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„Warte, ich hab dir was mitgebracht!" ruft Jaden freudig aus, als er mit großen Schritten auf mich zukommt. Ehe ich mich versehe habe ich einen Strohhut auf dem Kopf, als ich ihn abnehme sehe ich, dass er so gemacht ist, dass sich kleine Muster durch das Strohgewebe ziehen, außerdem liegt ein feines Band mit vielen Perlen um den Teil, den man wirklich über den Kopf zieht. „Sonst holst du dir einen Sonnenstich und das kann keiner brauchen." Grinst er und geht zu Oakley zurück. Einen wunderschönen Palomino, also einem hellbraunen Pferd, mit blonder Mähne. Irgendwie passen die zwei zusammen.

„Dankeschön." Grinse ich und setze den Hut wieder auf. Als alle aufsteigen sehe ich etwas hilflos zu Alex, der sofort zu mir kommt und mir beim Aufsteigen hilft. Dankbar grinse ich ihm zu.

„Na dann mal los!" ruft Holly, die auf Bueno sitzt, einem eher kleinem schwarzen Pferd. Er wirkt etwas gedrängter, während Beauty neben ihm schlank und grazil ist. Liv grinst mir von Trigger zu, ein hellbraunes Pferd mit schwarzer Mähne.

„Bleib mit Arrow immer neben mir." Sagt Alexander und reitet voraus. Schnell schließe ich zu ihm auf und reihe mich neben ihm ein.

Nach einem halbstündigen Ritt, kommen wir an eine große Wiese. Sie ist durchzogen von Wildblumen und hohem Gras. An allen vier Seiten befindet sich Wald und es ist ungefähr eine Strecke von 500 Metern bis der Wald wieder beginnt. „Galoppieren wir ein Stück?" fragt Alexander laut genug, dass es alle hören und welch ein Wunder alle stimmen zu. Ehe ich mich versehe schießen alle an mir vorbei und gleichzeitig wird Arrow unruhig. Nur Sekundenbruchteile nach den anderen treibe ich ihn an und er fällt sofort in einen schnellen, aber angenehmen Galopp. Ziemlich fix habe ich die anderen eingeholt und nun ziehe ich an ihnen vorbei. Als ich Arrow dann am Ende der Wiese bremse bin ich auf das Aufbäumen gefasst und lehne mich nach vorne. Wie beim ersten Mal steht er Sekunden später ruhig und entspannt da. Die erste die bei mir ankommt ist Di, mit Beauty. Grinsend bleibt sie neben mir stehen.

„Wow, heute seid ihr besonders lahm gewesen." Scherzt sie als alle wieder angekommen sind und wirft ihr Haar über ihre Schulter. „Kommt schon es ist nicht mehr weit." Mit einer kleinen Bewegung treibt sie Beauty an und diese läuft grazil in den Wald hinein, ich schaue, dass ich wieder neben Alexander komme und reite neben ihm den letzten Teil des Weges entlang.

„Nur weil ihr zwei klein und leicht seid." Murrt gerade Marvin und sieht finster zu Di, die ihn aufzieht, dass er Letzter geworden ist. Ich will gerade lachen, als es mir abermals an diesem Tag die Sprache verschlägt. Wir sind an einem relativ großen Teich mitten im Wald angekommen. Das Sonnenlicht, das durch das Blätterdach fällt, malt schöne Muster auf den Waldboden.

Als die anderen absteigen, tue ich es ihnen gleich. Schnell sind die Pferde abgesattelt und alle schlüpfen aus ihren Sachen. Zum Glück habe ich daran gedacht einen Bikini anzuziehen. Als ich mein Handtuch am Waldboden ausgebreitet habe schnappe ich mir Arrows Zügel und gehe hinter den anderen und ihren Pferden zum Wasser. Wie ich es mir von Anfang an gedacht habe eskaliert die Sache ziemlich schnell und alle spritzen sich voll. Gerade will ich mich umdrehen um mit Arrow tiefer in das schöne, blaue Wasser zu gehen, als Lui vor mir steht. Freudig wiehert er auf und will wieder an meine Haare, dabei gibt er mir so einen heftigen Stoß, dass ich umfalle. Perplex sitze ich im Wasser und Lui und Arrow sehen etwas verwirrt zu mir runter. Es dauert keine drei Sekunden, da ergreift Lui die Chance und knabbert an meinen Haaren. Lachend zieht Alex an seinen Zügeln und sehr ungern lässt er doch los.

„Sie riecht nach Blaubeeren." Erklärt er und streckt mir eine Hand entgegen um mir aufzuhelfen. Die anderen beginnen zu lachen, während ich versuche das Chaos zu ordnen, dass Lui angerichtet hat. Als ich wieder halbwegs normal aussehe, versuche ich noch einmal mit Arrow in das tiefere Wasser zu gehen und zu meiner Verwunderung kommt er einfach so mit.

Als ich langsam nicht mehr stehen kann, lasse ich mich auf seinen Rücken gleiten. Gemeinsam schwimmen wir ein bisschen, bis ich nicht mehr kann. Langsam machen wir uns auf den Weg zurück zum Ufer und als wir endlich draußen sind, binde ich ihn an einem Baumstamm fest und lasse mich nicht weit weg auf mein Handtuch sinken. Zufrieden sehe ich zu, wie die anderen ebenfalls langsam aus dem Wasser kommen.

„Hast du Hunger?" fragt mich Liv und setzt sich mit ihrem Handtuch neben mich. Als ich nicke holt sie eine große Dose aus ihrem Rucksack und hält sie mir hin. Sie hat doch tatsächlich Sandwiches mitgebracht. Schnell danke ich ihr und nehme mir ein. Genüsslich kaue ich das Schinken, Käse Sandwich und lasse mich dann zurücksinken. Für kurze Zeit döse ich etwas vor mich hin, bis mir jemand eine kalte Flasche Wasser auf den Bauch legt. Ziemlich heftig zucke ich zusammen, da gerade wo die Flasche hingelegt wurde, die Sonne meine Haut aufgewärmt hat.

„Trink mal was." Sagt Alexander und grinst mich schief an. „Wir sollten uns dann mal auf den Weg zurück machen." Setzt er nach. Mit einem großen Zug leere ich ein Viertel der Flasche und gebe sie ihm zurück, dann hole ich meine Klamotten und werfe sie mir über, die anderen machen es mir nach. Schnell sind alle Pferde wieder gesattelt und wir können uns auf den Rückweg machen.

Fast eine dreiviertel Stunde brauchen wir für den Rückweg, aber die Landschaft ist unglaublich schön, wer hätte gedacht, dass nur fünfzehn Minuten vom sumpfigen Golden Meadow weg, so viel Wald und Wiesen sind? Also ich nicht.

Als wir wieder auf die Ranch zureiten, kommt uns ein aufgeregtes Mädchen entgegen. Sie müsste so um die vierzehn Jahre alt sein und irgendetwas sagt mir, dass sie Alex' Schwester ist. Sie haben dieselben Waldgrünen Augen und hohen auch haargenau dieselbe Haarfarbe.

„Kath, was ist denn los?" ruft jener sobald er sie erblickt.

„Weißt du wo Arrow ist? Er ist weg. Mom denkt, dass er ausgebrochen sein..." Sie verstummt und starrt mich mit großen Augen an. Als sie sich wieder etwas gefangen hat, schüttelt sie kurz den Kopf und sagt dann: „Schon gut. Ich gebe Mom Bescheid." Dann läuft sie so schnell wie sie gekommen ist wieder davon.

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