Er hat keine Chance mehr

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Camerons Sicht
"Was denkt der sich eigentlich? Wieso ist er so ein Arschloch? AHHHH. Er macht mich noch verrückt! Wieso ist er mit dieser Schlampe überhaupt dagewesen? Und was meinte sie mit 'gestern Nacht'!?!!? Und was macht der hier überhaupt in LA??", schreit Rosie, sobald wir aus dem Laden raus sind. Nash versucht sie zu beruhigen, währendem ich hinter den zweien her humple.
Wir gehen zum Auto und steigen ein. Rosie setzt sich ans Steuer.
"Ist das eine gute Idee?", frage ich sie.
"Was?", fragt sie verwirrt.
"Das du fährst.", sagt Nash.
"Ja.... Ich muss Stress abbauen.", erwiedert sie noch immer verwirrt und startet den Motor.
Komischerweise fahrt sie nicht mehr so halsbrecherisch durch die Gegend.
"Och nee, wisst ihr was wir vergessen haben?", fragt Rosie und lässt für kurze Zeit das Lenkrad los um ein Bein anzuwinkeln und ihren Schuh auszuziehen.
"JA! Rosie, nimm das Lenkrad wieder in die Hände.", schreit Nash hysterisch.
"Nein. Wir haben vergessen einzukaufen. Blöd.", erwiedert sie.

"Können wir jetzt gehen?", fragt Nash ungeduldig.
"Jaja. Ich muss mich nurnoch fertig machen.", sagt Rosie. Sie sitz auf meinem Bett und schminkt sich.
Wir gehen auf so eine Wohltätigkeitsveranstaltung. Keine Ahnung wieso, aber die wollen mich dort haben.
Rosie trägt ein oben enges und unten weites, weisses Kleid. Der leichte Stoff wirbelt es um ihre Beine. Sie trägt eine glodene Kette mit einem Anhänger der aus 5 goldenen Blütenblätter besteht. Ihre Haare hat sie gang kompliziert geflochten und dann irgendwie hochgesteckt. Zudem hat sie noch irgendwelche Blumen und goldene Sachen reingeflochten. Schlussendlich sieht das ganze wunderschön aus.
Ihr Bauch wird betont, denn der enge Teil des Kleides endet genau über dem Bauch Ansatz. Das Kleid geht ihr nur bis über die Knie und ich glaube wenn ein starker Windstoss kommen würde, würde es den Saum des Kleides hochwirbeln.
"Wow... Du siehst aus wie eine... Indische Göttin.", sagt Nash zu Rosie und dreht sie.
"Danke.", sagt sie und küsst ihn auf die Wange. Dann steigt sie ins Auto.

Nach unzähligem Händeschütteln, vorstellen und begrüssen, lassen wir uns auf einer weissen Couch nieder.
"Puh, das war jetzt aber anstrengend. Willst du auch was zu trinken?", frage ich Rosie.
"Hm... Ja. Wasser gerne. Wo ist eigentlich Nash?", fragt sie.
"Keine Ahnung.", erwiedere ich und gehe zur Bar.
Ich bestelle und nehme die Getränke entgegen.
Gemütlich laufe ich zurück zu Rosie, aber sie sitzt nicht mehr da.
"Wo ist Rosie?", frage ich den nächst besten Mensch.
Unglücklicherweise ist es Shawn...
" Was machst du denn hier? Hm?", frage ich ihn genervt.
"Sorry! Ich konnte ja nicht wissen, dass ihr auch hier seid!", sagt er und hebt seine Hände hoch, als würde ich ihn mit einer Waffe bedrohen.
"Wo ist Rosie?", frage ich ihn barsch.
"Ich wollte nur mit ihr sprechen wegen gest-", fängt er an, doch ich unterbreche ihn.
"Wieso kannst du sie nicht einfach mal in ruhe lassen? Weisst du eigentlich wie viel sie durchgemacht hat? Noch nie hat ihr jemand so fest das Herz gebrochen wie du! Und das gleich zwei Mal! Vielleicht zeigt sie es nicht, aber glaub mir, in ihr drin ist sie Leer. Du hast ihr alles genommen was ihr Lieb war! Sie beschwert sich nie, aber ich muss es jetzt. Sie kann so nicht leben! Es zerreist sie. Sie ist nur noch eine Puppe, geführt von ihrem starken Willen, dass sie stark sein muss und der Hoffnung, dass alles wieder gut wird. Verstehst du das nicht? Du hast sie nicht nur verletzt. Nicht nur zerrissen. Du hast ihr das Leben genommen. Ihre Seele, ihre Gefühle sind weg. Alles was noch bleibt ist die Leere Hülle der Hoffnung. Ihre einzige Lebenskraft ist das Kind. Dein Kind.", schreie ich ihn an. Rosie starrt mich an. Tränen laufen ihr an der Wange runter.
"Shawn, ich bin... Rosie. Ich bin unfruchtbar. Darum habe ich damals nicht verhütet. Ich wollte damals nicht, dass es irgendwer weiss. Ich habe mich dafür geschähmt... Es tut mir Leid... Ich hätte es dir sagen sollen.", wende ich mich jetzt an Rosie. Sie rennt mehr oder weniger auf mich zu und umarmt mich. Schluchtztend gräbt sie ihr Kopf in meine Schulter. Ich kann nicht anders und beginne auch zu weinen. Ich stosse sie ein wenig weg, sodass ich ihr in die Augen sehen kann. Ich lege meine Hände auf ihre Wangen und streiche mit den Daumen die Tränen weg. Sie legt ihre Stirn an meine.
"Es ist mein... Kind...", flüstert Shawn fassungslos.
Rosie ignoriert ihn einfach.
"Cameron. Shawn hat mir nicht alles genommen. Er hat mir den grössten und besten Teil meines Lebens gelassen. Dich. Und es tut mir so schrecklich Leid, dass du unfruchtbar bist... Ich wünschte ich könnte es ändern. Dir geben was du willst. Ich liebe dich. Ich werde dich immer lieben. Für immer, Cameron. Aber nicht so wie ich Shawn geliebt habe... So werde ich auch nie mehr lieben können. Der Schmerz ist zu tief. Das weisst du. Ich bin dir so dankbar, dass du mir meine Situation erklärt hast. Ich habe meine Umgebung gar nicht mehr wahrgenommen. Cameron. Er hat keine Chance mehr.", sagt sie hoffnungsvoll. Ihre Augen blitzen auf und sie küsst mich auf die Wange.
"Ich werde dich auch immer lieben Rosie. Aber nicht auf die gleiche Art wie dumich liebst.", sage ich noch ein bisschen geschockt von ihren Worten.
"Komm lass uns gehen.", sagt Nash und klopft mir auf die Schulter. Ich lasse Rosie los und sehe Shawn Tränen.
Er hat es endlich kapiert.
Und Rosie hat ihn endlich losgelassen.

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