Achtundzwanzig

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Noch immer sitze ich an Ort und Stelle verkrampft da. Ich höre das Rauschen meines Blutes in meinen Ohren. Meine Muskeln verkrampfen so sehr das es schmerzt. Meine Hände an meinen Ohren zittern und meine Augen sind fest verschlossen. Der metallische Geruch von Blut steigt mir in die Nase was nicht grade hilfreich ist. In meinem Kopf zähle ich immer wieder bis 10 und warte drauf das irgendwas passiert. Doch auch nachdem ich das vierte mal bis 10 gezählt habe passiert nichts. Panisch überlege ich mir einen Plan. Was ist wenn er nur drauf wartet das ich denke  das alles in Lot ist? Wenn er nur auf den richtigen Zeitpunkt wartet um mich zu verletzten? Wenn er mich umbringen wird sobald ich meine Augen öffne? Es könnte so vieles passieren. Er ist unberechenbar. Mörderisches Blut fließt durch seine unmenschlichen Adern. Mein Kopf ist voll mit Szenen in denen er mich umbringt. Mir alles nimmt und mich erniedrigt bis er mir zu allerletzte mein Leben nimmt. Plötzlich umgreift eine nasse Hand meinen Arm und drückt schmerzhaft zu. Meine Augen öffne sich wie aus Reflex und ich versuche meinen Arm aus seinem Griff zu befreien. Erfolglos wie so oft in letzter Zeit. Ich blicke in die Augen von dem König und versuche irgendwas daraus zu erkennen. Was hat er vor? Um diese Frage zu beantworten werde ich nicht lange warten müssen. In seinen Augen schimmert nur so das böse. Seine Gesichtszüge sind hart. Sein griff um meinen Arm wird immer fester und stoppt somit die Blut Versorgung in meiner Hand so das sie rot wird und ich sie nicht mehr spüre. Doch der Schmerz an der Stelle an der er zudrückt schmerzt wie die Hölle so das ich laut Aufschrei. Mein Schrei hallt durch das Zimmer. Ein Tropfen des Blutes von ihm tropft auf mein nacktes Knie da mir mein Kleid hochgerutscht ist. Eine Träne verlässt mein Auge und findet ihren Weg runter zu meiner Wange. Der erst einen träne folgen weitere. Die Schwäche umfängt mich in ihrer ganzen Pracht. Meine Knie fangen an zu zittern und ich versuche weiter mein Arm aus seiner Hand zu befreien verwunderlicher Weise sogar mit Erfolg. Vorsichtig streiche ich mit meiner unversehrten Hand über die Stelle an der er zugedrückt hat. Schmerzvoll zische ich auf als ich die bereits lila angelaufene haut berühre. "Nur Probleme habe ich wegen dir" sagt er wütend. Mein Blick bleibt starr auf meinen lila blauen Arm. Sein schwerer Atem ist laut und deutlich zu hören. "Eine Werwölfin hätte meine Mate sein sollen und die Königin von Moonrise. Du bist nicht ehrwürdig diesen Platz zu übernehmen" fügt er noch hinzu bevor er sich von mir fort bewegt. Mein Blick schweift zu ihm und ich sehe wie er sich das Blut von seiner mittlerweile langsam verheilten Stirn wischt. Seine Blick zeigt die ganze Wut die er für mich empfindet. Er wollte das ich hier bin nicht ich. Ich wäre schon längst fort doch er hält mich hier gefangen. Erst gestern hat er mich von meiner Flucht abgehalten. Ich hätte weg sein können und er müsste mich nicht mehr ertragen. Es könnte wieder alles besser sein. Wem spiele ich hier was vor? Es gibt kein besser in einer Welt die von Werwölfin beherrscht wird und du ein Mensch bist. "Dann lass mich gehen. Nehme eine Werwölfen zur Frau und mache sie zur Königin" sage ich mit rauer Stimme.

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