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Ein wunderbares Gefühl der Richtigkeit überkommt mich und als mich sein Duft einhüllt, fällt mir auf, dass ich in diesem Moment nirgends anders sein will, als in seinen Armen. Sein Duft überrascht mich, er riecht sowohl süß als auch holzig, was mich fast wahnsinnig macht. Ich habe mal gehört, dass man einen Körpergeruch besonders angenehm findet, wenn er zum eigenen passt und man instinktiv Parfums aussucht, die den eigentlichen Körpergeruch verstärken und in diesem Moment bin ich mir sicher, noch nie jemanden getroffen zu haben, der so gut riecht.

„Weißt du, ich frage mich, wie kann man jemanden wie dich nicht mögen?" fragt er, zieht sich aus der Umarmung zurück und sieht mir direkt in die Augen. Seine grünen verhaken sich sofort in meinen blauen und scheinen sie gar nicht mehr frei geben zu wollen. Etwas verwirrt warte ich auf eine Erklärung, wieso sollte ich anders als andere sein? Aber ich warte vergebens.

Noch bevor ich nachdenken kann, was ich tue, überwinde ich den restlichen Abstand zwischen uns und lege meine Lippen auf seine. Automatisch fahren meine Hände durch seine Haare und ziehen ihn näher zu mir. Zuerst ist er etwas geschockt, doch als er sich etwas erholt hat legt er seine Hände an meine Hüften und zieht mich näher zu sich. Er erwidert meinen Kuss mit einer solchen Hingabe, dass ich beinahe in seinen Armen zerschmelze.

„Wow, Cara. Du gehst aber zur Sache." Meldet jemand hinter mir, dann spüre ich wie sich große Hände um meine Taille schließen und mich von Alex wegheben. Nach einem kurzen, leider erfolglosen Versuch gebe ich es auf mich gegen die Hände zu wehren und akzeptiere, dass ich leider keine Chance habe. Verwirrt drehe ich mich um und sehe direkt in die bekannten, blau grauen Augen. Hinter mir höre ich Alex leise grummeln und das tiefe Geräusch jagt einen Schauer über meinen Körper.

„Jaden! Was soll das?" frage ich ihn wenig einfallsreich.

„Naja, während Di, Holly und Liv fast gestorben wären, weil ihre ‚Couple Goals' endlich aufgehen, was auch immer sie damit sagen wollen, hätten wir" und damit macht er eine Handbewegung die Marvin, Nick und natürlich ihn einschließen, „uns fast übergeben, musst du wissen. Und bevor es so weit gekommen ist, habe ich das ganze vorerst auf Eis gelegt." Etwas genervt von seinem kindischen Verhalten schnaube ich und werfe ihm demonstrativ meine Haare ins Gesicht.

„Was macht ihr überhaupt hier?" fragt Alex und wirft einen Arm um seine Cousine um sie von ihrem aufgeregten auf- und abhüpfen zu hindern.

„Wir haben Cara gesucht, nachdem wir wussten, dass du sie mit dir nach Hause ist, haben wir einfach hier begonnen." Sagt Di und grinst mich mit einem breiten Lächeln an. Diese ganze Situation ist zu schräg. So schräg, dass ich keine Ahnung habe wie ich mich verhalten soll. Deswegen stehe ich einfach mit einem leichten Grinsen neben den anderen und höre dem Gespräch zu.

„Zum Glück, ihre Mom denkt Cara ist bei dir, Liv." Entschuldigend sieht Alex sie an, aber sie grinst nur. Während Liv auf mich zukommt und mich kurz umarmt, flüstert sie mir nur leise ins Ohr, dass ich ihr nachher alles erzählen muss. Inzwischen ist ein angeregtes Gespräch ausgebrochen, dem ich nur halbherzig lausche. Bis etwas meine ungeteilte Aufmerksamkeit verlangt.

„Ich hab Hunger!" rufe ich aus und springe Jaden quasi in die Arme, da er sich gerade umdreht, als ich mich auf seinen Rücken werfen will. Mehr oder weniger Geschickt fängt er mich auf um mich kurz darauf etwas irritiert anzusehen. Zum Glück hat er Reflexe sonst würde ich vermutlich am Boden liegen.

„Wann hast du keinen Hunger, Kalifornien?" fragt mich Nick lachend und strubbelt durch meine Haare, nachdem mich Jaden wieder auf meine Beine gestellt hat. Kurz überlege ich, dann lache ich aber nur und zucke meine Achseln. Was kann ich dafür, dass ich meistens was Essen kann?

Als die köstlich riechende Pizza vor meiner Nase abgestellt wird, knurrt mein Magen schon bestimmend. Kurzes Gelächter bricht aus, doch wenig später machen sich alle über ihr Essen her.

Als mein Handy vibriert ziehe ich es schnell aus meiner Tasche und sehe nach wer mich anruft. Doch als ich den Namen lese, will ich alles andere als reden.

„Was ist los, Luke?" frage ich, als ich nach kurzer Überlegung dich ran gehe.

„Hey, wann kommst du nach Hause? Mom und Dad müssen mit uns reden." Sagt er so schnell, dass ich ihn beinahe nicht verstehe.

„Ich komme sofort nach Hause." Sage ich ernst. „In zwanzig Minuten bin ich spätestens da." Kurz entschuldige ich mich bei den anderen und mache mich auf den Weg meine Sachen zusammen zu suchen. Etwas verwirrte Blicke folgen mir zwar, aber sonst niemand.

Als ich alles zusammengesucht habe, gehe ich wieder zu den anderen. „Liv? Kannst du mich nach Hause fahren? Ich denke irgendwas ist los." Sage ich und lächle sie etwas starr an. Irgendwie hat mir Lukes Ton Sorgen gemacht. Als Liv zustimmt verabschiede ich mich schnell von den anderen und gehe hinaus.

Wenig später sind wir bei mir zuhause angekommen und ich steige dankend aus Livs Auto aus. Schnell laufe ich die Stufe zu unserer Tür hinauf und reiße die schwere Holztür auf.

Etwas verwirrt stehe ich wenig später im Wohnzimmer, jedoch ist von meinen Eltern weit und breit keine Spur. Mit zusammengekniffenen Augen sehe ich meine Brüder an, die seelenruhig auf der Couch sitzen. Sogar Aaron hat sich den zwei älteren Idioten angeschlossen. Fast automatisch verschränken sich meine Arme vor meiner Brust.

„Aalllssoooo, du warst gestern auf einer Party." Kurz sehe ich Luke verwirrt an.

„Ja? Ich hab dich doch angerufen." Sage ich nur und mustere ihn durchdringend.

„Und hast bei Liv geschlafen?" setzt Cody die seltsame Befragung fort. Als ich nur kurz nicke, fischt Cody sein Handy aus seiner Tasche. Wenig später hält er es mir unter die Nase und was ich darauf sehe, lässt mich kurz meine Augen schließen. Genervt stöhne ich auf und reibe meinen Nasenrücken. Jetzt weiß ich worauf sie hinaus wollen. Auf Codys Handy ist ein Foto zu sehen, auf dem Alex seinen Arm um mich legt, während wir die Auffahrt hinuntergehen, daneben ist eines in dem mir Alex ins Auto hilft und auf der ganz rechten Seite eines in dem er selber in dasselbe Auto einsteigt.

Genervt verdrehe ich die Augen. Machen sie jetzt wirklich deswegen so einen Aufstand? Ich hasse es manchmal, dass meine Brüder so sind.

„Ich muss euch gar nichts erklären. Ich habe mein eigenes Leben und ihr seid nicht da um mich zu bevormunden. Außerdem habt ihr mit Finn auch kein Problem gehabt..." Bevor ich weitersprechen kann, dämmert es mir plötzlich. „Finn." Zische ich und sehe nochmal auf die Fotos. Cody hat sie doch wirklich von Finn bekommen.

„Wir machen uns doch nur Sorgen um dich, C." sagt Aaron plötzlich und unterbricht so meine blinde Wut. Dann umarmt er mich und ich kann nicht anders.

„Das weiß ich, Aaron, aber ich habe mein eigenes Leben und ihr könnt euch nicht immer einmischen." Sage ich und drücke ihn aber trotzdem näher an mich.

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