CONSIDER ME ALIVE || h.s.

19.

„May, hey, wach auf."

Langsam öffne ich die Augen. Direkt schauen sie in schmale grau grüne Augen. Daryl. Sein Zeigefinger legt sich gegen seine Lippen, danach gibt er mir ein Handzeichen das ich ihm folgen soll. Ich schüttle langsam den Kopf und zeige auf mein Knöchel. Daryl klettert die Treppe runter, hält die Arme nach oben, so das ich in sie hinein springen kann.

„Die beiden pennen noch." flüstert er mir ins Ohr und nickt zur anderen Seite. Er hat wohl die Schiebetür aufgemacht, denn ich kann beide Personen sehen. Stay liegt eng an Harry dran ... Soll ich noch mehr sagen?

„Neh kleine Diva ist sie schon, oder?" fragt Daryl und reißt mich aus den Gedanken. Ich zucke mit den Schultern und starre ihn an. Er lächelt kurz. Wir gehen durch die Wohnwagentür. Die ganzen Menschen sind wieder auf der Wiese und bereiten sich ihr Frühstück vor oder so was.

Ich umklammere Daryls Nacken mit beiden Händen. „Was ist mit Zayn? Geht es ihm gut?"

Er nickt. „Ja, er schläft noch." Er geht durch die Tür des Hauses, läuft zu diesen Steve der wieder an einen Schreibtisch sitzt und sich irgendwelche Notizen macht. „Steve," begrüßt Daryl ihn. Steve schaut von seinen beschrifteten Papier auf. Beide Männer nicken sich zu, erst dann fangen sie an zu reden. Daryl sagt ihm das mein Knöchel nicht in Ordnung ist und Steve soll mal nachschauen, was da passiert ist.

„Ihr Freund ist übrigens wach und frühstückt gerade." Steve lächelt mir warmherzig zu. Seine grauen Harre fallen ihn ins Gesicht, während er sich runter beugt und mir behutsam den Verband löst. „Was haben Sie am Arm? Eine Wunde?" fragt Steve schnell, ohne den Blick einmal auf den Verband am Arm zu betrachten.

„Ich habe mir den Arm geschnitten." antworte ich ihm.

„Ich sehe mir das nachher mal an." Steve schaut sich den Knöchel an, dreht ihn in alle Richtungen bis ich laut auf wimmern oder schreie, weil es so schmerzt. Daryl läuft währenddessen auf und ab den Raum entlang.

„Was war gestern Abend los? Woher kamen die ganzen Zombies?" frage ich beide Männer. Steve hat den Knöchel mit irgendeiner Salbe eingereibt und verbindet ihn. Jetzt ist er mit den Arm beschäftigt, wo er genau das gleiche macht. Eine Salbe drauf schmieren und wieder verbinden.

„Einer meiner Leute hat den Ausgang am Ende des Zauns nicht richtig verschlossen." antwortet mir Steve schwer konzentriert.

„Und dann kamen so viele auf einmal?" frage ich.

Daryl nickt. „Keine Ahnung wie, aber diese Streuner wissen das es hier frisch Fleisch gibt und nähern sich dem Dorf immer mehr." Sein Blick richtet sich zu Steve, der nichts dazu beiträgt. „Ich rede schon lange davon, von hier zu verschwinden und irgendwo anders das Dorf zu errichten."

Steve haut plötzlich mit der Faust hart auf den Tisch. Der Schreibtisch bebt. „Verdammt, Daryl!" schreit er aus. „Wir können nicht von hier weg! Was sollen wir mit den ganzen Leuten machen? Wie sollen sie ihre ganzen Sachen tragen? Sie haben Kinder und viele von ihnen können nicht mit Waffen umgehen, um sich zu verteidigen, wenn ein Streuner sie angreift!"

„Dann lassen wir sie hier!" schreit Daryl zurück. Mit einen Schritt steht er vor Steve. Angesicht zu Angesicht sehen sie sich sauer entgegen.

„Du willst 73 Menschen einfach hier lassen und ihnen den Streuner zum essen aus fündig machen?!"

„Ich habe keine Lust selbst einer von ihnen zu werden!"

Steve will etwas erwidern, aber schüttelt den Kopf und geht aus den Raum. Daryls Hand wischt über seinen Mund. Wir schweigen, bis er auf mich zu kommt und mich wieder hoch nimmt. „Ich bringe dich zu Zayn." Er läuft schnell durch den Raum, rüber zu einer großen dunkelgrünen und breiten Tür und macht sie mit seiner Hüfte auf. Eine Cafeteria erscheint vor uns.