Versteckt gehe ich leise und vorsichtig, hinter den Bäumen, ums Schloss herum.
Ich bin froh, dass dieses Gelände mir dies gestattet, ansonsten hätte ich keine Möglichkeit, mich hier so getarnt fortzubewegen.Suchend blicke ich mich nach einem Hintereingang um.
Sowas muss es hier doch geben, denke ich mir verzweifelt.
Ich kann doch nicht einfach den Haupteingang nutzten, das ist viel zu auffällig.Auf dem Plan steht es doch schwarz auf weiß, dass es einen Hintereingang gibt.
Den Plan habe ich von den Wachen, ich habe ihn einfach der Wache gestohlen.
Selber schuld, wenn er diesen mit sich trägt.
Sie schienen noch nicht lange hier zu arbeiten, ansonsten würden sie sowas ja nicht besitzen.Der Plan zeigt mir den genau Aufbau des Schlosses, es war echt Glück.
Ich bin froh darüber, dass ich die Leichen noch einmal durchsucht habe.
Ohne den Plan würde ich hier herum irren und müsste wahrscheinlich den Haupteingang benutzen, was ich auch tuen muss, wenn ich den blöden Hintereingang nicht finde.
Das kann doch nicht wahr sein, frustriert raufe ich mir durch die Haare.Der Hintereingang sollte genau hier sein, aber hier ist keiner.
Verwirrt blicke ich auf meinen Plan, dass kann doch nicht wahr sein.
Schnell laufe ich auf das Schloss zu, in ein anderes Gebüsch.Plötzlich seh ich in der Wand einen eingebauten Knopf.
Ich drücke ihn und die Wand verschiebt sich.
Lächelnd klopfe ich mir innerlich auf die Schulter.
Gut, dass ich so aufmerksam bin, anders als die Wachen.Ich trete leise ein und der Eingang schließt sich sofort wieder hinter mir.
An den Wänden sind Fackeln, eine davon nehme ich mir und laufe den dunkeln Gang entlang.
Von weitem sehe ich schon eine alte Steintreppe, die nach oben zu führen scheint.
Ich denke meinen Blick auf den Plan, um zu schauen, ob ich hoch muss.
Der Plan sagt mir, dass ich die Treppe hinauf gehen muss.Vor der Treppe bleibe ich nachdenklich stehen.
Die Treppe führt wirklich sehr weit nach oben. Kopfschüttelnd mache ich mich auf dem Weg nach oben.Nach einer Zeit, höre ich Schritte.
Schritte, welche die Treppe runterführen, es kommt mir also jemand entgegen.
Schnell lehne ich mich an die Wand und halte meine Waffe vor mir gerichtet.
Wenn sie kommen, werde ich sie einfach schnell umlegen.
Ich muss mich echt beeilen, bevor man die ganzen Leichen findet.Eine Wache kommt in mein Blickfeld und ich erschieße ihn schnell.
Kurz darauf, kommt hinter ihm ein kleines Mädchen hervor.
Sie guckt mich mit großen Augen an, bevor sie sich in einen kleinen Welpen verwandelt.
Sie stürmt auf mich los und ich weiß nicht was ich tuen soll.Ich kann doch kein Kind umbringen, ein so unschuldiges Wesen.
Ich versuche sie mit meinen Armen wegzudrücken, aber sie trifft mich einige Male mit ihren Krallen.
Sie ist ein Werwolf und ich muss es einfach tuen, es bleibt mir keine andere Option.Ohne groß nachzudenken, schieße ihr in den Bauch.
Ich musste es tuen.
Ihre Augen verblassen und werden weiß.
Ihr Körper fällt Schlapp auf mich drauf.
Das Leben weicht aus ihrem Körper und hinterlässt nur einen kleinen Welpenkörper.
Ich habe ein Kind auf dem Gewissen, auch wenn es ein Werwolfkind war, es ändert nichts an der Tatsache.Ich fühle mich schlecht, so schuldig und erbarmungslos, wie ein Monster.
Es hätte nicht passieren dürfen, sie war im falschen Moment, am falschen Ort.
Ich schäme mich und will es einfach vergessen, es nagt an mir.Mit meinem schlechtem Gewissen stehe ich auf und geh die Treppe weiter hinauf.
Ich kann darüber nicht weiter nachdenken und kann sie nicht mehr sehen.
Ich bin froh, dass ich sowie nicht mehr lange leben werde, ansonsten würden mich die Schuldgefühle umbringen.
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Moonrise
WerewolfWir schreiben das Jahr 3451. Vor ungefähr 260 Jahren haben die Werwölfe die Herrschaft der ganzen Welt an sich gerissen. Es herrschte ein grauenhafter Krieg, wodurch unzählige Unschuldige starben. Mehr als die halbe Weltbevölkerung wurde ausgelöscht...