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Als ich im riesigen Eingangsbereich unseres Hauses stehe, staune ich nicht schlecht. Denn Alexander sieht aus, als wäre er aus einem Modekatalog gesprungen. Seine braunen Haare, die oben etwas länger sind, als auf der Seite hat er kunstvoll aufgestellt, die grünen Augen werden durch die sonnengebräunte Haut och hervorgehoben. Er trägt ein rot, weiß, schwarz kariertes Hemd, das einen wunderbaren Kontrast zu der Lederjacke bietet und die helle Jeans rundet das Ganze noch ab. Er hat sich auch viel Mühe gegeben. Noch hat er mich nicht entdeckt, da er zu beschäftigt damit ist, die Streiterei zwischen Liv und einem rothaarigen Jungen zu schlichten. Ein weiterer Junge der belustigt danebensteht und zusieht, wie Alexander die zwei davon abhalten will, sich gegenseitig an die Kehle zu gehen, entdeckt mich als erster. Er hat schwarze Haare, die kunstvoll aufgestellt sind.

Mit gemütlichen Schritten kommt er auf mich zu und stellt sich neben mich. „Hey, ich bin Nick Quinn." Sagt er und grinst mich schief an. Schnell schüttle ich seine Hand und erwidere sein Lächeln.

„Da die anderen wohl zu beschäftigt sind um sich dir vorzustellen, werde ich das für sie übernehmen." Grinst er und zeigt auf einen blonden Jungen mit grünen Augen, der etwas besorgt aussieht und keinen Schritt von Livs Seite wagt. „Das ist Marvin, Livs Freund. Liv kennst du ja schon. Der mit dem sie streitet ist, welch ein Wunder, ihr Zwillingsbruder Jaden. Ihren Cousin Alex, kennst du auch." Oh die Info mit dem Cousin ist mir neu. Jetzt fühle ich mich etwas schuldig, dass ich vorher so schlecht von ihm gesprochen habe. „Das da" Damit zeigt er auf einen braunhaarigen Typen, der sich angeregt mit den Mädchen unterhält, die von der Streiterei unbeeindruckt wirken. „ist Logan. Tja das wären alle."

Lachend warne ich ihn, dass ich mir Namen ganz schlecht merken kann, dann beginnt er zu scherzen, dass das sicher an meinem schlechten Gehirntraining läge und dass das ja in Kalifornien so vernachlässigt würde.

„Woher weißt du, dass ich aus Kalifornien komme?" frage ich ihn und mustere ihn neugierig. Darauf beginnt er herzlich zu lachen, was mich etwas verunsichert.

„Golden Meadow ist eine ziemlich kleine Stadt." Antwortet er mir, mit Belustigung in der Stimme. Dann wandert sein Blick kurz zu Alexander, der etwas verzweifelt aussieht. „Okay, warte, allein wird er da nie fertig. Ich helfe ihm kurz." Lachend kratzt er sich am Hinterkopf und zieht mich an der Hand mit zu dem mittlerweile lautstark diskutierenden Geschwisterpaar.

Aber noch bevor er etwas sagen kann, sieht mich Liv und hält mitten in ihrer Tirade inne. Schuldbewusst sieht sie mich an.

„Oh sorry, das macht keinen besonders guten Eindruck, wir kennen uns gerade mal einen Tag und dann sowas." Lacht sie. „Naja, jedenfalls, dass ist mein Bro..." weiter kommt sie nicht, denn Nick unterbricht sie.

„Ich hab ihr schon alle vorgestellt, aber mit ihrem in der kalifornischen Sonne gebrutzelten Hirn, hat sie mich gewarnt, kann sie sich keine Namen merken." Lacht er und stößt mich leicht in die Seite. Alle scheinen die Luft anzuhalten und mich zu beobachten. Vermutlich um zu sehen, ob ich ausraste, oder beleidigt bin.

„Hallo? Ich bin die Meisterin in Gedächtnisleistungen, vielleicht hast du einfach zu viel Louisiana Staub eingeatmet?" frage ich ihn und zeige ihm die Zunge. Sofort ist die Stimmung im Raum wieder entspannt. Anscheinend ist Nick nicht so der Typ, der seine Gefechte mit Worten austrägt, denn er schnappt mich um die Taille und beginnt mich zu kitzeln. Laut quietsche ich auf und winde mich aus seinem Griff. Schnell bringe ich mich hinter dem ersten in Sicherheit, der in meiner Nähe steht. Nick scheint aufzugeben, doch als ich hinter der Lederjacke hervorluge und ihn frech angrinse, muss er ebenfalls lächeln.

„Das tragen wir wann anders aus, Kalifornien." Grinst er und schüttelt dann nur kurz seinen Kopf.

„Ach komm schon, Nick. Sie sieht nicht nach Kalifornien aus, sondern als wäre sie hier geboren und aufgewachsen." Anerkennend pfeift Jaden durch seine Zähne und fährt sich durch die roten Haare. „Habt ihr gut gemacht Mädls." Etwas verunsichert mustere ich Liv, welche mit den Augen rollt.

„Was mein etwas beschränkter Bruder damit sagen will, dass man dir noch heute Morgen noch von zwanzig Metern Entfernung angesehen hat, dass du nicht von hier bist." Mit diesen Worten kommt sie auf mich zu und legt mir einen Arm um die Schulter. „Sieht sie nicht absolut bezaubernd aus, Alex?"

„Liv." Sage ich warnend. „Hör auf damit." Ohne meine Einwände zu beachten schnappt sie meine Hand und hebt sie über meinen Kopf um mich einmal im Kreis zu drehen.

„Wieso? Du siehst bezaubernd aus? Nicht, Di?" fragt sie unschuldig und grinst vor sich hin.

„Okay, wir werden jetzt gehen, bevor das noch schräger wird." Sagt Alexander und kratzt sich verlegen am Kopf. Als alle aus dem Haus sind lasse ich die Tür hinter mir ins Schloss fallen und seufze erleichtert aus, zumindest hat diese Peinlichkeit nun ein Ende. Schnell laufe ich zu Alexander, der mir die Tür eines alten, weißen Pickup Trucks aufhält. Mit seiner Hilfe klettere ich hinein, ich bin ein bisschen zu klein für solche Autos. Kurz darauf springt er neben mir auf die Sitzbank.

„Du siehst wirklich umwerfend aus." Sagt er, kurz nachdem er die Tür schließt. Fast augenblicklich spüre ich die Wärme in meine Wangen steigen und lasse deswegen meinen Kopf nach vorne fallen, um mein Gesicht ein wenig zu verstecken.

„Danke, du siehst auch nicht schlecht aus." Sage ich, mit immer noch nach vorne gebeugten Kopf.

„Es tut mir so leid." Sagen wir schließlich gleichzeitig. Woraufhin wir beide lachen müssen.

„Es muss dir nicht leidtun, es sind meine Freunde, beziehungsweise meine Verwandten." Grinst er. Die restliche Fahrt unterhalten wir uns und lachen viel. Es vergeht nur wenig Zeit bis er das Auto vor einem süß aussehenden Restaurant abstellt und aussteigt, nicht schlecht staunend lasse ich mich vom Sitz gleiten und lasse mich einfach auf den Boden fallen.

„Schön, oder?" fragt er, als er mein Staunen bemerkt. Sprachlos nicke ich. Viele Lichter sind um die mit Pflanzen bewachsenen Holzsteher gewickelt. Die Verbindung von Holz und Pflanzen bildet ein fast durchgängiges Dach. Zwischendrin kann man die Sterne glitzern sehen. Viele kleine Tische stehen im Licht, dass von drinnen durch eine durchgehende Glaswand herausstrahlt. Ich sehe mir alles genau an, als ich neben Alexander zu einem kleinen Tisch gehe, der eher am Rand der Veranda steht. „Ich dachte mir, dass du gerne im Freien sitzen würdest, aber wenn du nicht willst können wir auch reingehen." Sagt er, als er verlegen vor dem von Kerzenschein erhellten Tisch stehen bleibt.

„Nein, es ist richtig cool hier draußen." Sage ich begeistert. „Außerdem ist es ja kein romantisches Date. Oder?" verunsichert sehe ich ihn an, setze mich dann aber doch.

„Nein, oh Gott." Kurz zucke ich zusammen, was ihm aufzufallen scheint. „Ich meine ich kenne dich ja nicht mal wirklich." Okay, das hat wehgetan. „Warte, warte, warte. Das kam falsch rüber. Du bist echt nett, aber das ist kein Date." Richtig süß wie verzweifelt er versucht die Lage besser zu machen, auch wenn es ihm nicht wirklich gelingt.

„Ja, ich weiß schon was du meinst." Sage ich und grinse ihm zu, obwohl mir nicht danach zumute ist. Er hat ja recht, ich kenne ihn kaum und er will nur, dass ich ihm helfe Finn fertig zu machen.

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