Vier

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Mit unglaublich starken Schmerzen erwache ich.
Langsam öffne ich meine Augen und muss erstmal vermehrt blinzeln, bis ich wieder etwas erkennen kann.
Mein haut ist blau gefärbt, was an den Temperaturen liegen muss, wie ein Schlag durchfährt die Kälte meinen Körper.
Mir ist eiskalt und das entspricht der nackten Wahrheit.

Mein Knie schmerzt, dennoch versuche ich aufzustehen.
Ich kann hier nicht bleiben.
Obwohl ich grade erst erwacht bin, weiß ich das ich weiter muss, auch wenn mein Körper am liebsten wieder in einen tiefen Schlaf verfallen würde.

Nach vermehrten Versuchen, habe ich es endlich geschafft aufzustehen, ich schnappe mir meinen Rucksack und stehe wackelig auf. Ich sehe mich um und finde die leblosen Körper der Werwölfe.

Ich bin kein Unmensch und würde echt nicht einfach so, jemanden ermorden, aber ich muss es tuen, für meine Sicherheit und für alle Menschen, die gestorben sind.

Ich werde den König der Werwölfe umbringen.

Ich muss es einfach tuen, dann kann ich friedlich sterben.
Es ist mein letzter Wille.
Ich werde es schaffen müssen, nicht nur für mich, sondern für jeden Menschen, der einst Mal war.

Wenn ich den König umgebracht habe, dann ist die adelige Blutlinie zerstört.
Ef ist der letzte Überlebende dieser Blutlinie und die Werwölfe werden schwächer, wenn sie keinen König mehr haben.
Es wird ein Riesen Unruhe ausbrechen, welche niemand unter Kontrolle bringen werden kann. Möglicherweise werden sie sich dann gegenseitig umbringen.

Ich gehe mit schnellen Schritten weg von diesem Platz.
Mein Knie schmerzt zwar, aber ich darf es nicht riskieren, hier zu bleiben.
Ich muss so schnell wie möglich ganz weit weg. Man wird die Leichen der Werwölfe finden und dann meine Spur aufnehmen.
Sie dürfen mich in diesem schwachen Moment bloß nicht erwischen.

Ich muss erst zu Kräften kommen, um weiter zumachen.
In meinem jetzigen zustanden, bin ich wie ein Festmahl, welches auf dem Silbertablett serviert wird.

Die Sonne ist schon längst untergegangen und ich laufe weiter, wenn man es als dieses bezeichnen kann.
Mühsam ziehe ich mein verletztes Bein hinter mir her und versuche an allem möglichen, einen Halt zu finden, um nicht umzukippen.

Doch mittlerweile sehe ich fast nichts mehr , weil es bereits so spät ist und ich bin schrecklich erschöpft.
Ich muss mich hinlegen und schlafen.
Ich fange an Stöcker zu sammeln und werfe diese auf einen Haufen.
Dann mache ich ein Feuer.

Endlich ist es warm.
Ich packe meinen Schlafsack aus und lege diesen auf den Boden.
Ich setzte mich im Schneidersitz drauf und blicke ins Feuer.
Es ist zu dunkel, um etwas essbares zu finden, deswegen muss ich wohl heute ohne etwas zu essen auskommen.

Immer wenn ich ins Feuer blicke, dann kommen mir viele Erinnerungen von früher hoch.
Wie ich mit meinem Bruder und vielen anderen Kindern am Feuer saß und wie wir gemeinsam gesungen haben.
Wie mir mein Vater gezeigt hat, wie man einen Vogel zubereitet und ich mich geweigert habe den Vogel umzubringen.
Oder wie meine Mutter mich getröstet hat, als ich ihr erzählt habe, dass der Junge in den ich verliebt war, eine Freundin hat.

Ich dachte ich hätte ein völlig normales Leben, jedoch habe ich nicht mitbekommen, was um uns herum geschah.
Ich bemerkte es nicht, wenn wieder einmal stumm Personen aus unserem Dorf verschwanden und sich niemanden auf die Suche machte.

Ich verstand die Realität nicht und dachte ich würde ein völlig normales Leben führen.
Ich bin meinen Eltern unendlich dankbar, dass sie mir für eine gewisse Zeit in dieser Scheinwelt ließen.
Wenn ich ehrlich bin, wäre ich gerade nirgendwo lieber, als dort.
Die Realität kotzt mich an, denn es ist absolut nicht fair.

Ich vermisse meine Familie.
Ich vermisse es mir keine Sorgen, um mein Leben machen zu müssen.
Ich vermisse es Gesellschaft zu haben.

Ich bin nie gerne allein gewesen und nun bin ich es bereits seit 2 Jahren, was für eine Ironie des Schicksals.
Seit 2 Jahren habe ich auch nicht mehr gesprochen, warum auch, wenn man niemanden hat mit dem man sprechen kann.

MoonriseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt