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Die restliche Woche vergeht unglaublich schnell. Aber diese Woche ist es ein besonders langweiliger Freitagnachmittag. Gelangweilt sitze ich auf meinem Bett und starre auf das schwarze Display meines Handys. Ich hab allen Mädels geschrieben, aber keiner meldet sich. Als mein Handy dann endlich grün blinkt, macht mein Herz einen Sprung. Endlich was zu tun.

Leider war die Nachricht anders als ich erwartet hatte.

Von: Finn
Ein Foto, wo ich gerade richtig unelegant von einem Pferd falle, seine Mom hat es geschafft, mein Gesicht perfekt scharf einzufangen, als ich mit einer schrecklichen Grimasse Richtung Boden falle. In meinem Mund sitzt eine blitzende Zahnspange und meine Haare stehen unter dem Reithelm hervor und sind in alle Richtungen verteilt. Grässlich ist wohl das einzige Wort, das mir einfällt.

Schnell tippe ich eine Antwort ein:

Was soll das? Ich weiß, dass du viele solche Fotos von mir hast. Hör sofort auf mich zu belästigen.

Nur wenig später kommt seine Antwort, aber sie überrascht mich nicht wirklich.

Von: Finn
Gut, dass du das weißt. Ich erinnere dich nur daran, du Zwerg

Wie kann er nur so sein? Wie kann ihm alles was wir hatten so egal sein und wieso kann er so gemein zu mir sein, während ich immer noch an ihm hänge? Die laute Stimme meiner Mutter reißt mich aus meinen Gedanken. Sie ruft mich nach unten, schnell springe ich vom Bett auf, stecke mein Handy in meine hintere Hosentasche und laufe die Treppe runter.

„Danke, Misses Bennet. Das ist wirklich sehr freundlich, aber ich wollte eigentlich nur Cara fragen, ob sie ausreiten gehen will." Diese Stimme jagt mir kleine Schauer über den Rücken. Geschickt springe ich die letzten Stufen runter, gerade als meine Mom antwortet.

„Bitte nenn mich Lauren. Ich fühle mich so unglaublich alt, wenn man mich mit Misses anspricht." Lacht sie und dann dreht sie sich zu mir um.

„Ich würde gerne ausreiten gehen, aber ich muss mich noch kurz umziehen und einen Rucksack packen, damit ich nicht verdurste." Während ich spreche zwinkere ich Alex zu und drehe mich dann zu meiner Mom. „Ich bin gleich wieder da, bitte keine Babygeschichten." Sage ich und grinse ihr jedoch zu, sodass sie weiß, dass ich es nicht böse meine.

Kurzentschlossen springe ich die Stufen wieder nach oben und kann nur um Haaresbreite meinem Türstock ausweichen. Schnell schlüpfe ich aus meinem weiten, luftigen Top und streife ein enges schwarzes Top über, darüber werfe ich einen weiten, weißen Pullover, der mir bis über die Oberschenkel geht. Nach kurzer Suche halte ich auch ein Gilet in den Händen, die schwarze Jacke ohne Ärmel ziehe ich darüber und schnappe mir den Cowboyhut, den ich von Jaden bekommen habe und setze ihn auf meinen Kopf. Das ganze ergänzt sich wunderbar durch die schwarze Skinny Jeans über die ich noch kurze braune Stiefel ziehe. Auch wenn dieses Outfit auf den ersten Blick eher weniger hier her passt, hat es doch einen für Louisiana typischen Charme.

Kurz darauf poltere ich die Treppe wieder runter, ziemlich schnell nebenbeigesagt, um Alex vor meinen Eltern zu retten, aber was ich sehe lässt mich innehalten.

Mom, Dad und Alex sind nicht die einzigen, die im Wohnzimmer sitzen und sich unterhalten. Luke, Cody und Aaron sitzen ebenfalls dabei. Sie scheinen sich richtig angeregt zu unterhalten, denn keiner bemerkt, dass ich den Raum betrete.

„Okay, jetzt da Cara da ist, muss ich euch etwas wirklich Wichtiges sagen." Beginnt Aaron zu reden. Schnell kommt er auf mich zu und legt seinen Arm um meine Schulter, meiner wandert fast von selbst um seine Taille. Kurz grinse ich zu ihm auf, was ihn sich räuspern lässt. Interessiert beobachten ihn alle, selbst Alex scheint gespannt zu sein.

„Cara hat mir bei einer sehr wichtigen Entscheidung geholfen." Beginnt er und druckst dann herum. Durch einen kurzen Stoß in seinen Rücken, eröffnet er dann doch seinen Plan. „Ich will nicht Football spielen, lieber Baseball." Sagt er laut und deutlich. Kurz wird alles still, geschockt mustern alle Aaron, dann kommt Dad auf uns zu und wirft seinen Arm um Aarons Schulter.

„Sehr gut, mein Sohn. Wann ist das Auswahltraining?" Er nimmt es irgendwie sehr locker, dafür, dass er immer davon gesprochen hat, dass alle seine Söhne in seine Fußstapfen treten.

„Nächsten Dienstag." Sagt Alexander und kommt ebenfalls auf uns zu. Dann klopft er Aaron auf die Schulter und grinst mir zu.

„So, wir sind dann mal weg. Ich denke, Aaron hat euch noch ein bisschen was zu erzählen." Kurz werfe ich ein breites Grinsen zu Aaron und beim Hinausgehen, fällt mir auf, dass Alex und mich zwei Schatten verfolgen.

„Was wollt ihr Jungs?" frage ich, als ich herumwirble um die zwei zur Rede zu stellen. Meine Augen funkeln sie böse an, doch sie lassen sich nicht beeindrucken.

„Mom, Dad und Aaron magst du ja eingewickelt haben, aber uns nicht." Sagt Luke und fixiert seine braunen Augen auf Alex. Seine braunen Haare stehen wie immer in alle Richtungen ab.

„Stimmt, wir trauen dir nicht. Wehe du verletzt unsere kleine Schwester. Dann..." weiter kommt Cody nicht, denn ich ziehe ihm eine über den blonden Schopf, seine blauen Augen funkeln mich böse an. Sie sind so unterschiedlich und doch so ähnlich.

„Cody. Luke." Quietsche ich. „Was soll das? Luke ich hab dir bereits gesagt, dass ich gut auf mich selbst aufpassen kann." Gerade als die zwei zu diskutieren beginne wollen mischt sich Alex ein.

„Keine Sorge, ich werde sie nicht verletzen, und wenn ich es tun sollte, dürft ihr mich gerne vermöbeln, denn dann hab ich es verdient." Sagt er ruhig und wirft locker seinen Arm um meine Schulter. Verwundert mustere ich sein Gesicht, doch er verzieht keine Miene. Zufriedengestellt ziehen meine Brüder ab und Alex zieht mich zur Tür. Schnell klettere ich in seinen Wagen.

„Das hättest du nicht tun müssen." Sage ich nur und verdecke meine roten Wangen, indem ich meine Haare nach vorne fallen lasse.

„Sie machen sich nur Sorgen." Sagt er, seine Grünen Augen blitzen auf. Er kennt das Gefühl.

„Machst du das bei Kath auch?" frage ich ihn, das Interesse in meiner Stimme kaum versteckt.

„Manchmal." Winkt er nur ab, „Justin ist um einiges extremer, obwohl er, wie Luce und Cody, aufs College geht und eigentlich nur selten da ist."

Ich kann mir mein Grinsen kaum verkneifen. Ich würde ihn gerne mal im Beschützermodus erleben, das passt irgendwie zu ihm.

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