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Nach einer mehr oder weniger entspannten Stunde mit den Mädchen, wird es mir doch etwas zu anstrengend. Ich war eigentlich in letzter Zeit fast immer alleine und gleich vier redselige Mädchen dasitzen zu haben, überfordert mich dezent.

„So, ich muss jetzt mal los, ich muss noch einiges erledigen bevor mich Alexander abholt." Entschuldige ich mich vom Tisch und bemerke umgehend meinen Fehler. Das hätte ich nicht sagen sollen, denn sofort habe ich die ungeteilte Aufmerksamkeit der Mädchen auf mir lasten.

„Alexander Mitchel?" fragt Liv und schüttelt ihre roten Haare ungläubig, aber sie lächelt dabei immerhin.

„Ja?" ich versuche es möglichst unspektakulär klingen zu lassen, aber leider ohne Erfolg.

„Wieso holt er dich ab? Geht ihr zusammen aus?" Als ich nur stumm meinen Kopf schüttle höre ich leises kichern von den Mädchen. „Es hat was mit einem Plan zu tun. Richtig?" Als ich mich an Holly wende und nachfragen will was das heißen soll, steht er plötzlich neben mir. Erschrocken zucke ich zusammen.

„Man, du hast mich total erschreckt." Sage ich und er grinst mich nur an. Sein Grinsen erreicht leicht seine grünen Augen und bringt sie zum strahlen.

„Bevor du fragst: Ja das sind meine Freunde, deswegen wissen sie vom Plan." Grinst er und setzt sich auf meinen Platz, drei Jungs folgen ihm und besetzen damit alle Plätze am Tisch. „Willst du nicht noch etwas bleiben, Cara?" fragt er dann plötzlich. Schnell lasse ich meinen Blick über den Tisch wandern und sehe ihn dann verwundert an.

„Nein, danke. Ich muss noch was erledigen, außerdem ist kein Platz mehr." Grinse ich und sehe dann in die Runde. „Naja, man sieht sich." Verabschiede ich mich und drehe mich zum Gehen um, aber Olivias Stimme hält mich zurück.

„Wärst du bereit vorzutanzen?" fragt sie und alle Gespräche am Tisch verstummen.

„Olivia, ich habe dir bereits gesagt, dass ich nicht weiß, ob es eine gute Idee ist." Sage ich, während ich mich zurück zu ihr umdrehe. Kurz reibe ich über meine Augen und sehe sie dann an.

„Nein, du hast gesagt, dass du dir nicht sicher bist ob der Zeitpunkt geeignet ist." Wirft Holly ein und daraufhin vergrabe ich mein Gesicht in meinen Händen. Ergeben seufze ich auf.

„Okay, ich werde es mir überlegen." Sage ich und grinse ihnen schwach zu, dann flüchte ich quasi aus dem Café und verziehe mich nach Hause. Meine Mom ist wie zu erwarten auf der Arbeit, aber eigentlich bin ich darüber sogar ziemlich froh, endlich mal Zeit nur für mich.

Ziemlich fertig vom heutigen Tag schmeiße ich mich in mein Bett und ziehe mir die Decke über den Kopf. Was hab ich mir da nur angefangen? Ich hab mich an einem Tag mit Alexander Mitchel verbündet, hab quasi zugestimmt einem Team beizutreten und hab eine Schlägerei zwischen meinem Bruder und meinem Ex Freund aufgehalten und irgendwas sagt mir, dass der ganze Stress noch nicht vorbei ist. Schnell sinke ich in einen traumlosen Schlaf.

Aber nur wenig später werde ich durch ein klingeln an der Haustür wieder geweckt. Genervt schwinge ich meine Beine aus dem Bett und schleppe mich die breite Treppe hinunter um die Tür zu öffnen. Als ich die Tür öffne und sehe wer davor steht, will ich sie am liebsten sofort wieder zuschmeißen, jedoch reiße ich mich zusammen.

„Wow, wie siehst du denn aus?" fragt Diane und streicht sich ihre grauen Haare aus dem Gesicht.

„Ich hab gerade geschlafen." Sage ich, um Fassung bemüht.

„ohhh..." kommt es nur von allen vier Mädchen.

„Tja jetzt nicht mehr, also kommst du jetzt mit." Sagt Cleo und Olivia schnappt sich meine Tasche, die auf der Garderobe hängt und sieht hinein.

„Hey, hol deine Geldtasche." Fordert sie mich auf. „Wir gehen shoppen." Grinst sie. Verdattert sehe ich sie an. Wie bitte? Sie stürmen einfach in mein Haus, wecken mich und sagen mir dann, dass ich shoppen gehe? Bin ich im falschen Film gelandet?

„Naja, du hast sicher keine passenden Klamotten für ein Date im Süden." Lacht Holly über meinen Gesichtsausdruck.

„Was ist an meinen Klamotten falsch?" frage ich leicht beleidigt.

„Nichts, ehrlich, aber du fällst auf wie ein Fuchs im Hühnerstall." Sagt Olivia und streicht leicht über meine Wange. „Ehrlich, ich weiß, dass es ein mega Klischee ist, aber unsere alten Damen sind totale Tratschtanten und wenn du bei ihnen Eindruck schindest, bist du nicht mehr ‚das komische Mädchen aus Kalifornien' sondern, dann gehörst du dazu. Glaub mir, das willst du." Sagt sie und lächelt mir zu. Ergeben seufze ich und hole meine Geldtasche aus der Küche. Als wir aus unserem Haus gehen, bleibe ich überrascht stehen. Ein schwarzer Pick Up Truck steht vor unserer Tür.

„Shotgun!" ruft Diane und sprintet auf den vorderen Platz zu. So schnell kann ich gar nicht reagieren sitzt sie im Auto und schnallt sich an. Holly steigt ebenfalls vorne ein und setzt sich hinters steuer.

„Komm schon, wir wollen heute noch nach Paradise Valley." Sagt Olivia und zieht mich mit sich. Zum ersten Mal sitze ich in so einem großen Wagen, die sieht man in Kalifornien kaum.

Nach einer halben Stunde sind wir in der Paradise Valley Mall angekommen und ich habe in meinem ganzen Leben noch nie so viel schöne Natur gesehen, wie auf dem Weg hier her. Ich meine es ist zwar quasi eine Wüste, aber mit dem stechend blauen Himmel heute sieht sogar die Würste unglaublich aus.

Schnell springe ich aus dem Auto, als mein Handy piept.

Mom: Hey Süße, Wo bist du? Ist dein Bruder noch bei den Nachbarn, oder seit ihr zusammen unterwegs? Küsschen.

Achja, ich habe total vergessen, dass ich Mom Bescheid geben sollte. Schnell tippe ich eine Antwort.

An Mom: Nein ich hab Aaron nicht abgeholt, ich bin mit Freunden in der Paradise Valley Mall, sie meinen ich falle auf wie ein Fuchs im Hühnerstall. Ich werde mir neue Sachen besorgen. Küsschen.

Nach guten zwei Stunden sind wir endlich fertig mit Shoppen und ich habe so viele Tüten, dass mir die Mädchen sogar tragen helfen müssen, aber immerhin bin ich jetzt für alle Jahreszeiten hier ausgerüstet.

„Okay, jetzt geht's zu dir, dich fertig machen." Sagt Olivia, als wir alles im Auto verstaut haben.

Auf der dreißigminütigen Heimfahrt, reden die Mädchen eigentlich nur darüber, was sie mit meinen Haaren, meinem Make-up und meiner Kleidung anstellen werden, weswegen ich langsam in meine Gedanken abdrifte.

Ich fand es nicht besonders schlimm alleine zu sein, aber es ist schön wieder mal jemanden zu haben mit dem man reden kann und ehe ich mich versehe parkt Holly schon wieder vor meinem Haus.

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