CONSIDER ME ALIVE || h.s.

53.

Küsse werden auf meine Wange verteilt. Ganz leicht und vorsichtig. Derjenige möchte nicht das ich aufwache, ich weiß es einfach. Der erste Blick führt zum hellblauen Himmel, der von Ästen versperrt wird. Langsam nehme ich meinen Körper wahr, bemerke einen Arm der sich um meinen Bauch gelegt hat. Einen Brustkorb hebt und senkt sich gegen meine Schulter.

„Guten Morgen." sagt Harry mit sehr rauer Stimme. Als ich meinen Kopf zur Seite drehe, lächelt er mich mit geschlossenen Augen an.

„Morgen," Ich drehe mich zu ihm, streiche mit den Fingerspitzen über seine Lippen. „Bist du noch müde?" hauche ich zu ihm.

Kurz öffnet er die Augen, schließt sie jedoch wieder. „Etwas." Ich rücke näher zu ihm, während meine Finger von seinen Lippen bis zu seinen Nacken fahren. Er hat so weiches Haar. „Küss mich." sagt er dringend.

„Würde es am liebsten die ganze Zeit tun." Grinsend küsse ich ihn. Hmm, ich liebe es ihn zu küssen, weil mein Herz Bocksprünge macht. Es tanzt, feiert eine kleine Fete für sich allein. Er brummt unter dem Kuss. Schnurrt wie eine Katze, was mich zum lachen bringt.

„Morgen." fängt es hinter mir an. Ich drehe mich zurück. Daryl hat sich aufgesetzt und reibt sich die Augen zusammen. Lächelnd sieht er mich an. „Gut geschlafen?"

„Ja." antworte ich ihm und setzt mich auch auf. Stay und Alex liegen nebeneinander und schlafen. Sie sehen ganz süß zusammen aus ...

„Hast du gestern etwas zu Essen gefunden?" fragt Daryl mich und kramt schon in seinem Rucksack herum.

Ich greife rüber zum Rucksack. „Nein, nur ... das Feuerzeug, ein Buch, die Decke und Zigaretten."

Aufmerksam sieht mich Daryl an. „Du hast Zigaretten?" fragt er neugierig. Seine Hand streckt sich vor. „Gib sie mir. Ich brauch eine, jetzt wo du davon erzählst." Ich werfe ihm die Marlboro Zigaretten zu. Geschickt fängt er sie und öffnet die Packung. Strahlend muss er lächeln vor Glück. Sofort steckt er sich eine zwischen die Lippen und zündet sie mit dem Feuerzeug an. Er genießt es gnadenlos. Lehnt sich etwas zurück, als er den Rauch einatmet. „Boa, das tut so gut." murmelt er mit der Zigarette zwischen den Lippen, dabei verliert der Rauch seinen Mund.

Ich lächle ihm zu. „Hast du essen gefunden?"

Er nimmt die Kippe von seinen Lippen und wühlt im Rucksack wieder rum. „Nur die paar Waffen, ein paar Klamotten und Fotos."

Harry richtet sich auf. „Sollen wir jagen gehen?" fragt er.

„Wäre gar keine so schlechte Idee." Daryl steht auf seinen Beinen und hebt seine Waffe auf. „Hey!!" brüllt er Stay und Alex an. Sekundne schnelle sind sie wach. Genervt dreht sich Stay zurück. „Wir sind jagen. Bitte passt auf euch auf."

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„Gib mal her."

Daryl nimmt sich mein Messer, packt es an den scharfen Seiten an, holt aus und ... Er trifft das Eichhörnchen an dem Baum. Es fällt auf den Boden.

„Hast du dir was getan?" frage ich voller Panik und greife nach seiner rechten Hand. Sie ist unverletzt. Wie geht das denn? Ich hätte mir den Finger abgeschnitten und er hat nicht mal einen Kratzer.

„Sch!" macht Harry plötzlich und sieht sich um. „Habt ihr das gehört?"

„Ein Irrer!" scherzt Daryl. Ich will ihm am liebsten eine Ohrfeigen, aber lass es. Der Irre war damals nicht witzig. Er wollte uns umbringen.

„Nein!" meint Harry und greift nach seinen Glock im Hosenbund. „Es war zu schnell für einen Zombie. Ein Tier ... vielleicht."

Jetzt sieht sich auch Daryl richtig um. Die beiden können sich darüber kümmern, ich hole schon mal mein Messer mit dem Eichhörnchen. Blut tropft aus der Wunde, das Messer hat das kleine Tier direkt durch gebohrt.