23.

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Seine Augen. Seine wunderschönen schokoladenbraunen Augen gibt es nicht mehr. Sie verblassen im weißen. Das einzige was übrig bleibt ist die schwarze kleine Pupille.

Er drückt seine Lippen aufeinander und ich merke wie sein ganzer Körper plötzlich anfängt zu zittern. Ich bin immer noch schockiert wegen dem, was ich in die Augen blicke. Meine plötzlichen Tränen laufen mir das Gesicht herunter. Ich zittere, als hätte ich eine Droge zu mir genommen, die mich noch immer auf den Trip hält.

„Ich habe dir gesagt ..." Seine Stimme ist rau, sehr rau. Sie ertrinkt in sich selbst.

„Zayn ..." wimmere ich auf. „Nein, nein, das kannst du nicht machen. Nicht jetzt." flehe ich ihn an. „Halt das auf. Hör auf damit dich zu verwandeln." Das alles hört sich so doof an, aber glaubt mir, wenn ein geliebter Mensch kurz davor ist zu sterben, dann redet man alles damit das nicht passiert.

Zayn schüttelt langsam den Kopf. Sein Mund öffnet sich zum reden, aber alles was ich zu hören bekomme sind raue Töne und ein dunkles husten.

„Hör auf!" flüstere ich zu ihn. „Wie konnte das nur passieren?" Seine Finger berühren leicht meinen Arm. Seine Nägel kratzen über meine Haut. „Sie haben dich gekratzt?" frage ich ihn.

Er nickt.

Ich sehe zu, wie die letzten Reste von seinen braunen Augen verschwinden. „Bitte, bitte, ich will dich nicht verlieren." flüstere ich.

Sein Mund öffnet sich noch einmal. Aber er redet nicht, sondern bewegt nur seine Lippen. Sie reden mit mir. „Es tut mir leid, May." Sind seine ersten Worten. „Ich liebe dich." Er sieht mir hoffnungslos in die Augen. Meine Zähne drücken sich aufeinander.

„Ich kann nicht ohne dich."

Sein Atem keucht gegen meine Lippen. „Verzeih mir." Dann sackt er zusammen und fällt auf den Boden. Ich kann ihn nicht mehr halten, er reißt mich mit. Meine Knie tun schrecklich weh als sie auf der Betonstraße knallen. Für Momente sitze ich da einfach, die Tränen fallen in Zayns Gesicht und ich kann mich nicht mehr unter Kontrolle halten.

Seine Augen schließen sich.

„Bitte bleib bei mir." flehe ich ihn an. Ich lege seinen Kopf behutsam auf meine Schenkel und streiche sein Haar zurück. Es ist das seltsamste Gefühl was ich jemals verspürt habe. Mein Herz zerbricht, aber dann ist da noch etwas anderes. Es ist Angst, die ich schon die ganze Zeit spüre. Schon als ich bemerkt habe das Zayn langsamer gelaufen ist.

Mein Oberkörper beugt sich vor. Ich denke nicht darüber nach, sondern lege meine Lippen auf seine. Seine sind inzwischen eiskalt. Ganz vorsichtig erwidert er den Kuss. Seine Lippen sind weich und schmecken nach Sand und Rauch. Ich habe zwar noch nie einen Jungen geküsst, aber dieser Kuss ist wunderschön. Auch wenn es so eine scheiß Situation ist.

„Hör auf." hauche ich gegen seine Lippen. „Ich kann das nicht. Nicht ohne dich ..." Ich hoffe auf irgendeine Reaktion, aber nichts. Wirklich nichts passiert mehr. Sein Atem ist weg, sein zittern hat aufgehört, seine Augen sind immer noch verschlossen.

Panik bricht über mich hinaus. Mit leichten Schlägen klopfe ich sanft gegen seine Wangen, mit der Hoffnung das er aufwacht. Aber nichts passiert. Mein Atem verschnellert sich, Tränen drohen mir aus den Augen zu fließen. Ich lege meine Arme um ihn herum, drücke ihn an mich. Das ist der Auslöser das ich noch mehr weinen muss. Mein Schluchzen erfüllt die stickige Luft, meine Augen brennen. Ein heißer Schmerz zersprengt mein Herz in Tausend Teile.

Ich fühle mich schuldig. Sehr schuldig. Ich hätte schneller handeln sollen, als die ganzen Beißer ins Büro von Steve gerannt kamen und nach Zayn gegriffen haben. Ich hätte nicht länger da gestanden um zu realisieren das es wirklich passiert, ich hätte Zayn sofort nach oben ziehen müssen ... und nicht erst noch zögern.

CONSIDER ME ALIVE || h.s.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt