Habe ich mir Zayn nur wieder eingebildet? Verdammt, er soll aus meinen Gedanken verschwinden. Es macht mich verrückt ihn immer zu sehen. Und jetzt, wo er noch, erst vor wenigen Minuten, vor mir stand und mir einen leichten Kuss auf die Stirn drückte, kann ich an nichts anderes mehr denken, als an ihn. Mein Gott, er ... Ich bilde ihn mir ein. Ist das noch normal?
Das Zayn tot ist zieht mich runter. Sehr sogar. Klar. Wahrscheinlich vermisse ich ihn so sehr, dass ich ihn mir einbilde. Aber wieso sieht Harry ihn dann nicht? Die beiden kannten sich doch viel länger. Wieso passiert mir das und nicht Harry?
Alles ist ruhig im Wohnwagen. Harry schläft immer noch mit Kopf auf der Tischplatte. Stay sitzt immer noch hinten im Bett. Louis und Daryl vorne auf den Sitzen ... obwohl so wie ich richtig sehe schläft Louis.
Harrys Hand zuckt zusammen. Sie umfasst meine doller.
„Fehler, May, ganz großer Fehler." Rede ich zu mir. Ganz langsam gleitet meine Hand unter seine weg. Gott verdammt, wieso empfinde ich das als ein Fehler? Er hält doch nur meine Hand. Was ist daran falsch? Es heißt doch noch lange nicht, dass ich mit ihn rummachen will.
Dennoch steige ich über Harry rüber zu Daryl. Er sieht etwas fertig aus, so wie seine Augenlider immer wieder zu klappen. Die grauen Wolken haben sich endgültig über das Land gezogen und es sieht nach Regen aus. Neben ist auf gezogen.
„Alles okay?" frage ich ihn. Benommen sieht er zu mir auf und braucht einen Moment um zu realisieren das ich es bin, die vor ihm steht. Dann nickt er. „Wollen wir nicht mal anhalten? Du bist müde, ich sehe es dir an." sage ich leise um die anderen nicht zu wecken. Widerwillig knurrt er mich an. Eine Warnung. „Daryl," Ich knie mich neben ihn. „Bitte, hör auf zu fahren. Du schaffst das nicht."
Seine Lippen drücken sich fest aufeinander. Das Lenkrad wird von seinen festen Fingern umgriffen. „Gleich."
„Jetzt." spreche ich ihn dazwischen. „Mach schon. Halt an." Langsam geht er vom Gaspedal runter, bis der Wagen stillsteht. Daryls Kopf dreht sich langsam zu mir nach oben, als wolle er sagen: „So zufrieden?"
Ich lächle ihm zu und gebe ihm einen Kuss auf die Wange. „Geh schlafen. Ich halte die Stellung." lächle ich ihm zu.
„Pass auf dich auf." flüstert er zu mir, sobald ich mir eine Waffe aus den Schrank nehme und mir einen Weg durch das Deckenfenster machen will. Aufmunternd lächelt er mir entgegen.
„Mach ich, Daddy." erwidere ich. Er muss leise lachen und hilft mir noch auf das Dach zu kommen, bis ich aufrecht stehe. Schwüle Luft umhüllt mich. Bäh! Es riecht nach Moor und Wasser das abgestanden ist.
Ich sehe mich ein wenig im Nebel um. Dann setzte ich mich im Schneidersitz auf das kalte Dach. Die Waffe vor mir.
Nach Minuten habe ich mich auf den Rücken gelegt. Viel zu gemütlich, als das ich noch länger aufpassen muss. Ich starre in die Leere, ins Graue. Irgendwie ja auch wunderschön ...
„Lass dich nicht ablenken." flüstere ich zu mir und richte mich wieder auf. Oh Gott, wäre diese Apokalypse nicht, würde ich jetzt bestimmt zu Hause sitzen und Hausaufgaben machen. Oder vor dem Fernsehe sitzen, oder mit Fly kuscheln. Irgendetwas, aber besseres als das hier. Besser, als auf Beißer aufzupassen.
Mit der Zeit habe ich mich auf den Bauch gelegt und habe meine Ellenbogen auf das Dach gestützt, wo mein Kinn drauf liegt. Etwas unbequem, aber mir soll's nichts ausmachen.
Im Nebel sehe ich einen blassen Schatten der auf mich zu geht. Aufmerksam sehe ich genau dahin.
Träge Schritte, keuchen und ächz Geräusche erfüllen die stickige Luft. „Okay, May, da kommt ein Beißer. Entweder schießen oder leise sein."
Hm, wenn ich schieße zieht das andere Beißer an. Ich lasse es lieber. Der Beißer atmet so laut, dass es sich schon so anhört, als würde er direkt neben mir stehen. Mit geschlossenen Augen atme ich langsam ein und aus.„May!" sagt jemand laut. Ich reiße meine Augen auf und schaue zurück. Harry sieht mich von den Fenster aus her an. Mit der flachen Hand wirble ich vor meinen Hals herum, um ihn zu zeigen das er die Klappe halten soll. Er versteht und rührt sich nicht.
Das Keuchen, das laute ächzen ... Plötzlich knallen Hände gegen den Wohnwagen. Er hämmert mit voller Wucht dagegen. Beinahe habe ich das Gefühl, dass er es tatsächlich schafft die Wand ein zu schlagen. Völliger Schwachsinn kurz gesagt.
Harry und ich sehen uns immer noch in die Augen, sind aber beide in Gedanken versunken. Das Knallen hört auf. Fingernägel fahren die Wand entlang ... Bis zur Leiter ...
Harrys Augen weiten sich ein wenig. Seine Finger geben mir ein Zeichen das ich zu ihn kommen soll, ich jedoch schüttle den Kopf.
Er nickt. „Komm." flüstert er.
„Nein." sage ich leise zurück.
Der Beißer macht sich zu schaffen mit der Leiter. Mann kann es kaum überhören. Seine ständigen versuche einen Fuß auf eine Stange zu stellen, ist für ihn schwer. Zombies wissen nicht mehr wie man klettert.
Ein lauter und vor allem ein schriller Schrei durchflutet den Neben wie eine Welle. Es ist so laut!
„Was machst du da?" Harry hat seinen Kopf runter gebeugt und redet mit einen von den dreien. „Lass mich das machen." Er springt von dem Fenster weg und alles ist wieder still. Der Beißer gibt auch keinen Laut mehr von sich. Was ist denn jetzt los?
Ich rutsche auf den Bauch zur rechten Seite des Wagens und spähe über die kannte. Sofort durchbohren meine Augen komplett weiße. Wir starren einander an ... Moment mal ... Den kenne ich ...
„Dad?" flüstere ich. Mein Herz zerspringt, es reißt sich vollkommen auseinander. „Oh Gott, endlich!" Ich knie mich hin und springe runter. Dad hat die Hälfte seines Gesichtes nicht mehr, sein Oberkörper ist frei und von vielen schäbigen Fleischwunden aufgeschnitten.
„Ich bin es. May." will ich ihm klar machen. Er starrt mich einfach an. „Dad, bitte." Ich gehe auf ihn zu und mir laufen unwillkürlich die Tränen über die Wangen. Vor ihm halte ich an. „Dad, Dad, bitte. Ich bin es, deine Tochter. May." spreche ich leise zu ihm. Meine Hände legen sich in seine, sie sind eiskalt. Er öffnet seinen Mund, Spucke läuft auf seinen nackten Oberkörper. Seine rechte Hand lässt meine los und legt sie an meine Wange. Gänsehaut durch strömt meinen Körper. Es ist traurig zu sehen, wie mein eigener Vater vor mir steht und die Hälfte seines Gesichtes voll mit Blut verschmiert ist. Und das sein Oberkörper Fleischwunden zirrt.
Immer weiter greift seine Hand nach meiner Wange ...
„May!!" schreit jemand und in der nächsten Sekunde kippt mein Dad nach hinten über.
„NEIN!" schreie ich und will nach meinen Vater greifen, aber es ist zu spät. Leblos liegt er da und rührt sich nicht mehr. Eine Blutlache taucht unter seinen Schädel hervor. Ich sehe auf den Schützen.
„Bist du noch ganz Dicht?!" maule ich Harry an. Mir laufen die Tränen wieder über die Wangen. „Das ist mein Dad, du Penner!" schreie ich. Ich rase auf ihn zu und schlage ihn direkt ins Gesicht. „Mein Dad!" Ich schubse ihn zurück, bis sein Rücken den Wagen trifft. Meine Hände greifen nach seinen Saumen des T-Shirts. „Du bist für mich gestorben." sage ich zwischen den Zähnen hervor. „Komm nie wieder auf die Idee mit mir zu reden oder sonst was."
Ich blicke zurück auf meinen Dad, der auf der Straße liegt. „Verdammt! Er wollte mich nicht umbringen!" Ich stürme an Louis, Daryl und Stay vorbei in den Wagen. Ich verkrieche mich in das Bett und wünsche mir, dass es nicht mein Dad gewesen ist.
DU LIEST GERADE
CONSIDER ME ALIVE || h.s.
FanfictionACHTUNG !! NICHTS FÜR SCHWACHE NERVEN 🔞 Was ist, wenn die Welt zusammen bricht, wegen einer Zombie Apokalypse? Du bist auf dich allein gestellt. Hast nichts, außer die Gabe mit Waffen umzugehen. Und was ist, wenn du zufällig einen unbekannten Man...