Siebzehn

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Es sind fünf Tage vergangen seit dem der König bei mir war. Mir wurde jeden Abend etwas zu essen gebracht. Es war immer kalt und schmeckt nicht doch ich aß es. Der Arzt erschien nicht so wie der König es mir sagte. Mir wurde das Essen an allen Tagen von einer älteren Dame gebracht. Sie legte mir das Essen immer auf dem Bett ab und verschwand wieder. Soweit ich es erkennen konnte hatte sie schon einige graue Haare und Falten. Sie sah nett aus und nicht so kalt wie die anderen hier aber sie ist ein Werwolf. Eine Bestie wie alle anderen Werwölfe. Ich werde niemals friedlich mit Werwölfen zusammen leben. Ich bin ein Mensch und sie sind unberechenbare Tiere. Sie haben den Instinkt zu töten es liegt ihnen einfach in ihrem Blut. Die Menschen waren ihre Beute und sie haben uns so gut wie alle eliminiert. Gestern als die ältere Dame den Raum betrat stand die Tür weit offen so das ich auf dem Flur spähen konnte. Ich sah wie eine Wache eine blutverschmierte Frau wegbrachte. Ich erkannte sofort das sie tot war. Sie hatte überall tiefe Schnittwunden und trug nicht mehr als ein fetzten Stoff. Überall waren Löcher in dem Stoff was vorher vielleicht ein Kleid war. Sie bedeckten nichtmal ihre intime stellen. Die Erkenntnis traf mich wie ein Schlag. Es war die Frau von nebenan. Die Frau die gelitten hat und um hilfegerufen hat. Die Frau der ich nicht helfen konnte sie vor so einer tat zu schützen. Sie tat mir unendlich leid da niemand sowas verdient hat. Ich bin froh das sie dieses Leid nicht mehr ertragen muss. Sie ist jetzt sicher irgendwo da oben vielleicht direkt neben meiner Familie die mich schon erwartet. Das Bild ihrer Leiche erscheint immer so bald ich meine Augen schließe. Es ist wie ein Fluch. So bald meine Augen zu sind seh ich ihren blutverschmierten Körper in den Armen der Wache. Die Wache hätte auch der Täter sein können kam mir der Gedanke. Die ganze Nacht traute ich mich nicht einzuschlafen. Ich wollte es einfach nicht mehr sehen. Ich wollte es einfach nicht mehr hören. Vergessen. Ja vergessen will ich das alles. Die Erde ist nicht mehr das was es einmal war. Sie ist ein einziger Schandfleck. Unnatürliche Wesen beherrschen was eins die Erde war. Sowas sollte es einfach nicht geben. Die ganzen Menschen die ums Leben kamen. Der jahrelange Krieg. Man wusste nicht wer ein Mensch war und wer ein Werwolf. Man erkannte den Feind einfach nicht. Sie konnten problemlos unter uns Menschen gelebt haben ohne bemerkt zu werden. Sie hatten durch ihre guten Tarnung und ihren Fähigkeiten einige Vorteile. Gegen ihre Fähigkeiten kamen Menschen einfach nicht an. Schon wieder Schwelge ich in Gedanken wie zur Zeit sehr oft. Ich sitze in meiner Ecke mit meinem Kopf auf meinen Knien. Ich saß in dieser Position die Tage sehr oft. Ich bin müde und mir fallen die Augen immer wieder zu. Die Bilder und schreie Hallen wieder durch mein Kopf. Ich kann es nicht aufhalten und schlafe ein. Die Bilder und schrei verfolgen mich bis in meine Träume.

Leider nicht so lange aber ich wollte euch nicht mehr warten lassen.

MoonriseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt