37.

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Auf den Weg zu Alex Haus bin ich wieder zwischen Cleo und Holly eingequetscht, was mich zu der Frage führt, warum immer ich in der Mitte sitzen muss.Gerade als ich das anmerken will, klingelt mein Handy. Als ich auf die Nummer sehe, nehme ich schnell ab.

„Hey, Mom." sage ich, aber ihre gestresste Stimme lässt mich aufhorchen.

„Carissa, wo bist du gerade?" fragt sie mich, ihre Stimme sehr aufgeregt und meine Antwort scheint ihr nicht zu gefallen. „Seht zu, dass ihr euch in Sicherheit bringt, es wurde gerade eine Tornado Warnung durchgegeben. Die Sirene müsste jeden Mome..." dann wird sie von einem lauten Signalton durchbrochen. „Moment losgehen." wiederholt sie ihre letzten Worte noch einmal lauter, aber noch bevor ich auch nur ein Wort sagen kann, um die anderen zu warnen, gibt Liv schon vollgas.

„Wir sind gleich bei Alex, sie haben einen Keller und ein Steinhaus, da kann nicht so viel passieren." sagt Liv und fährt nun noch schneller. Normalerweise währe mir unwohl dabei fast 140 über diese eher unübersichtliche Straße zu brettern, aber die Aussicht auf einen Tornado lässt diese Angst verblassen.

„Okay Mom, wir sind gleich an der Farm, dort gibt es einen Keller." wiederhole ich Livs Worte, eher um mich selber zu beruhigen, denn sie hat Liv sicher sprechen gehört. Mit dem versprechen ihr zu schreiben, wenn ich in Sicherheit bin und sie auf dem Laufenden zu halten, verabschiede ich mich von ihr und schon tauchen die Lichter der Ranch auf. Als der Wagen anhält springen wir sofort hinaus in den immer kälter werdenden Wind und laufen zu den Jungs, die den Stall abriegeln.

„Wo können wir helfen?" fragt Holly, die als erstes ankommt sofort. Als Alex uns entdeckt scheint ihm ein Stein vom Herzen zu fallen, aber dann runzelt er kurz die Stirn.

„Liv, ich will, dass ihr so viele Decken und Kissen wie nur irgend möglich in den Keller schafft. Es ist keiner zuhause, also könnt ihr alle Betten abräumen, verstanden?" fragt er nach, aber wir sind schon in Richtung des Hauses losgelaufen.

Holly und ich laufen sofort zu den Schlafzimmern und schnappen uns alles was wir tragen können. Etwas verloren stehe ich wenig später wieder im Esszimmer, alle Decken und Kissen die wir finden konnten sind im Keller, sowie die großen Polsterteile der Couch. Die Mädchen schnappen sich gerade noch einige Lebensmittel, damit wir irgendeine Beschäftigung haben während wir warten. Da Tornados selten alleine auftreten, ist es wahrscheinlich dass wir ein bisschen Zeit da unten verbringen.

Als mir etwas anderes einfällt, laufe ich noch einmal hinauf in Alex Zimmer. Gezielt steuere ich auf seinen Kleiderkasten zu, doch es dauert etwas bis ich einige gemütliche Jogginghosen in den Händen halte. Als ich die Treppe hinunter laufe, höre ich schon, dass die anderen in den Keller gehen, während Alex meinen Namen ruft.

„Komme schon." gebe ich zurück und husche dann unter seinem Arm, durch die Tür die er mir aufhält. Wenig später stehe ich mitten in einem fensterlosen Raum, dort haben wir das ganze Zeug einfach auf den Boden fallen lassen. Meine Freude haben sich alle einen Platz gesucht und es sich gemütlich gemacht. Schnell zücke ich mein Telefon und schreibe eine Nachricht an meine Mutter, auf die sie schnell antwortet. Erleichtert lasse ich meinen angehaltenen Atem entweichen und sehe, dass einige meiner Freunde immer noch auf ihre Handys starren.

Nur Alex mustert mich. Er sitzt auf einen der großen Polster, die wir von der Couch mitgenommen haben.

„Alles okay?" Als ich nicke, schenkt er mir ein süßes Grinsen und wieder einmal bewundere ich seine Grübchen, die sein Gesicht nur um so perfekter wirken lassen. Mit großen Schritten gehe ich auf ihn zu und lasse mich neben ihm nieder. Doch er schiebt sich ohne großen Aufwand hinter mich, sodass mein Rücken gegen seine Brust lehnt, fast augenblicklich legt er seine Arme um mich und legt sie in meinem Schoß ab. Ich stütze meine Ellbogen auf seinen Knien ab und lehne mich in seine Umarmung zurück. Mein Kopf fällt auf seine Schulter zurück und ich sehe ihm dann in die Augen.

„Wo ist deine Familie? Geht es ihnen gut?" frage ich ihn. Er schenkt mir noch so ein bezauberndes lächeln.

„Meine Eltern und Kath sind bei unseren Verwandten in Texas und Jay ist im College, dort gibt es einen Panikraum, das heißt er ist okay." Sagt er und seine Stimme ist entspannt, was sich auf mich überträgt.

„Ich bin eigentlich sogar froh, dass wir heute nicht zu dieser Party können." sage ich und sehe ihn wieder an. Kurz spannen sich seine Muskeln an. „Nein, nicht wegen Finn." beruhige ich ihn. „Ich bin einfach gerade total müde." murmele ich und sehe wieder zu den anderen, die langsam ebenfalls beginnen Scherze zu machen und sich zu unterhalten.

Schnell lockert sich die Stimmung auf und als Jayden dann das Radio anstellt, ertönt sofort die Stimme des Nachrichtensprechers, der alle auf dem Laufenden hält. Anscheinend hat sich der Sturm noch nicht vollständig gebildet, aber fast. Auch wenn er etwas von uns entfernt ist, sind wir nicht über dem Berg. Solche Stürme sind unberechenbar.

Als ich der Stimme lausche, überkommt mich plötzlich ein Schauer, da fällt mir meine Idee von vorhin wieder ein.

„Mädels. Ich hab uns was mitgebracht", sage ich und löse mich von Alex. Kurz darauf durchquere ich den Raum und werfe je eine Jogginghose zu einem Mädchen.

„Oh, Cara! Du bist ein Genie." ruft Holly und steht ebenfalls auf, wobei sie ihren Rock festhält, damit er nicht hoch rutscht.

Kurz gehen wir in einen anderen Raum um die Partykleidung gegen etwas bequemeres zu tauschen. Mit Alex' Hose ist es um einiges besser, auch wenn sie mir etwas zu lang sind und es sieht etwas eigenartig aus, das enge Shirt mit der weiten, zu großen Hose, aber mir soll es egal sein und auch wenn gerade ein Sturm über uns hinwegfegt, ist es ziemlich gemütlich. Fast wie eine riesige Pyjama Party mit allen die ich gerne habe.

„Du hast meinen Kleiderschrank geplündert?" fragt er lachend und als ich nur nicke und ihn schuldbewusst ansehe, küsst er meine Stirn.

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