42.

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 Seine Finger fahren mein Shirt hoch, greifen sich langsam den Stoff. Keine einzige Sekunde lassen wir uns aus den Augen. Sein intensiver, seelenvoller Blick hält meinen fest, während seine kühlen und vor allem rauen Hände immer wieder leicht meinen Bauch berühren.

Mein Herz bebt, meine Atemzüge werden schneller. Seine dunklen Augen sehen mich so intensiv an, dass ich noch nervöser werde, als ich es schon bin. Er bemerkt es, lächelt kokett und lehnt sich wieder von mir ab.

„Unerfahren, hm?" sagt er.

„J – Ja ..." stottere ich heraus. Meine Stimme zieht sich zusammen, was mir den Atem stockt.

„Wie alt ist du?" Seine Hände legen sich neben meinen Kopf, stützen ihn. Ich kann nicht abhauen, worüber ich schon nachgedacht habe, aber jetzt bin ich gezwungen ihm zu antworten.

„17." antworte ich ihm leise. Mein Hände fangen vor Nervosität an zu zittern, unkontrollierbar. Sein schräges Lächeln verwandelt sich in ein breites grinsen.

Sein Oberkörper beugt sich zu mir. „Perfekt." haucht er. Ich runzle die Stirn. Was ist daran perfekt? 17, ich hasse diese Zahl. Weiß nicht einmal warum. Vielleicht weil es genau vor der 18 ist, das Alter in dem du alles machen kannst. Das unberechenbare.

„21."

Ich lächle ihm gezwungen leicht entgegen und sehe auf meine stark zitternden Hände. Das Seil hat meine Handgelenke zum Bluten gebracht. Die dunkelrote Flüssigkeit trieft in die Fasern. Alex nimmt vorsichtig meine Hände in seine, führt sie hoch. „Willst du das los werden?"

Bevor ich nicke, sehe ich ihm genau in die Augen. Hm, ich weiß ja nicht. Er ist so attraktiv, aber so 'böse', grob gesagt. Sein Mundwinkel zieht sich in die Höhe. „Tu mir einen gefallen und du bist sie los."

Erwartungsvoll sehe ich ihn an.

„Hau nicht ab, versuch nicht mit mir irgendwelche Spielchen zu spielen und komm erst gar nicht auf die Idee deine Freunde zu retten. Du wirst bei mir bleiben, die ganze Zeit, klar?"

„Was ist das hier?" frage ich ihn.

„Wir sind in einem Gefängnis. Wir sind hier sicher." In seinen Augen kann ich erkennen das er die Wahrheit sagt. Soll ich wirklich diesen packt eingehen? Naja, vielleicht komme ich irgendwann frei, kann Adam, Daryl, Louis und Stay mitnehmen.

Adam. Verdammt. Adam!

„Okay." sage ich ernst.

„Kann ich dir vertrauen? Du wirst nicht abhauen?" Er macht sich bereit den festen Knoten aufzumachen, aber wartet einen Moment lang. Ganz starr sieht er mich an, beobachtet meine Augen. Am Ende gebe ich ein leises 'Ja' von mir. Seine Finger kämpfen mit den Knoten, bis es um meine blutigen Handgelenke lockerer wird.

Das Seil rollt er zusammen und schmeißt es in eine Ecke. Seine Hände greifen nach meinen, führen sie vor sein Gesicht um die Wunden anzusehen. „Soll das untersucht werden?" fragt er sanft.

Ich ziehe meine Hände aus seinen. „Nein." meine ich scharf. Er zuckt mit den Achseln. „Wo ist mein Bruder?"

„In seiner Zelle."

„W ... wie bitte?"

„Alle deine Freunde sind in Zellen, Baby. Weißt du, wir vertrauen euch nicht."

Ich zeige ihm meine Handgelenke. „Mach das Seil wieder da drum." bete ich sauer zu ihm. Er schaut mich verwirrt an. „Mach!" schreie ich in sein Gesicht.

In den Moment schubst er mich hart gegen die Steinwand. Sein Ellenbogen legt er unter mein Kinn, drückt zu. Ist er wirklich dazu bereit mir das Leben zu nehmen? Wäre vielleicht gar nicht so schlecht. Dann musste ich die Apokalypse nicht mehr weiter mitmachen.

CONSIDER ME ALIVE || h.s.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt