Achtzehn

8.3K 461 11
                                    

"Königin erwachen sie" spricht eine Männerstimme der ich dem Arzt zuordnen kann. Er ist der einzigste der mich so nennt oder überhaupt mit mir so richtig spricht. Ich öffne meine Tränen beschmierten Augen. Ich wische mir mit meiner Hand über mein Augen. Ich habe es nicht bemerkt wie ich im Schlaf geweint hab. In meinem Traum sah ich sie. Wie sie vergewaltigt wurde und letztendlich umgebracht wurde. Ich schüttle meinen Kopf niedergeschlagen. Ich will es einfach nur vergessen. Ich komme damit physisch nicht klar es ist als hätte es sich in mein Hirn eingepflanzt. Es macht mich einfach krank und kaputt. "Ich habe ihre werte untersucht und sie haben eine Blutvergiftung. Ich werde ihnen jetzt täglich etwas spritzen müssen damit es schnell alles wieder verheilt. Im Impfstoff ist Werwolf Urin da es eine heilende Wirkung bei Menschen hat. Man muss es nur mit den richtigen Kräutern vermischen und schon hat es magische Wirkungen bei Menschen. Bei Werwölfen funktioniert es leider nicht so leicht aber da sie schnell heilen ist es nicht so das Problem. Es tut mir übrigens sehr leid das ich die Tage nicht da war aber wir hatten einen ziemlich starken Verletzten und ich musste mich drum kümmern. Ich frage mich echt wie man es schafft Glas zu verschlucken. Er hat sich ganze Organe dadurch verletzt und wir mussten schnell handeln. Daher hatte ich echt keinen zeit um hier vorbei zu schauen. Ich hoffe sie verzeihen es mir mein Königin" erklärt er mich und verbeugt sich am Ende. Ich nicke einfach und verdaue die Informationen. Werwolf Urin hat also eine heilende Wirkung bei Menschen damit könnte man viel leben retten die jetzt noch am seidenen Faden hängen. Ich musste nur erlernen wie man das mit den Kräutern vermischt. Diese Idee ist wirklich gut aber leider doch zu unmöglich. Ich würde es hier nicht heil überleben. Es ist wie vom Schicksal bestimmt das mein Leben hier in diesem Schloss endet. "Könnten Sie mir das nächste mal neue Klamotten mitbringen?" Frag ich ihn. Es hört sich wie zuvor komisch an wenn ich spreche. Ich bin meine eigene Stimme gar nicht mehr gewohnt und sie klingt anders als sie es vor ein paar Jahren hat. Mit meiner Mutter hatte ich auch nicht mehr so viel gesprochen da sie wirklich starke Depressionen hatte und ich sie mit allem nur noch mehr belastet hätte. "Aber natürlich. Ach wie konnte ich nur so doof sein und sowas wichtiges vergessen können. Ich hätte selber dran denken müssen ihnen neue Klamotten mit zu bringen. Ach ich als Arzt darf doch nicht vergesslich sein. Diese Vergesslichkeit ist echt schlimm. Ich habe letztens erst vergessen was ein Patient hat und dann hatte ich echt Probleme. Wir mussten ihn neu Röntgen lassen und sowas. Seit dem schreibe ich mir alles in ein Notizheft. Leider habe ich vergessen wo ich es abgelegt hab. Könnte ich mich vielleicht setzten?" Fragt er mich höflich und zeigt auf das Bett Ende. Ich nicke ihm aus der Ecke zu in der ich sitze und er setzt sich auf das bettende. Der Arzt ist eine ziemliche Quasselstrippe aber ich habe komischer weise nichts dagegen. Es tut gut nicht nur in seinen eigenen Gedanken zu schwelgen. Ich gucke ihn zu wie es in seiner Hosentasche nach etwas sucht. "Gucken Sie mal hier.. Das ist der Zahn meiner jüngsten Tochter. Die Zahnfee wird heute Nacht kommen und ihr etwas da lassen. Der Zahn sollte eigentlich nicht in meiner Hosentasche sein aber ich habe es vorhin auch erst bemerkt. Ich habe ihn nicht mit Absicht eingepackt. Eigentlich sollte er noch in einer Dose im Wohnzimmer liegen" beim erzählen hat er die ganze Zeit ein großes grinsen im Gesicht aber keins was einem Angst macht. Ein schönes Lächeln wenn man an etwas denkt was man liebt. Es gefällt mir zu hören wie er so einfach über etwa spricht. Er spielt mit den Zahn in der Hand und lächelt ihn an.

MoonriseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt