Gerade gehe ich lächelnd die Treppe runter, als es an der Tür läutet. Flink springe ich die letzten Stufen hinunter und öffne die Tür. Wie zu erwarten steht Alex davor. „Hey." Sage ich nur kurz und drehe mich nochmal kurz um.
„Mom, ich bin dann weg." Rufe ich in Richtung des Wohnzimmers und ohne eine Antwort abzuwarten ziehe ich beim Hinausgehen die Tür hinter mir zu.
Als ich anschließend in seinen Pickup klettere, langsam werde ich besser darin in so hohe Autos zu steigen, frage ich ihn was wir heute eigentlich machen, dass wir an einen See fahren, weiß ich ja schon, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es irgendein See ist. Das wäre untypisch.
„Wir fahren zuerst mal zu mir nach Hause. Du hast doch keine Angst vor Pferden, oder?" Geheimnisvoll lächelt er mich an. Als ich nur kurz verneine, grinst er noch breiter. Auf meine Frage wo Nick ist, antwortet er mir, dass er mit Logan fährt, weil er noch etwas zuhause erledigen muss.
Gute 15 Minuten später verstehe ich was er vorhin mit den Pferden gemeint hat. Wir fahren durch ein Holztor, das einfach aus drei, ungefähr 20 Zentimeter dicken Baumstämmen die zusammengemacht wurden besteht. Daran baumelt ein Schild, auf dem in schwarzen Buchstaben ‚Mitchels Ranch' steht. Er parkt auf dem Vorplatz einer großen Ranch. Ein großes weißes Haus bildet das Herzstück des Platzes. Es ist zweistöckig und hat einen unglaublich hinreißenden Charme. Es wirkt rustikal, aber trotzdem irgendwie modern. Davor steht auf dem Rasen ein riesiger Tisch mit vielen Sesseln. Durch eine riesige Trauerweide liegt der Tisch im Schatten. Gleich nach der Wiese, beginnt ein staubiger Parkplatz. Darauf stehen ein paar Autos, aber es ist immer noch genug Platz. Lange hölzerne Weidezäune stehen überall und grenzen so die Koppeln ein. Etwas abgelegen steht ein großes Haus, ganz aus Holz. Es hat ein breites Tor, durch das man in die Stallungen sieht. Es sind mindestens vierzig Boxen in diesem Stall untergebracht. Gleich vor dem Stall sind einige Anbindeplätze für die Pferde gemacht worden. Ein wunderschönes weiß-dunkelbraunes Pferd steht davor. Vor lauter staunen habe ich gar nicht bemerkt, dass Alexander neben mir die Tür geöffnet hat, aber so etwas sieht man in Kalifornien nicht. Immer noch komplett überrumpelt springe ich mit seiner Hilfe aus dem Wagen.
„Gefällt es dir?" fragt er mich und grinst mich nur an. Schnell bemerkt er, dass seine Hand immer noch auf meinem Arm liegt und er zieht sie schnell zurück. Leicht lächeln nicke ich ihm zu und trete hinter dem Auto hervor. Langsam drehe ich mich im Kreis und nehme alles in mich auf, was ich sehe. Es ist bezaubernd. „Komm ich zeige dir alles. Die anderen werden in etwa einer Stunde kommen. Du sollst doch vorher etwas reiten bevor wir ins Gelände gehen." Erklärt er mir und nimmt meine Hand in seine. Sachte zieht er mich an der Hand mit in den riesigen Stall.
Vor der ersten Box bleibt er stehen. Darin steht ein wunderschönes schokoladenbraunes Pferd, seine Mähne ist so dunkel, dass sie fast schwarz aussieht. Eine winzig kleine Blesse ziert seine Stirn und seine braunen Augen wirken freundlich.
„Das ist Outlaw, kurz Lui. Er gehört mir. Ich habe ihn seit er ein Fohlen ist." Sagt er und grinst mich an. Lui stuppst inzwischen seine Schulter an, was Alex dazu veranlasst ihn an der Stirn zu kraulen. Dann zeigt er mir die anderen Pferde und erklärt mir, dass seine Mom und sein Dad einen Schulbetrieb führen, aber auch Einsteller ihre Pferde hier stehen haben. Die Boxen auf der rechten Seite sind Schulpferde, diese werden wir heute nehmen. Beauty, Bueno, Trigger, Oakley, Arrow, Dale und Rio sind nur ein paar der Namen die ich mir merke. Es sind insgesamt 19 Schulpferde, die restlichen 21 sind Private.
„Und wir dürfen sie einfach so nehmen?" frage ich ihn.
„Ja, Mom ist froh, wenn sie neben dem Schulbetrieb auch mal bewegt werden." Sagt er nur leichthin. „Bleibst du hier, oder willst du mit ins Haus kommen? Ich muss mich kurz umziehen."
„Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich gerne hier bleiben. Ich war schon ewig in keinem Stall mehr. Dabei habe ich das reiten so geliebt, als ich noch klein war." In meinen Gedanken taucht sofort das Bild von Emmy auf, das war ein Pinto in schwarz und weiß. Ich habe auf ihr reiten gelernt, als sie starb wollte ich nicht mehr reiten und mir ist eigentlich nie aufgefallen, wie sehr ich den Geruch von Pferden vermisst habe.
„Klar, aber pass bei Arrow auf, er ist... schwierig. Geh nicht zu nahe ran, er schnappt nach allem was sich bewegt. Beauty ist auch meistens nicht so nett." Sagt er und kratzt sich am Kopf. „Ich bin gleich wieder da." Ich nicke und drehe mich zu Lui um. Sanft stößt er mit seiner Nase an meine Schulter. Grinsend streichle ich seinen schönen Kopf, aber dann stupst er mich fester an. Schlussendlich steckt er seine Nase in meine Locken und kitzelt mich indem er Luft durch die Nase ausstößt. Dann wiehert er leise und stupst nochmal meinen Hals an. Meine Haare scheinen ihm zu gefallen. Ich verwende ein Blaubeerenshampoo, vielleicht frisst er gerne Blaubeeren. Ich muss Alex danach fragen. Vorsichtig aber bestimmt drücke ich seine Nase weg, als er kurz davor ist, meine Haare zu fressen. Lachend streichle ich ihn nochmal und dann gehe ich weiter. Als ich meinen Weg durch die Gasse gehe, schnappt plötzlich ein schwarzes Maul nach mir. Entsetzt springe ich einen Schritt zur Seite und sehe das schwarze Pferd entrückt an. Nervös steigt Beauty in ihrer Box hin und her, weswegen ich schnell weitergehe, dann erregt ein anderes Pferd meine Aufmerksamkeit besonders.
Ein weißer Apfelschimmel mit wallender, schwarzer Mähne. Arrow. Vorsichtig trete ich näher, ich lasse ihn nicht aus den Augen und er mich auch nicht. Dann erinnere ich mich an das was ich als Kind gelernt habe. Ich atme einmal tief ein und aus und entspanne mich. Gespannt beobachtet Arrow jede meiner Bewegungen.
„Hey, Arrow." Sage ich und strecke meine Hand aus. Interessiert stellt er seine Ohren auf und kommt ein bisschen näher. „Na du bist ja gar nicht so furchteinflößend, oder?" sage ich und kurz darauf berührt er meine Hand mit seiner Nase. Er ist neugierig auf mich, er ist nicht schwierig. Man muss nur vorsichtig sein. Kurz darauf lege ich meine Hand auf seine Stirn und er schiebt sofort seinen Kopf weiter nach vorne, vorsichtig stupst er mich an der Schulter an. Leise lache ich, was ihn wieder dazu bringt die Ohren gespannt aufzustellen. „Na du bist wohl etwas scheu."
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Like any other Breakup Story?
Teen FictionDie Fortsetzung von 'Like any other Bad Boy Story?'. Das ist die Geschichte von Cara, der Tochter von Lauren und Zack. Cara lebt gerade mal einen Monat in Golden Meadow, Louisiana und jetzt schon hat sie das Glück verlassen. Weil ihr Vater versetz...