Fünfundzwanzig

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"Ich bringe dich gleich zu Bett doch erst esse ich auf" sagt Evan der König und wirft mir ein kurzen Blick zu bevor er sich wieder seinen vollen Teller mit essen widmet. Er schaufelt sich eine Gabel voll mit essen in den Mund und das immer und immer wieder bis sein Teller endlich leer ist. Er nimmt sein Weinglas in die Hand und lehnt sich zurück. Genießerisch nimmt er ein Schluck seines Weins mich lässt er nebenbei links liegen. Ich blicke gelangweilt durch den Raum. Ich passe hier nicht rein bemerkt er es nicht selber? Ich könnte noch ein paar Jahre allein im Wald leben. Mein langweiliges und trostloses Leben weiter leben. Ein Leben kann man es nicht nennen.
Wenn ich es mir recht überlege wäre das keine Option mehr. Der letzte Sinn meines Lebens war es einige Werwölfe umzubringen und den König was ich jedoch nicht geschafft habe. Was soll ich schon mit meinem Leben anfangen wenn ich es mit niemandem teilen kann? Ein Leben alleine ist kein Leben.
Ein räuspern unterbricht meine Gedanken. Wartend blicke ich Evan an von dem das räuspern kam. "Wir können nun" berichtet er. Er stellt sein mittlerweile leeres Weinglas auf dem Tisch ab und erhebt sich dann.
Ich mache es ihm nach und stehe auf. Ich schiebe den Stuhl zurück an den Tisch und wende mich wieder zu Evan. Stirnrunzelnd blickt er an mir herunter. Angeekelt verzieht er das Gesicht nachdem er mich intensiv gemustert hat. Er schüttelt mit seinem Kopf bevor er den Stuhl zurückzieht  den ich grade eben noch an den Tisch geschoben hab und drückt mich auf den herab. Er verschwindet mit schnellen Schritten aus dem Raum ohne vorher etwas zu sagen. Verwirrt blicke ich zu Boden. Was soll ich nun tuen?
Hier sitzen bleiben und auf ihn warten oder einfach gehen? Ich wische meine schweiß nassen Hände an meinen Knien ab. Ich habe gar nicht bemerkt wie sehr ich schwitze. Es ist Angstschweiß.
Das quietschen einer Tür ertönt wieder und ich blicke in die Richtung. Der König hat ein graues sauberes Kleid in der Hand. Es sieht hochwertig aus und wunderschön. Ich habe noch nie zuvor so ein Kleid gesehen. Zuvor hatte ich immer nur die alten dreckigen fetzten an. Ich blicke an mir herunter und betrachte mein zerfetztes Kleid. Überall sind Löcher und große rote Flecken außerdem müffelt es unangenehm.
"Zieh das hier an und dann bringe ich dich zu deinem neuem Zimmer" fordert er mich auf und reicht mir das Kleid. Selbst der Stoff fühlt sich weich und einfach perfekt an. Es ist einfach mal was komplett anderes und es gefällt mir besser als meine vorigen Klamotten doch das ist kein Wunder.
Evan zieht mich etwas unsanft wieder hoch und schiebt mich Richtung Tür. Er öffnet die Tür und gemeinsam verlassen wir den Raum. So bald wir den Raum verlassen haben läuft das Personal schon eilig in dem Raum. Sie müssen jetzt alles wieder aufräumen. Während sie an uns vorbeilaufen blicke sie stur zu Boden als dürften sie uns nicht anblicken was wahrscheinlich sogar stimmt. Nachdem wir durch einigen Fluren gelaufen sind halten wir an.
"Hier kannst du dich umziehen" sagt er und öffnet mir eine weiße Tür. Ich trete zaghaft in den Raum und sofort wird die Tür mit einem lautem Knall geschlossen. Das Licht leuchtet auf und ich blicke mich um.

Wie findet ihr das Kapitel?💗

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