Schlüssel sind. Das Problem ist, die Tür steht offen und ein paar zuckende Füße über grenzen die Linie zwischen Tür und Steinboden.

Ich muss es riskieren, es gibt kein zurück.

Durch das Fenster aufrecht stehend presse ich meinen Rücken gegen die Wand und ziehe die Luft scharf ein. Versuche mich so dünn zu machen. Vielleicht denke ich darüber nach in Luft aufzulösen. Wie eine Tablette, wenn sie mit Wasser in Kontakt kommt.

Immer weiter drücke ich mich gegen sie und gehe leise sie entlang. Um die Ecke und langsam weiter. Tatsächlich, es sind Schlüssel. Aber so viele. Große und Kleine. Verdammt, welcher ist es?

„Zayn?" flüstere ich leise.

Nichts.

„Zayn?" Ich schließe meine Augen. Meistens taucht er dann immer auf.

Aber wieder nichts.

Als ich wieder die Augen öffne steht niemand vor mir. Wieso ist er weg?

Ohne wirklich darüber nachzudenken, schnappe ich mir alle Schlüssel und packe sie in meine Hosentaschen. So viel, bis sie voll sind. Schlüsselspitzen bohren sich durch meine Hose in den Oberschenkel. Die restlichen Schlüssel muss ich so tragen.

Ich beuge mich etwas vor, nur um zu schauen ob die Biester mich gesehen haben. Gut, nichts. Sie essen weiter. Ich gehe die Wand entlang zurück zum Fenster. Als ich ein Knie hochnehme, es auf die Fensterbank ablege und mit den Zeigefinger nach Halt suche, fallen mir aus der Hand und aus der Hosentasche die Schlüssel raus.

Ich kneife dolle meine Augen aufeinander, als laute Schälle durch die Halle hallen.

Bitte, Gott. Sei gnädig.

Ich wünschte ich hätte niemals zurück gesehen.

Alle starren mich an.

Hören mit den essen auf, konzentrieren sich viel mehr auf mich. Plötzlich reiße sie ihre Blut um schmierten Münder auf und schreien mich lauthals an. Egal in welcher Tonlage. Schnell stehen sie auf ihren Beinen und rennen auf mich zu.

Ich erstarre. Bin unter Schock gestellt.

Die Zeit bleibt stehen. Mit offenen Mündern laufen die ersten paar Beißer auf mich zu. Mich zieht es wie in einen Bann. Das Blut ist überall in ihren Gesichtern verteilt. Ihre Gebisse kann man vollständig sehen. Die meisten besitzen nämlich keine Lippen mehr ...

Lauf." haucht Zayn mir ins Ohr. Plötzlich zieht mich irgendwer aus den Fenster. Als ich auf Knien dort liege und hoch sehe steht niemand vor mir. Oder neben mir. „Guck nicht, sondern lauf." sagt Zayn. Wo ist er? Er ist gar nicht hier!

Hände greifen durch das Fenster zu mir, aber schnell laufe ich davon. Zurück zu den anderen. Über die Wiese. Aus der Ferne kann ich erkennen das Daryl und Alex Beißer zurück schubsen. Harry hat Stay auf den Armen und zwängt sich gegen das Tor.

Ein Beißer versperrt mir den Weg. Ich muss anhalten. Der Zombie steuert auf mich zu, streckt die Arme aus. Kopfschüttelnd verschränke ich meine Hände in seine und knicke sie nach vorne um, so kann er mich nicht mehr packen. Die einzelnen halben Finger fallen aus meinen Händen, als ich schnell meine aus seine nehme.

Direkt danach packe ich mir den Kopf. Mit roten Augen starrt es mich an, er schnappt immer wieder nach mir, aber ich halte es auf. Mit viel Kraft drücke ich den Kopf auf den Boden. Schnappe mir einen spitzen Stein und lege ihn direkt unter den Schädel des Beißers. Direkt danach greife ich doller nach seiner halb Glatze und schlage ihn gegen den Stein. Immer weiter, weiter ...

Das ganze Blut ist auf der gelben Wiese verteilt, haftet an meinen Händen. Ein paar Blutflecke sind auch in meinem Gesicht gelandet.

Schnell laufe ich zu den anderen, wobei ich meine Taschen mit den Schlüsseln leere. Ich gebe sie alle Alex, der sie hastig durchsucht.

Er sieht mich an. „Du hast welche verloren, habe ich recht?" fragt er. Hastig nicke ich. „Den Schlüssel den wir brauchen hast du verloren."

CONSIDER ME ALIVE || h.s.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt