25.

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Ziemlich schnell sind wir bei der Ranch angekommen, aber irgendwie ist heute etwas anders, jedoch kann ich nicht genau definieren was es ist.

Langsam lasse ich mich aus dem Auto gleiten und gehe hinter Alex auf den Stall zu. Mit meinen etwas kürzeren Beinen fällt es mir gar nicht so leicht zu ihm aufzuschließen. Als ich es schließlich geschafft habe, greife ich nach seinem Arm und ziehe leicht daran.

„Du läufst schon wieder. Ich hab nicht so lange Beine." Grinse ich und augenblicklich wird er langsamer.

„Hoppla." Sagt er, während er sich am Kopf kratzt. „Bringst du die zwei raus, dann hol ich die Sättel?" fragt er und als ich ihm zustimme, biegt er sofort in die Sattelkammer ab.

Ohne es beeinflussen zu können, verziehen sich meine Lippen zu einem breiten Grinsen, sobald ich ‚Outlaw' lese.

„Hey, Lui." Meine Stimme klingt gelassen, aber ich kann eine kleine innere Freude verspüren, als er wiedermal seine Nase in meinen Locken vergräbt. Schnell kraule ich seine Nase und öffne die Boxentür um ihn rauszuführen, als mich plötzlich eine Stimme hinter mir zusammenzucken lässt.

„Wer bist du und was machst du mit Lui?" fragt die tiefe Stimme und klingt dabei alles andere als sehr freundlich. Ohne es verhindern zu können wirble ich herum und finde mich fast Brust an Brust mit einem ziemlich großen Jungen, er müsste ungefähr so alt sein wie mein ältester Bruder.

„Ich... Ich bin Cara und ich gehe mit Alexander ausreiten, deswegen hole ich Lui und Arrow raus." Sage ich und weiche anschließend einen Schritt zurück.

„Justin, hör auf damit, du verschreckst sie ja total." Sagt plötzlich eine helle Stimme hinter Justin. Kath tritt hinter ihm hervor und stellt sich neben mich.

„Hey, Kath." Sagt der große, braunhaarige Junge und schon liegt Kath in seinen Armen. „Wie geht's kleine?" fragt er, als sie sich wieder loslassen. Ich kann mich wage daran erinnern, dass Ally, Alex Mom, mal erwähnt hat, dass ihr drittes Kind Justin heißt, jedoch hat er nur wenig Ähnlichkeit mit Kath und Alex, die sich sehr ähnlich sehen. Justin ist zwar groß, aber er hat dunklere Haare und dunklere Augen. Während ich ihn gemustert habe, ist Alex zu uns getreten.

„Du siehst aus als hättest du einen Geist gesehen, Cara." Sagt er, während er Justin kurz umarmt.

„Ich hab sie glaub ich etwas erschreckt." Lacht jener und entblößt sieselben Grübchen, wie sie auch Alex besitzt. Schnell stiehlt sich ein Lächeln auf mein Gesicht.

„Und wie du mich erschreckt hast." Grinse ich und strecke ihm meine Hand entgegen, welche er sofort ergreift und schüttelt.

„Die Sättel und das Zaumzeug ist schon draußen, holst du Arrow? Dann nehme ich Lui." Sagt Alex und öffnet die Boxentür ganz. Auf der Stelle wende ich und gehe auf Arrow zu.

„Hey, du." Sage ich und strecke ihm vorsichtig meine Hand entgegen. Wie auch die letzten Male, schnuppert er zuerst daran, bevor er mich an stupst. Schnell führe ich den Apfelschimmel nach draußen und binde ihn fest. In nur wenigen Handgriffen ist er aufgesattelt und aufgezäumt. Als ich ihn auf den Platz führe, kommen noch zwei Reiter hinzu.

„Willst du Arrow wirklich ins Gelände mitnehmen?" fragt Justin, welcher sich nun einen Cowboyhut auf die dunklen Locken gesetzt hat. Als Alex nur nickt, sieht er etwas verwundert aus, aber sagt nichts mehr. Wie jedes Mal, wenn ich vor Arrow stehe, weiß ich nicht wie ich hinauf komme, aber heute will ich es selber versuchen. Ich hebe meinen Fuß so weit an, sodass ich ihn in den Steigbügel stellen kann und ziehe mich hinauf.

„Für deine Größe kommst du erstaunlich leicht auf Arrow rauf." Sagt Justin und grinst mir von einem komplett schwarzen Pferd aus zu. „Das ist Argo." Sagt er und streichelt Argos Hals.

„Ich komm auf meine Rain nicht so leicht." Sagt Kath und ihre langen, glatten Haare fallen in ihre Stirn während sie spricht. Sie sitzt auf einem wunderschönen Schimmel, ihre Mähne ist fast ebenso weiß, wie ihr Fell, nur ihre Nase ist grau und ihre Beine, werden nach unten immer dunkler, bis sie schließlich ein trotzdem eher helleres grau haben.

„Wo wollt ihr eigentlich hin?" fragt Alex, seine Stimme klingt beiläufig, aber ich kann hören, dass ihn die Antwort sehr interessiert.

„Zum See. Kommt ihr mit?" fragt Kath und ich kann Alex angespanntes Ausatmen hören.

„Nein, ich dachte, wir nehmen den Weg zur Wiese." Sagt er und grinst mir kurz zu.

„Na dann, stören wir euer Date ja nicht lange." Lach Justin und ich spüre wie meine Wangen wieder etwas rot werden. Schnell senke ich den Kopf, was nur leider mit dem Hut, der mir die Haare aus dem Gesicht hält, nicht viel bringt.

„Jaja." Winkt Alexander nur ab. „Komm schon Cara, wir sollten langsam los, außerdem will Justin unbedingt sehen, wie Arrow im Gelände geht." Sagt er und treibt Lui an. Schnell folge ich ihm und bete zu Gott, dass Arrow sich heute benimmt, denn eine weitere Blamage, a lá ich bin so erschrocken, dass ich nichts sagen kann, brauche ich nicht noch einmal.

So kommt es, dass wir wenig später einen eher steilen Weg hinaufreiten, an einer Seite geht es ziemlich steil bergab und einige Meter weiter unten fließt ein Fluss. Sicher stellt Arrow einen Fuß vor den nächsten, was mich beruhigt. Er scheint diese Strecke zu kennen.

„Wir sind gleich da." Ruft Alex dann zu mir zurück, denn der Weg ist zu schmal um nebeneinander zu reiten. Kurz darauf reiten wir auf einem Waldweg, während die Sonne gegen das dichte Blättergewirr kämpft.

Als er wenig später anhält, sehe ich mich erstmal ziemlich sprachlos um. Das ist unglaublich schön. Auf der Wiese blühen viele bunte Blumen und sie liegt umgeben von dichtem Wald, weswegen sie gleich doppelt so hell erscheint, wenn die Sonne die grünen Blätter berührt.  Erst als Alex absteigt und zur Mitte des Platzes geht und etwas aus seiner Satteltasche holt, löse ich mich aus meiner Starre. Er bindet Lui im Schatten fest und holt dann eine Decke heraus.

„Willst du in die Sonne, oder den Schatten?" fragt er.

„In die Sonne, es geht so ein kalter Wind." Sage ich und er breitet die Decke auf einem sonnigen Stück Wiese aus. Geschickt springe ich von Arrow und binde ihn ebenfalls an einem Baum an und gehe dann zu Alex, der sich auf die Decke gelegt hat und nun seinen Hut weiter in die Stirn zieht, damit ihn die Sonne nicht blendet.

Kurzentschlossen lasse ich mich neben ihn fallen und so verbringen wir einen gemütlichen Nachmittag auf dieser wunderschönen Wiese.

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