Dreiunddreißig

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Nach langem überlegen wurde mir bewusst das im Grunde genommen es nichts dafür kann. Meine weiche Seite gewann und überzeugte mich dazu dem Geschöpf zu helfen. Aus dem Müll schnappte ich mir ein Deckel einer Blechdose und schnitt damit die Haut auf so das ich den Chip erblicke. Er blinkt rot und gibt ein leises Brummen von sich. Ich entferne den Chip aus der Haut des Geschöpfes. Sofort findet die Verwandlung statt. Das Fell zieht sich ein so wie die Schnauze und aus dem Geschöpf wird ein junges Mädchen. Sie könnte in meinem Alter sein wenn nicht etwas jünger. Ihre Augen sind fest zusammengekniffen und ihr Körper ist sichtlich angespannt. Ihre Haare sind verstrubbelt und liegen ihr durcheinander aufem Kopf. Sie sieht als Mensch genau so schlimm mal aus wie als Tier. Ihre Narbe verläuft von ihrer Augenbrauen durch das Auge bis zum Nasenflügel. Ihr Bein ist voll mit Blut an der Stelle wo ich es aufgeschnitten hab. Sie liegt wie Gott sie geschaffen hat vor mir. Nackt. Schnell fische ich etwas aus dem Müll und lege es ihr über. Für ihr Bein reiße ich ein Stück Stoff von meinem Kleid und binde es um die Stelle so dass das Blut gestoppt wird. Lange Zeit ist es still. Ich beobachte wie sie sich quält und mir gehen tausend Gedanken durch den Kopf. Ich habe ihr vielleicht das Leben gerettet. Einer Werwölfin. Und viele Leben beendet von anderen Werwölfen. Wieso das alles nur? Wieso hab ich sie nicht einfach sterben gelassen wie die anderen? Sie öffnet ihre Augen und mich strahlen klare grüne Augen an. "Lebe ich noch?" Fragt sie mich hustend. Etwas verblüfft nicke ich einfach stumm. "Das wundert mich. Ich hätte schwören können das weiße Licht gesehen zu haben oder ich habe einfach nur überreagiert" Krätze sie und lacht. Mein Blick wird noch verwirrt und ich starre sie nur noch an. "Wieso hast du mich gejagt?" Frag ich sie grade heraus. Sie wischt sich eine Strähne aus dem Gesicht bevor sie mir antwortet. "Ich brauchte Hilfe und da du ein Mensch bist dachte ich würdest mir helfen können. Ein Werwolf wüsste sofort was los ist und hätte mir nicht geholfen" erklärt sie mir. Sie wusste also das ich ein Mensch bin und sie hat mich nur gejagt damit ich ihr helfe. Ich dachte auch noch das es mich töten wird. Ich bin um mein Leben gelaufen und das umsonst. Naja eine Frage bleibt mir noch. Wieso würde ein Werwolf ihr nicht helfen und was ist das für ein Chip? Die Antwort wüsste ich gern. Ich blicke zum Chip der neben mir auf dem Boden liegt. Der blinkt immer noch rot und gibt leise Geräusche von sich. "Wieso würde dir keiner der Werwölfe helfen und was war das für ein Chip?" Frag ich sie neugierig. Die Tatsache das sie einer dieser Biester ist ist wie vergessen.

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