„Kommst du heute auch zum Spiel?", reißt Alex mich plötzlich aus meinen Gedanken. Verwirrt drehe ich meinen Kopf zu ihm und bemerke zu spät, dass wir nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt liegen. Kurz wird mein Atem unregelmäßig, aber ich fange mich schnell wieder. Ziemlich zeitgleich reiße ich meinen Blick von seinen ebenmäßigen Gesichtszügen los und sehe ihm in die Augen.
„Ja, ich glaube schon. Liv und Di haben mich schon eingeladen." Sage ich und versuche ein Lächeln über meine Lippen zu bekommen. Ziemlich überraschend leuchten seine Augen auf und ein Grinsen stiehlt sich auf sein Gesicht. Bevor ich nur einen Muskel bewegen kann, setzt er sich auf und steht dann auf.
„Wir sollten langsam zurück, sonst stehe ich um sieben nicht auf dem Feld." Sagt er und streckt mir seine Hand entgegen. Seufzend lasse ich noch einmal meinen Kopf zurücksinken, aber nehme dann doch seine ausgestreckte Hand an und lasse mich auf die Beine ziehen.
„Es ist so ruhig hier. Das ist wirklich angenehm." Sage ich und trete einen Schritt zurück, da wir schon wieder ziemlich nahe stehen.
„Wir können ja ein anderes Mal wiederkommen." Sagt er und schnappt sich die Decke, mit einigen flüssigen Bewegungen legt er sie zusammen und wir gehen zurück zu den Pferden. Kurz klopfe ich auf Arrows weißen Hals und kraule Luis Stirn, dann gehe ich unter Arrows Hals durch und schwinge mich auf seinen Rücken. Ich liebe es wie meine Haare hinter mir herfliegen, als wir den Weg zurückreiten. Als wir das letzte Stück noch etwas Galoppieren, verliere ich zwar fast meinen Hut, aber kann ihn doch noch rechtzeitig festhalten. Mit einem geschickten Manöver bremst Alex Lui ein und Arrow kann natürlich nicht anders, als wieder einmal zu Steigen. Weniger Geschickt kralle ich mich in seinem Sattel fest und warte bis er sich wieder beruhigt hat.
„Beeindruckend, wie er auf dich regiert." Sagt plötzlich Justin, der neben mir zum Stehen kommt.
„Ja, er will mich zwar immer nach dem Galopp loswerden, aber sonst geht es." Grinse ich und lasse mir von ihm runterhelfen. Sicher nehme ich Arrows Zügel und führe ihn in den Stall. Mit schnellen Bewegungen sattle ich ihn ab und putze ihn kurz, dann nehme ich sein Zaumzeug, lege ihm das Halfter wieder an und bringe den immer noch ziemlich schweren Sattel zurück. Als ich mich wenig später auf eine Bank fallen lasse und mein Handy hervorziehe, sehe ich, dass Liv angerufen hat und viele Leute zurückgesnaped haben. Die vier Mädchen fragen mich, wie ich zu der Wiese gekommen bin, die ich in meine Story gestellt habe. Als ich ihnen geantwortet habe, wähle ich Livs Nummer und warte, dass sie anhebt.
„Hey!" ruft sie begeistert ins Telefon. Schnell begrüße ich sie auch. „Du kommst doch heute auch mit, oder? Wollen wir uns zusammen fertig machen? Cool, ich bin um halb sechs Stunde bei dir!" sagt sie und legt einfach auf, ohne auf irgendeine Antwort zu warten. Als ich auf meine Uhr sehe, fällt mir auf, dass das nur noch eine Stunde ist. Also stehe ich zehn Minuten später wieder auf und gehe mit einem Apfel, den ich aus meiner Tasche hole, zu Arrow, dann hole ich Blaubeeren aus einer kleinen Dose und gebe sie Lui.
„Kein Wunder, dass er dich so sehr mag, wenn du ihn mit Blaubeeren bestichst." Lacht Alex und tritt hinter mich. Erschrocken drehe ich mich um und sehe ihn an.
„Erschreck mich doch nicht so." lache ich und dann spüre ich eine weiche Nase in meinen Haaren. Lui stöbert wieder mal in meinen Haaren und gerade als ich seine Nase wegdrücken will, stößt er mich in den Rücken. Mit einem geschockten Aufatmen stolpere ich nach vorne und schon spüre ich starke Arme, die sich um meinen Körper wickeln.
„Alles okay?" fragt Alex, seine Stimme nicht mehr als ein tonloses flüstern. Ich bringe nicht mehr zustande als ein kleines Nicken. Seine Arme sind um meine Taille geschlungen und er hat mich instinktiv gegen seine Brust gedrückt. Langsam lege ich meine Hände auf seine Brust und drücke mich leicht weg, damit ich ihn ansehen kann. Da er fast einen Kopf größer ist als ich, brauche ich dafür ziemlich viel Abstand. Als ich in seine Augen sehe, fällt mir auf, dass er ziemlich unsicher wirkt. Unter meiner Hand beginnt sein Herz auf einmal ziemlich schnell zu schlagen und als ich erkenne, was los ist, ist es bei mir nicht anders. Sein Gesicht kommt immer näher, und als er seine Augen schließt, gehen meine fast von alleine auch zu.
„Cara? Wo bist du?" bevor unsere Lippen sich berühren können, höre ich Livs Stimme vom Hof, was uns sofort auseinanderfahren lässt. Schwer atmend stehen wir nun einige Meter voneinander entfernt, als Liv durch das große Tor tritt und uns verwundert mustert. „Was ist denn hier los?" fragt sie und mustert uns skeptisch.
„Nichts." Sage ich und drehe mich zu Lui, welcher sofort neugierig die Ohren aufstellt. Kurz senke ich mein Kinn ein wenig und atme tief ein und aus. „Was machst du hier?" Damit wende ich mich wieder an sie.
„Ich dachte ich hol dich ab, dann können wir noch was essen vor dem Spiel." Sagt sie, dabei kommt sie einige Schritte auf mich zu und hakt sich unter. Bevor ich mich versehe zieht sie mich aus den großen Stallungen und in Richtung ihres Autos.
„Wir sehen uns später, Alex!" ruft sie über ihre Schulter und zieht mich weiter zu ihrem Auto. Schnell winke ich dem immer noch verdutzt aussehenden Alex zu und steige dann ein.
„Also, was war das gerade?" fragt sie, als sie viel zu schnell über die Asphaltierte Straße von der Ranch wegfährt. Kurz erzähle ich was wir heute gemacht haben und dann was sie unterbrochen hat.
„Oooohh." Sie dehnt das Wort ziemlich, was mich genervt mit den Augen rollen lässt. Kurz ist sie still und gerade als ich etwas sagen will, wechselt sie das Thema. „Willst du was essen?" Schmunzelnd mustert sie mich. „Warte falsche Frage: Was willst du essen?"
„Fahren wir ins Diner, auf einen Burger?" frage ich sie, wobei beim Gedanken an Essen mein Magen laut knurrt. Laut Lachend biegt sie wenig später auf den Parkplatz ein.
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Like any other Breakup Story?
Teen FictionDie Fortsetzung von 'Like any other Bad Boy Story?'. Das ist die Geschichte von Cara, der Tochter von Lauren und Zack. Cara lebt gerade mal einen Monat in Golden Meadow, Louisiana und jetzt schon hat sie das Glück verlassen. Weil ihr Vater versetz...