45.

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Ich reiße meine Augen auf. Starre eine graue Wand an. Schweißperlen laufen meine Wange hinunter. Erst bin ich vollkommen neben der Spur und muss realisieren was passiert ist, erst dann bemerke ich das mein Kopf immer wieder nach oben geht. Mein Ohr lauscht den Atem von irgendwem. Ich sehe langsam auf.

Daryl. Er starrt zur Decke hoch. Sein Arm ist um seinen Hinterkopf gelegt. Ich setzte mich rasend schnell auf und beuge mich über ihn. „Alles okay?" frage ich ihn voller Panik.

Er hat die Augen. Die grau grünen Augen.

Er runzelt etwas die Stirn. „Ja, wieso?"

Erleichtert atme ich aus. Danach schmeiße ich mich um seinen Hals. „Weil ich schlecht geträumt habe."

Seine Hand streicht über mein Haar. „Wovon?"

„Das du einer bist." flüstere ich und drücke ihn fester an mich.

„Ich passe auf. Ich lasse dich nicht allein."

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„Willst du nicht runter? Sie feiern dort ein wenig." meint Daryl nach wenigen Minuten. Wir lagen einfach nur da, was für mich wie die Ewigkeit angefühlt hat.

Mein Herz könnte immer noch Bocksprünge machen, weil mich der Schock immer noch an den Schultern fasst. Mich jede Sekunde in den Abgrund drücken könnte. Es ist ein unmöglicher Gedanke, weil Daryl lebt. Ich habe nur schlecht geträumt, das ist alles.

„Ich weiß nicht." flüstere ich.

Und habe ich wirklich Harry gesehen? War das wirklich Harry der in der Menge getanzt hat? Mit den rot schwarz kariertem Hemd? Wie ich mir gerade wünsche, er würde jetzt durch die Tür kommen. Jedoch, sie bleibt geschlossen.

„May, hab wenigstens etwas Spaß. Du brauchst dir keine Gedanken machen, das wird nicht passieren, okay?"

Mein Kopf dreht sich zu ihn nach oben. „Versprich es mir." sage ich leise.

Er hält mir seine Hand hin. „Versprochen." Ich nehme seine warme Hand, wir lächeln. „Geh und hab Spaß, klar? Denk nicht einmal daran."

Ich nicke und gehe aus den Zimmer. Es ist ziemlich schwer, wenn man davor erst noch geträumt hat, das mein 'Vater' zu einem Beißer geworden ist. Glaubt mir, wie sehr ich diese Tür wieder öffnen möchte, nur um sicher zu stellen dass es auch wirklich nicht passiert.

'Hab Spaß, klar?" hallt Daryls Stimme durch meinen Kopf. 'Denk nicht daran.' Ich nicke kurz, dann renne ich der leisen Musik hinterher. Die Treppe runter und schon stehe ich in der Halle.

Gruselig, es ist fast genauso wie in meinem Traum.

Die Musik ist anders. Es spielt nicht Elvis Presley, sondern irgendwer anders. Modernere Musik. Die Menge von Menschen sind zusammen als Haufen in der Mitte der Halle. Tische mit Stühlen oder Theken mit Essen stehen außen herum.

Ich kann Stay sehen, wie sie für sich tanzt. Man kann nicht übersehen, we sehr sie es genießt. Ein lächeln bildet sich auf ihren Lippen, als sie mich sieht. Sie winkt mich zu ihr, doch ich schüttle den Kopf. Zugegeben deswegen, weil ich nicht tanzen kann. Etwas enttäuscht wendet sich Stay ab.

Ein anderes Lied wird aufgelegt. Das ist aber Elvis Presley. Seine Gefühlvolle Stimme hallt immer wieder in der Halle, sie brennt sich in meinen Kopf, lässt mich dazu bringen meine Augen zu schließen.

„Darf ich?"

Ich öffne meine Augen. Alex steht vor mir, mit einem breiten lächeln. Er hält mir seine Hand hin. Verwirrt sehe ich sie an. Er fordert mich auf, oder? Ist das die reale Welt oder nur ein Traum?

CONSIDER ME ALIVE || h.s.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt