Dreißig

5.9K 344 15
                                    

Das Leben geht Berg ab und Berg auf doch mittlerweile habe ich das Gefühl das ich schon so tief bin das ich es einfach nicht mehr schaffe den Berg zu besteigen. Es ist kein Leben aus Tiefs und Hochs sondern besteht nur aus den Tiefs. Es gibt kein Mensch der mir mein Leben lebenswert macht. Sie sind alle weg. Sie sind tot und ich werde sie auch nie wieder bekommen. Mein momentanes Umfeld ist ein Schloss voll mit Werwölfen. Die Hölle eines Menschens. Die Angst jede Sekunde Höllenqualen zu erleiden ist stets da. Mein Leben besteht aus Flucht und Angst. Vielleicht soll das alles einfach nicht sein. Vielleicht bin ich einfach nicht für das Leben gemacht. Evan will das alle Menschen sterben das kann er haben. Wütend laufe ich aus dem Zimmer heraus. Die Tür lasse ich einfach offen. Es wird keine Rückkehr geben. Ich werde niemals eine eigene Familie besitzen. Ich werde nie einen Mann haben geschweige Kinder. Ich könnte es Ihnen nicht antuen in dem wissen das sie nie ein erfühltes leben haben könnten. Das ist kein Leben welches lebenswert ist. Ich nehme die Kurve Richtung Küche und stoße dabei gegen einen Wächter. Ich habe Evan seit zwei Wochen nicht mehr gesehen. Ich war die ganze Zeit alleine in dem Zimmer eingesperrt. Die Stille hat mich verrückt gemacht. Die vier Wände haben mich verspottet. Die Wache begutachtet mich skeptisch. "Wer sind Sie Miss?" Fragt er mich verwundert. Verdattert blicke ich ihn an. Er weiß nicht wer ich bin. In meinem Kopf bildet sich ein Plan. Ein Ausweg aus allem der nicht der tot ist. "Melinda ist mein Name. Ich war dafür zuständig die Einkäufe in die Küche zu bringen doch jetzt finde ich hier einfach nicht mehr raus" rede ich mich raus. Melinda der Name meiner Mutter. Ich beobachte genauestens die Körpersprache von der Wache. "Ja das Schloss ist gigantisch und man verläuft sich hier schnell. Ich bringe sie hier raus Miss" sagt die Wache und läuft schon los. Ich folge ihm stille. Er hat mir alles abgekauft.

Ich bin tatsächlich draußen. Ich bin frei und lebe noch. Es gab doch noch einen Ausweg. Es schien alles Ausweglos doch ich habe es geschafft. Es gibt an allem nur einen hacken. Ich bin irgendwo mitten in der Stadt. Um mich herum laufen Werwölfe rum. Ein lächeln in ihrem Gesicht. Vollgepackt mit Tüten. An jede Ecke ein Imbiss mit verschiedenen Snacks aus Fleisch. Die Werwölfe um mich herum nehmen mich nichtmal wahr. Sie laufen an mir vorbei und beachten mich nicht. Es ist als wäre ich unsichtbar. Als wäre ich nicht hier. Ich werde nur noch aus dem allen hier noch ein Weg in den Wald finden dann bin ich zuhause wenn man es so nennen kann doch wo sollte ich sonst hin. Das Gefühl von leere liegt mir schwer im Magen. Ich würde so gerne endlich wieder was essen. Ich habe mich die letzten zwei Wochen geweigert groß was zu essen. Es war wie ein Hunger Streik nur mit mir selbst. Es war ein Streik gegen das Leben. Ich mache ein Schritt nach dem anderen einfach grade aus. Ich habe keine Ahnung wo die Wache mich hier hin gebrach hat aber ich sehe hier weit und breit nicht den Wald.

MoonriseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt